Industrie in Augsburg ist angeschlagen
Corona lastet schwer auf der Luft- und Raumfahrtindustrie. Damit treffen die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie den Industrie-Standort Augsburg besonders hart. Bei den Flugzeugbauern von Premium Aerotec wächst nach einem massiven Arbeitsplatzabbau die Angst, das Werk könnte zerschlagen werden, ja langfristig ausbluten. Das wäre eine Tragödie für den ohnehin nach all dem StellenAderlass (Osram, Ledvance, Fujitsu, MAN Energy Solutions, Kuka) schwer gebeutelten IndustrieStandort. Auf Dauer kann Augsburg
einen solchen nicht versiegen wollenden Abfluss von überwiegend gut bezahlten Jobs nur schwer verkraften. Während früher bei Osram und heute bei Premium Aerotec die Mutter-Konzerne den Augsburger Werken zu wenige zukunftsträchtige Produkte gönnten, ist die Lage beim Augsburger Raumfahrtzulieferer MT Aerospace anders: Das Wohl des Standortes ist vor allem davon abhängig, verlässlich und stetig an Trägerraketen wie jetzt der Ariane 6 beteiligt zu werden. Damit hängt Augsburg am Rockzipfel europäischer Programme. Verzögert sich ein Projekt wie nun die Ariane 6 deutlich, wird es in der Produktion derart eng, dass Arbeitsplätze abgebaut werden. Für die betroffenen Beschäftigten kann das fatal sein: Denn es wird schwer für sie, in die von der Corona-Krise hart getroffene Luftfahrtindustrie zu wechseln. Doch immerhin lässt sich der Bestand des Hightech-Werkes sichern. Das gelingt auch, weil die Verantwortlichen in Berlin und München Deutschlands Zugang zum Weltall unbedingt erhalten wollen und MT Aerospace kräftig helfen.
Bundeswirtschaftsminister Altmaier und Ministerpräsident Söder haben sich hier auch für Augsburg ins Zeug gelegt. Dennoch können sie nicht verhindern, dass nun schon wieder Stellen verschwinden.