Bergheimer Feuerwehr: Einsatz mit Malerpinsel
Beim Neubau des Feuerwehrhauses in Bergheim helfen Vereinsmitglieder natürlich mit. Welche Arbeiten derzeit anstehen und warum es für Kommandant Florian Riedl hoch hinaus geht
Bergheim Florian Riedl hat Urlaub und verbringt ihn gut gelaunt auf der Baustelle des neuen kombinierten Bauhof-Feuerwehrhauses in Bergheim. Neben dem Kommandanten der Feuerwehr Bergheim sind drei weitere ehrenamtliche Maler im Einsatz – alle natürlich coronakonform weit voneinander entfernt. „Deshalb haben wir so lange Roller“, scherzt Herbert Harrer und präsentiert augenzwinkernd seine Malerrolle mit extralangem Stiel.
Der 67-Jährige ist Ex-Aktiver der Feuerwehr und hilft beim Neubau des Feuerwehrhaus gerne mit. Dass sich die Mitglieder bei den Arbeiten mit einbringen, war von Anfang an selbstverständlich. Gerade verpasst er dem Verbindungsgang zwischen Treppenhaus und Fahrzeughalle den weißen Erstanstrich. Josef Riedl werkelt derweil alleine in den Duschen mit einem dicken Pinsel vor sich hin und macht beinahe einen meditierenden Eindruck. Wie Albert Baumgartner ist er zwar beruflich im Vorruhestand, aber immer noch aktiver Feuerwehrkamerad, da jünger als 65. Das Weißeln macht ihm offenbar Spaß. „Ich mach das daheim ja auch, ich mach’s gern“, merkt er lakonisch an. Um Weihnachten herum haben die Ehrenamtlichen mit den Malerarbeiten im Bauhof und Feuerwehrhaus begonnen, und er war jedes Mal dabei.
Gestartet waren sie mit der Bauhof-Fahrzeughalle, die im unteren Bereich eine feuchtigkeitsabweisende Bemalung erhielt, die in drei Schichten aufgetragen wurde, nachdem der Putz vorher geschliffen worden war. Im Zwischengang zu den Bauhofräumen ist Baumgartner zugange. Er hilft gerne mit, „weil ich Zeit habe“. Außerdem, findet er, sei es an der Zeit gewesen für ein neues Feuerwehrhaus. Das alte sei letztlich nur ein Provisorium gewesen.
Tatsächlich reicht der erste Antrag auf einen Neubau bis ins Jahr 1994 zurück, erzählt Florian Riedl, der bereits der vierte Kommandant ist, der mit dem neuen Domizil der Feuerwehr zu tun hat. Jenen ersten Antrag hat noch sein Vorvorvorgänger Josef Vogelsang gestellt, Alois Speth, heute Kreisbrandinspektor, betrieb das weiter, ebenso Heribert Schmidt.
Riedl hat nun die Ehre, tatsächlich Nägel mit Köpfen machen zu können oder den grauverputzten Wänden einen zweifachen, strahlend weißen Anstrich zu geben. Als Jüngster im Team ist er für die höheren Arbeiten zuständig. Er streicht von einem kleinen Gerüst aus die oberen Teile der Wände.
Insgesamt haben bislang 15 Feuerwehrkameraden 500 Stunden ehrenamtlich gearbeitet, mindestens weitere 100 Stunden werden für die restlichen Malerarbeiten noch hinzukommen. Zunächst haben sie die Bretter für den Sichtdachstuhl gestrichen. Der befindet sich oben im Schulungsraum und trägt maßgeblich zu einem traumhaften Ambiente zum Wohlfühlen bei – und sicherlich auch zu bester Lernatmosphäre. Nach den Dachstuhlarbeiten verlegten die Ehrenamtlichen die Isolierung für den Estrich und nun ist noch für die nächsten drei bis vier Wochen Weißeln angesagt, schließlich sind die Ehrenamtlichen nicht täglich im Einsatz.