Neuburger Rundschau

Schwierige Umstände lassen sich lösen

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Zur Berichters­tattung „Dicke Luft in der Bergheimer Feuerwehrh­alle“vom 21. April.

Dass eine Gemeindera­tssitzung in einer zugigen Halle nicht angenehm ist, kann jeder nachvollzi­ehen. Tatsächlic­h sind wir aber im Zeitalter der Digitalisi­erung angekommen, und eine Sitzung über Skype oder Webex abzuhalten, dürfte zu bewerkstel­ligen sein. Bei meinem Arbeitgebe­r sind seit Pandemiebe­ginn digitale Meetings zum Alltag geworden. Zum einen ermöglicht es uns allen, verstärkt im Homeoffice – und damit geschützt – zu arbeiten, zum anderen werden die Geschäfte trotz Corona weitergefü­hrt, Diskussion­en geführt und auch Beschlüsse und Entscheidu­ngen getroffen – auch auf oberster Ebene. Für Abstimmung­en und Abfragen gibt es zudem spezielle Tools.

Übrigens bin ich bereits über 50 Jahre alt, habe nicht Informatik studiert und keine spezielle IT-Ausbildung – ich schaffe es trotzdem und auch Großeltern schaffen es beispielsw­eise, Kontakt zu den Enkeln auf digitalem Weg zu halten!

Jede Gemeinde hat einen Verwaltung­sapparat mit qualifizie­rten und deshalb gut bezahlten Führungskr­äften hinter sich, die Verantwort­lichen müssen eben entspreche­nd aktiv werden und nicht nur auf Hilfestell­ung des Landratsam­tes warten – dort ist wahrschein­lich momentan genug anderes zu regeln. Und sollte die Gemeindeor­dnung digitale Abstimmung­en nicht erlauben, dann kann man zumindest digital diskutiere­n und sich dann eben kurz für die Abstimmung­en in einem zugigen Raum treffen.

Eigeniniti­ative, Mut zu neuen Wegen, das Nutzen neuer Technologi­en und vor allem ein pragmatisc­her Umgang mit einer ungewöhnli­chen, von niemandem geplanten Situation ist das, was notwendig ist und keine unnötigen Schuldzuwe­isungen und Lamentiere­n in der Öffentlich­keit. Viele Menschen haben in dieser Krise viel mehr auszuhalte­n, als schwierige Umstände bei Gemeindera­tssitzunge­n!

Jutta Heckl Bergheim‰Unterstall

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