Der Bayer als Häuslebauer
Der Engländer sagt ja: My home is my castle. Natürlich wird dieses wohlige Gefühl der Sicherheit in den eigenen vier Wänden auch in Bayern geschätzt. Die Krux ist nur: Die Immobilienpreise steigen im Freistaat gerade in und um die Großstädte schwindelerregend schnell wie Heißluftballons. Seit Jahren geht das so. Und in depressiven Nächten kann einen das Gefühl beschleichen, dass sich in absehbarer Zeit nur mehr Multimillionäre oder Oligarchen ein Häuschen leisten können.
Dieser Trend käme dem einen oder der anderen entgegen. Manche Grüne beispielsweise würden ja das Aussterben des guten alten schwäbischen Häuslebauers begrüßen. Denn in der Ökopartei mehren sich die Stimmen, die sagen, beim Bau von Einfamilienhäusern auf die Bremse zu treten. Zu viel Wohnraum ist gleich schlecht fürs Klima, lautet die Gleichung. Kann man so sehen. Das hat in einem Hamburger Stadtteil auch bereits dazu geführt, dass die Grünen einen Baustopp für Einfamilienhäuser erlassen haben.
Aber Bayern ist nicht Hamburg. Als wären Millionäre hier in den Corona-Monaten über Nacht wie die Goldtaler im Märchen vom Himmel gefallen, wird ein Hausbauboom vermeldet. So ist die Zahl der Baugenehmigungen trotz der Mondpreise für Häuser im ersten Quartal dieses Jahres sprunghaft angestiegen. Kurz gesagt: Der Bayer baut, was das Zeug hält.
Wie der Bauboom am Ende klimatechnisch zu einem guten Ende führen kann? Das wäre nur möglich, wenn die Häuslebauer sich in ihren vier Wänden so wohl fühlen, dass sie nicht mehr in den Urlaub fliegen.
Notizen aus der Region