90 Gläubige treffen sich auf dem Kalvarienberg in Pobenhausen
Auf dem Kalvarienberg in Pobenhausen feiern etwa 90 Gläubige einen Wallfahrer-Gottesdienst. Der fiel in diesem Jahr etwas anders aus
KarlskronPobenhausen „Auch aus Online-Sitzungen kommt ein schönes Ergebnis für einen Live-Gottesdienst heraus“, dankte Jugendpfarrer Zitzler seinem Vorbereitungsteam, das einen Mut machenden Wallfahrtsgottesdienst auf dem Kalvarienberg bei Pobenhausen vorbereitet und mitgestaltet hatte. Einschließlich Kinder waren es rund 90 Personen, die teilnahmen. Gekommen waren sie unter anderem aus Adelshausen, Karlshuld, Langenmosen, Kösching, Reichertshofen, Neuburg, Pobenhausen, Schrobenhausen sowie Zuchering. „Aus allen Dekanaten“, freute sich Maria Hanisch von der katholischen Jugendstelle Schrobenhausen.
„Love is in the Air“, lautete das Motto. Doch es sei keineswegs selbstverständlich, dass die Luft um uns herum gesund sei, mahnte Zitzler in seiner Predigt, manchmal seien auch Dinge darin, die den Menschen schaden. „Wir brauchen eine gute Atmosphäre und Liebe, die uns umgibt, damit wir gut leben können“, betonte der Jugendpfarrer. Was alles sonst noch dem Herzen und der Seele Kraft gibt, war auf bunt angemalten Holzscheiten zu lesen, die zu Beginn des Gottesdienstes den Weg zu den Bänken vor den drei Kreuzen flankierten. Im Laufe des Gottesdienstes wurden sie von Mitgliedern des Vorbereitungsteams nach vorn zum Altar getragen, um die dort wartenden, zunächst leeren Herzen aus Edelrost sukzessive aufzufüllen.
„Gott hat viele Namen, die beschreiben, was er uns Gutes tut“sagte Zitzler. Zwei davon führte er näher aus. Gott sei Luftverbesserer, der den Mief des Alltags vertreibe, und er sei ein Herzensfüller für die Menschen. Jesus, Nächstenliebe,
Gemeinschaft, Fürsorge, Dankbarkeit, Hingabe waren einige der Herzfüller-Zutaten, die auf den Scheiten notiert waren. Die Jugendband aus Anna Moosheimer (Klavier), Veronika Hora (Querflöte), Corinna Zenger (Gesang) sowie Andreas und Johannes Hanisch (E-Bass, Schlagzeug) gestaltete den Gottesdienst musikalisch.
Auf die gemeinsame Anreise war verzichtet worden, die Teilnehmer kamen familienweise oder in Kleinstgruppen wie die 13-jährige
Ministrantin Lena aus Adelshausen, die mit einer Freundin auf den Kalvarienberg geradelt war. Ihr hat die ausgefallene Wallfahrt die Stimmung nicht verdorben. „Das war eigentlich ganz angenehm, wir haben nicht so lange gebraucht und das Wetter hat gepasst“, meinte sie. Die 14-jährige Hanna erzählte, sie habe bereits in der Früh ministriert. „Aber hier war es spannender und hat mehr Lust gemacht“, lobte sie den Jugendpfarrer samt Team.
Auch die Erwachsenen hatten ihre Freude am Jugendgottesdienst, auch wenn er unter erschwerten Bedingungen stattfand. „Dass wir bei Sonnenschein im Freien mit genügend Abstand Masken tragen müssen, finde ich unmöglich, ganz besonders für die Kinder“, bedauerte eine Frau aus Karlshuld. „Dafür hat der Gottesdienst der Seele gutgetan“, beschwichtigte Sabine Moosheimer aus Weichering.
Jeder Teilnehmer erhielt eine Tüte mit Postings in Herzform, einem kleinen Stück Holz und einem bemalten Herz, um ihn daran zu erinnern, selber zum Herzensfüller für andere Menschen zu werden. „Es kommt darauf an, dass wir sensibel und aufmerksam sind und uns fragen, was der andere von uns braucht“, gab Zitzler eine Aufgabe mit nach Hause.