Neuburger Rundschau

Bergheimer Feuerwehr: Einsatz mit Malerpinse­l

Beim Neubau des Feuerwehrh­auses in Bergheim helfen Vereinsmit­glieder natürlich mit. Welche Arbeiten derzeit anstehen und warum es für Kommandant Florian Riedl hoch hinaus geht

- VON ANDREA HAMMERL

Bergheim Florian Riedl hat Urlaub und verbringt ihn gut gelaunt auf der Baustelle des neuen kombiniert­en Bauhof-Feuerwehrh­auses in Bergheim. Neben dem Kommandant­en der Feuerwehr Bergheim sind drei weitere ehrenamtli­che Maler im Einsatz – alle natürlich coronakonf­orm weit voneinande­r entfernt. „Deshalb haben wir so lange Roller“, scherzt Herbert Harrer und präsentier­t augenzwink­ernd seine Malerrolle mit extralange­m Stiel.

Der 67-Jährige ist Ex-Aktiver der Feuerwehr und hilft beim Neubau des Feuerwehrh­aus gerne mit. Dass sich die Mitglieder bei den Arbeiten mit einbringen, war von Anfang an selbstvers­tändlich. Gerade verpasst er dem Verbindung­sgang zwischen Treppenhau­s und Fahrzeugha­lle den weißen Erstanstri­ch. Josef Riedl werkelt derweil alleine in den Duschen mit einem dicken Pinsel vor sich hin und macht beinahe einen meditieren­den Eindruck. Wie Albert Baumgartne­r ist er zwar beruflich im Vorruhesta­nd, aber immer noch aktiver Feuerwehrk­amerad, da jünger als 65. Das Weißeln macht ihm offenbar Spaß. „Ich mach das daheim ja auch, ich mach’s gern“, merkt er lakonisch an. Um Weihnachte­n herum haben die Ehrenamtli­chen mit den Malerarbei­ten im Bauhof und Feuerwehrh­aus begonnen, und er war jedes Mal dabei.

Gestartet waren sie mit der Bauhof-Fahrzeugha­lle, die im unteren Bereich eine feuchtigke­itsabweise­nde Bemalung erhielt, die in drei Schichten aufgetrage­n wurde, nachdem der Putz vorher geschliffe­n worden war. Im Zwischenga­ng zu den Bauhofräum­en ist Baumgartne­r zugange. Er hilft gerne mit, „weil ich Zeit habe“. Außerdem, findet er, sei es an der Zeit gewesen für ein neues Feuerwehrh­aus. Das alte sei letztlich nur ein Provisoriu­m gewesen.

Tatsächlic­h reicht der erste Antrag auf einen Neubau bis ins Jahr 1994 zurück, erzählt Florian Riedl, der bereits der vierte Kommandant ist, der mit dem neuen Domizil der Feuerwehr zu tun hat. Jenen ersten Antrag hat noch sein Vorvorvorg­änger Josef Vogelsang gestellt, Alois Speth, heute Kreisbrand­inspektor, betrieb das weiter, ebenso Heribert Schmidt.

Riedl hat nun die Ehre, tatsächlic­h Nägel mit Köpfen machen zu können oder den grauverput­zten Wänden einen zweifachen, strahlend weißen Anstrich zu geben. Als Jüngster im Team ist er für die höheren Arbeiten zuständig. Er streicht von einem kleinen Gerüst aus die oberen Teile der Wände.

Insgesamt haben bislang 15 Feuerwehrk­ameraden 500 Stunden ehrenamtli­ch gearbeitet, mindestens weitere 100 Stunden werden für die restlichen Malerarbei­ten noch hinzukomme­n. Zunächst haben sie die Bretter für den Sichtdachs­tuhl gestrichen. Der befindet sich oben im Schulungsr­aum und trägt maßgeblich zu einem traumhafte­n Ambiente zum Wohlfühlen bei – und sicherlich auch zu bester Lernatmosp­häre. Nach den Dachstuhla­rbeiten verlegten die Ehrenamtli­chen die Isolierung für den Estrich und nun ist noch für die nächsten drei bis vier Wochen Weißeln angesagt, schließlic­h sind die Ehrenamtli­chen nicht täglich im Einsatz.

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Fotos: Andrea Hammerl Dieser Raum mit Sichtdachs­tuhl wird Kommandant Florian Riedl und seiner Mann‰ schaft einmal für Schulungen dienen.
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Herbert Harrer hilft als Ex‰Aktiver beim Weißeln.

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