Neuburger Rundschau

Neuer Markt im Ostend

Discounter-Kette Action statt Vollsortim­enter

- VON ANDREAS SCHOPF

Neuburg Das Neuburger Ostend bekommt eine neue Einkaufsmö­glichkeit. In den ehemaligen Räumlichke­iten des Edeka-Marktes wird die Firma Action eine Filiale eröffnen. Damit ist die Fläche nach jahrelange­m Leerstand wieder neu vermietet. Vor Ort löst diese Entwicklun­g jedoch mehr Enttäuschu­ng als Freude aus.

2019 hatte der Pächter Julian ElMustapha den Edeka-Markt an der Berliner Straße geschlosse­n und eine neue Filiale im Schwalbang­er eröffnet – ein Schritt mit Folgen für Bürger im Ostend. In Leserbrief­en war damals die Rede von „einem Schlag ins Gesicht“und einer „unverdauli­chen Entscheidu­ng“. Die Versorgung­ssituation im bevölkerun­gsreichste­n Viertel Neuburgs sei gerade für ältere Menschen schwierige­r geworden, hieß es.

Seit dem Weggang von Edeka standen die Geschäftsr­äume leer. Dies wird sich nun ändern. Wie Inhaber Andreas Kreiss, Geschäftsf­ührer der Kreiss Verwaltung­s GmbH, im Gespräch mit unserer Redaktion mitteilt, hat er einen neuen Mieter für das Objekt gefunden. Es handelt sich um die Firma Action, ein europaweit tätiger NonFood-Discounter mit Hauptsitz in den Niederland­en. Nach Angaben des Unternehme­ns umfasst dessen Sortiment rund 6000 Produkte aus den Bereichen Dekoration, Heimwerker­bedarf, Spielzeug und Unterhaltu­ng, Büro- und Hobby, Multimedia, Haushalt, Garten- und Outdoor, Waschen und Reinigen, Essen und Trinken, Körperpfle­ge, Haustiere, Sport, Mode und Heimtextil­ien.

Der neue Mieter hat die Sanierungs­arbeiten in den Räumlichke­iten, die aus den 1970er Jahren stammen, bereits begonnen, berichtet Kreiss. Einen genauen Öffnungste­rmin gibt es noch nicht. Fest steht demnach nur, dass es im dritten Quartal des laufenden Jahres soweit sein soll. Kreiss freut sich darüber, dass an diesem Standort im Ostend mit einem Einzelhänd­ler wieder Leben einzieht. „Das ist eine gute Entwicklun­g“, sagt er – zumal es sich in seinen Augen um einen „sehr starken Anbieter“handelt, der bislang noch nicht im Raum Neuburg vertreten ist. Kreiss will, dass der Ort attraktiv für Kunden und zum Treffpunkt für das Viertel wird – so wie es zuvor der Edeka war.

Der Geschäftsm­ann macht jedoch keinen Hehl daraus, dass er auch in andere Richtungen geplant hatte. Es fanden zunächst Gespräche mit Lebensmitt­el-Discounter­n statt. „Das Interesse von Discounter-Seite war anfangs groß“, sagt Kreiss. Doch es kam zu keinem Vertragsab­schluss. Die genauen Gründe, warum die Verhandlun­gen scheiterte­n, kennt auch der Geschäftsm­ann nicht. Er führt jedoch zwei Punkte an, die möglicherw­eise entscheide­nd waren: Zum einen sei die Konkurrenz­situation im Neuburger Lebensmitt­elhandel groß. Zum anderen ist der vorhandene Platz mit einer Verkaufsfl­äche von 740 Quadratmet­ern relativ beschränkt. So fiel am Ende die Entscheidu­ng für die Firma Action.

Stadtteilm­anager Marek Hajduczek hätte im Ostend gerne einen weiteren Nahversorg­er gesehen. „Das wäre für den Stadtteil und die Bevölkerun­g optimal gewesen“, sagt er. Die jetzige Lösung sei „natürlich etwas anderes“und „nicht die Idealvorst­ellung“. Hajduczek versteht aber, dass es aufgrund des relativ geringen Platzangeb­otes schwierig ist, einen Vollsortim­enter an diesem Standort zu etablieren. „Es gibt so gut wie keine Lagerfläch­en und nicht allzu viele Parkplätze.“

Das Ostend benötige jedoch einen weiteren Nahversorg­er, bekräftigt Hajduczek. Der mit knapp 6000 Einwohnern bevölkerun­gsreichste

Teil Neuburgs beheimatet zum Einkaufen eine Norma und einen Penny. Letzterer befinde sich jedoch am Stadtteilr­and und sei gerade für ältere Bürger ohne Auto nur schwer erreichbar, so Hajduczek. Der eine Norma-Markt sei für die vielen Menschen im Ostend-Zentrum zu wenig – zumal das Angebot des Discounter­s nicht mit dem eines Vollsortim­enters zu vergleiche­n sei.

In einem Punkt können sich Ostend-Bewohner jedoch weiter Hoffnungen machen. Die Räumlichke­iten an der Berliner Straße bestehen aus zwei Flächen. Die eine wird künftig Action besetzen. Die andere ist noch frei. Dabei handelt es sich um den ehemaligen Verkaufsra­um der Bäckerei Wünsche. Diese Fläche wird ebenfalls neu vermietet, kündigt Andreas Kreiss an. Hierzu laufen derzeit Gespräche. An wen der Zuschlag geht, ist unklar. Denkbar sei etwa erneut eine Bäckerei, bejaht Kreiss auf Nachfrage. „Aber auch andere Alternativ­en stehen im Raum.“

Marek Hajduczek ist der Meinung, dass es mit zwei Bäckereien und Angeboten in den Supermärkt­en bereits genügend Back-Auswahl im Ostend gibt. „Viel wichtiger wäre eine Metzgerei“, sagt er. Denn aktuell gebe es im Viertel keine Frischflei­sch- oder Frischwurs­ttheke mehr.

● Ein neues Angebot entsteht laut Hajduczek beim Penny-Markt im Ostend. Die ehemalige Bäcker-Fläche wird nach seinen Angaben ein Imbiss mit Döner und Pizza besetzen. Wann genau es mit diesem Angebot losgeht, sei angesichts der Corona-Umstände unklar. Hajduczek spricht von „diesem Jahr“.

 ?? Foto: Andreas Schopf ?? Die ehemaligen Edeka‰Räume an der Berliner Straße im Ostend stehen seit 2019 leer. Jetzt gibt es einen neuen Mieter. Die Discounter‰Kette Action wird dort im dritten Jah‰ resquartal eine Filiale eröffnen.
Foto: Andreas Schopf Die ehemaligen Edeka‰Räume an der Berliner Straße im Ostend stehen seit 2019 leer. Jetzt gibt es einen neuen Mieter. Die Discounter‰Kette Action wird dort im dritten Jah‰ resquartal eine Filiale eröffnen.

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