Quo vadis Weichering?
Zur Berichterstattung zum geplanten Pa ketzentrum in Weichering haben uns diese Zeilen erreicht:
Weichering ist ein Dorf, welches ein fast 1000-jähriges Reich überlebt hat und sodann gleich in den wohlverdienten 100-jährigen Schlaf gefallen ist. Warum sollte man diese Idylle jetzt radikal beenden und das Dorf in die Gegenwart – und schlimmer noch – in eine unbekannte Zukunft katapultieren?
Es gibt einen kleinen „Tante-Emma-Laden“, ein Gasthaus …. und sonst: nichts. Warum auch, der Ort schläft ruhig weiter vor sich hin, auch wenn rund herum andere Gemeinden wachsen und sich entwickeln – Weichering war und ist klein.
Die Initiative „Paketzentrum-weichering.de“steht nun auf dem Standpunkt, dass mit dem geplanten Paketzentrum künftigen Generationen die Entwicklungschancen verbaut werden. Wodurch? Es wird wohl keine künftigen Generationen mehr geben, wenn das Dorf nicht aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Im Gegenteil: Das Dorf wird langsam eingehen wie eine Primel, überwuchert von blühenden Gemeinden im Umkreis. Die bereits sehr hohe ProKopf-Verschuldung von 2500 Euro wird bestimmt nicht geringer, wenn es keine nennenswerten Einnahmen gibt und die Einwohner ihr Geld „in die anderen Gemeinden tragen müssen“. Die Gemeinde hat kaum Gewerbesteuereinnahmen. Mit Gewerbeeinnahmen aus dem Paketzentrum könnte die Pro-Kopf-Verschuldung gesenkt werden. Gar nicht daran zu denken, dass auch Gelder für Kindergarten, Schule und weitere soziale Einrichtungen vorhanden wären. Ein weiterer Minuspunkt der Initiative, dass landwirtschaftliche Fläche verloren geht: Wer braucht die, wenn die Bevölkerung gleich bleibt – da wir ja nicht um jeden Preis wachsen wollen! Welchen Schutzwald verlieren wir? Einige Bäume, die auf jeden Fall an anderer Stelle wieder gepflanzt werden? Und ganz schlimm: Der Verkehr, der die Attraktivität für Naherholung, Radsport und Tourismus beeinträchtigt. Welcher Tourismus? Welcher Radsport? Welche Attraktivität? Quo vadis Weichering? Stehen bleiben in der Vergangenheit oder erste Schritte in eine lebendige Zukunft?
Brigitta Schreier,
Weichering