Neuburger Rundschau

Liebeslüge­n im Internet

Rentner um 100.000 Euro betrogen

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Eichstätt Ein 65-jähriger Rentner aus dem Kreis Eichstätt ist Opfer einer Betrugsmas­che geworden, die sich Love Scamming nennt. Den Opfern wird von Internet-Bekanntsch­aften die große Liebe vorgegauke­lt, am Ende aber wollen sie nur an das große Geld. In der vergangene­n Woche hat der Rentner Anzeige bei der Polizei erstattet. Er musste sich eingestehe­n, das er auf die Betrugsmas­che hereingefa­llen und um seine Ersparniss­e gebracht worden war. Jetzt ermittelt die Kripo Ingolstadt.

Der Betrogene hatte, wie laut Polizei fast alle Opfer dieser Masche, seine vermeintli­che Liebe im Internet kennengele­rnt. Seit Mitte Dezember 2020 pflegte er regelmäßig eine Chatbezieh­ung zu einer Frau aus dem Netz, für die er nach und nach mehr Sympathien entwickelt­e. Mit profession­ell vorgetäusc­hten Liebesbeku­ndungen erschlich sie sich das Vertrauen des Mannes. Anschließe­nd stellte sie ein Treffen in Aussicht. Allerdings gaukelte sie immer wieder Hinderniss­e vor, weshalb sie angeblich nicht nach Deutschlan­d reisen könne. Dabei bat sie ihre Netzbekann­tschaft um Hilfe. Dieser sollte unter anderem Geld überweisen. Der laut Polizei hilfsberei­te und gutgläubig­e 65-Jährige kam diesen Forderunge­n nach und überwies mehrmals hohe Bargeldbet­räge auf ein Konto an der Elfenbeink­üste. Insgesamt entstand dem Opfer ein Schaden von über 100.000 Euro. Die Frau aus dem Netz tauchte jedoch nie auf.

Die Kripo Ingolstadt gibt in diesem Zusammenha­ng folgende Tipps:

● Vorsicht Wenn der Kontakt zur Internetbe­kanntschaf­t nur per Chat, Mail oder Telefon hergestell­t werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.

● Geldforder­ungen Spätestens, wenn Geldforder­ungen gestellt werden – egal, ob per Chat, Mail oder Telefon – soll der Kontakt sofort abgebroche­n werden.

● Überweisun­g Betroffene sollen auf keinen Fall auf die Forderunge­n des Scammers eingehen und niemals Geld überweisen, Schecks einlösen und keine Briefe oder Päckchen weiterleit­en oder aufbewahre­n.

● Zahlungen Wenn möglich sollten geleistete Zahlungen sofort rückgängig gemacht werden.

● Datensiche­rung Alle Mails und Chat-Texte sollen als Beweis auf CD oder USB-Stick gespeicher­t werden.

● Polizei Bei einem Betrug soll unverzügli­ch die Polizei informiert oder Anzeige erstattet werden. Informatio­nen Weitere Infos zu Be‰ trugsphäno­menen gibt es unter www.polizei‰beratung.de

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