Rasen statt rasen
Im September will die Donau-Lust Stadt und Fluss näher zusammenbringen. Die Schlosslände wird für den Verkehr gesperrt, stattdessen werden Liegestühle aufgestellt und es wird Rasen ausgerollt
Ingolstadt Die Schlosslände – in normalen Zeiten eine Straße mit vielen Autos und viel Lärm, gelegen zwischen Donau und Stadttheater – wird sich zwischen Donnerstag, 2. September, und Sonntag, 12. September, zu einem Erholungsgebiet wandeln, sie wird „zu einem Erlebnisraum, der zum donaunahen Verweilen und Erholen einlädt“, wie es in der Ankündigung heißt. Zum ersten Mal wird der Bereich zwischen Rossmühlstraße und Stadttheater für die Premiere von Donau-Lust umgewidmet. Damit entsteht eine Fläche von knapp 5000 Quadratmetern, auf der Menschen viel Platz und Autos überhaupt keinen Platz haben. Ein Teil des Areals wird mit einer Rollrasenfläche begrünt. Geplant ist laut Kulturamt auch der Verleih von hundert Liegestühlen. Der Liegestuhlverleih wird von den beiden Kulturvereinen Kap94 und tausendundeins verantwortet. Ein weiterer Bereich der abgesperrten Schlosslände wird mit Sand aufgeschüttet. Dort entstehen Sport- und Spielflächen, unter anderem für Beachvolleyball. Mit Unterstützung des MTV Ingolstadt, Abteilung Beachvolleyball, wird dieser bespielt und betreut. Geplant ist ein Showtraining für Jugend und Erwachsene sowie die Austragung der Stadtmeisterschaft Mixed und Frauen. Vor Ort werden auch Foodtrucks sein mit vegetarischen und vietnamesischen Spezialitäten, Pasta und Burger. Informationstafeln sollen Einblicke in bereits realisierte und neue Ideen rum um die Donau geben. Eine Beleuchtung soll das Areal abends stimmungsvoll in Szene setzen.
Das Projekt Donau-Lust ist ein Ergebnis aus dem Innenstadtprozess. „Ziel ist die Aufenthaltsqualität am Fluss zu erweitern und das Donauufer besser mit dem innerstädtischen Leben zu verbinden“, sagt Oberbürgermeister Christian Scharpf. Dieses städtebauliche Experiment ist eine der 25 Maßnahmen aus dem Ingolstädter Innenstadtprozess START:ING.
Neben dem gesellschaftlichen Charakter einer Veranstaltung soll die Sperrung gleichzeitig aufzeigen, wie sich eine Verkehrsberuhigung und die Aufenthaltsqualität im Innenstadtbereich durch die Verbindung zwischen Donau und Altstadt positiv beeinflussen kann. Eine Wiederholung, vor allem im Zusammenhang mit Veranstaltungen, ist laut Kulturamt denkbar.
Das Areal der Donau-Lust ist rund um die Uhr zugänglich, es wird dort allerdings keine Veranstaltungen und auch keine Bühne geben. Es soll ein reiner Erlebnisraum für die Menschen werden, heißt es.