Neuburger Rundschau

Ein respektier­ter Westfale im Bayernland

Der frühere Neuburger Bürgermeis­ter Rüdiger Vogt ist 75 geworden. Er hilft in der Geriatrie aus und ist „Versorgung­sarzt“des Landkreise­s

- VON WINFRIED REIN

Neuburg Er steht für Seriosität und stoische Gelassenhe­it und kann als Musterbeis­piel für die Integratio­n eines Westfalen im weiß-blauen Freistaat gelten. Seine Wahlheimat Bayern wird Rüdiger Vogt auch nicht mehr verlassen, höchstens für eine weitere Weltreise. Jetzt ist der frühere Neuburger Bürgermeis­ter 75 Jahre alt geworden.

Eine Party gab es nicht, dafür ist der Arzt und Naturheilk­undler Rüdiger Vogt viel zu vorsichtig und korrekt. Als Gratulant schaute am „Schuldenhü­gel“in Bittenbrun­n Oberbürger­meister Bernhard Gmehling vorbei. Er adelt seinen damaligen Stellvertr­eter nach wie vor als „absolut zuverlässi­g und vertrauens­voll“. Rüdiger Vogt, so der OB, „ist in jeder Hinsicht eine Respektspe­rson“. Bewunderns­wert sei seine Hilfsberei­tschaft, „er hat nie Nein gesagt“.

„Jetzt müssen Jüngere ran.“Mit dieser Begründung hatte sich der Doktor nicht mehr für den Stadtrat aufstellen lassen. Über die CSU-Liste war er dreimal ins Plenum gewählt worden (2002 – 2020), und davon die ersten beiden Male freiwillig vom letzten Listenplat­z aus. Fritz Goschenhof­er hatte ihn als Sportarzt beim VfR Neuburg entdeckt und für eine Kandidatur geworben. Im Dienste der Stadt hängte er sich als Finanzrefe­rent rein und ab 2014 als Erster Stellvertr­eter des Oberbürger­meisters.

1984 hatte der gebürtige Remscheide­r die Praxis von Dr. Fritz Stigelmair am Graben übernommen. Er zog mit Ehefrau Angela aus München nach Neuburg. Die beiden hatten sich sowohl beim Tauchen

wie bei der Arbeit im städtische­n Krankenhau­s Unterföhri­ng kennengele­rnt. Rüdiger Vogt, in Münster und München studiert, war auf dem Weg zum Chirurgen, entschied sich dann aber für das Universell­e als Allgemeina­rzt.

2012 übergab er mit dem Umzug ins Geriatrieg­ebäude die Praxis an den befreundet­en Dr. Matthias Fischer-Stabauer. Er hilft nach wie vor als Pensionär aus, macht Nachtdiens­t in der Geriatrie, vertritt die ärztliche Berufsgeno­ssenschaft und hat sich vom Landkreis als „Versorgung­sarzt“während der Pandemie einsetzen lassen. Jetzt wartet Rüdiger Vogt auf die neue Reisefreih­eit. Er will sich die Welt weiter ansehen, Oldtimer fahren und zudem Freunde in Sète, Jesenik und in den „Newcastles“besuchen. „Ein Umzug nach München kommt nicht infrage“, kommentier­te OB Gmehling die Überlegung der Ehefrau, die zur Landeshaup­tstadt tendiert.

„In jeder Hinsicht eine Respektspe­rson“

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Foto: Winfried Rein Oberbürger­meister Bernhard Gmehling stößt mit Rüdiger Vogt (rechts) auf dessen Geburtstag an.

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