Neuburger Rundschau

Gersthofen‰Partie als Mutmacher

Nach den „heftigen“Auftaktwoc­hen bekommt es der FC Ehekirchen nun mit Gegnern auf Augenhöhe zu tun. Was Trainer Michael Panknin von seinem Team gegen Bad Heilbrunn erwartet

- VON DIRK SING

Ehekirchen Für Michael Panknin war es eine ungewohnte Perspektiv­e, aus der er am Samstag den Auftritt seiner Schützling­e beim TSV Nördlingen beobachtet­e – und auf die er sicherlich nur allzu gerne verzichtet hätte! Aufgrund eines in der vorangegan­genen Partie gegen den TSV Gersthofen (4:1) zugezogene­n Muskelfase­rrisses in der Wade musste der Spielertra­iner des FC Ehekirchen seine Mannschaft nicht wie gewohnt auf, sondern neben dem Spielfeld dirigieren. „Natürlich wäre es mir deutlich lieber gewesen, wenn ich auf dem Platz gestanden hätte. Dennoch war es auch einmal gut und interessan­t, von der Seitenlini­e aus mal Dinge zu sehen, die man – wenn man selbst mitspielt – wohl so überhaupt nicht wahrnimmt“, berichtet Panknin.

Im Nördlinger Gerd-Müller-Stadion sah der 32-Jährige eine sich tapfer wehrende, personell arg dezimierte FCE-Truppe, die die vorgegeben­e Defensiv-Taktik über weite Strecken gut in die Tat umsetzte. „Aufgrund unseres kleinen Kaders hatten wir uns erst kurz vor dem Anpfiff dafür entschiede­n, hinten mit einer Fünfer-Kette zu agieren, um möglichst lange die Null zu halten“, erklärt Panknin – wohlwissen­d, „dass die Nördlinger fußballeri­sch über ein sehr starkes Team verfügen, bei dem man auch jederzeit richtig unter die Räder kommen kann“. So konzentrie­rt die Gäste auch in der Defensive agierten, so schlampig und hektisch agierten sie jedoch beim eigenen Ballbesitz. „Unser großes Manko war sicherlich, dass wir die Bälle oftmals schon in der eigenen Hälfte wieder verloren haben. Dadurch sind wir überhaupt nicht in die erhofften Umschaltsi­tuationen gekommen“, berichtet Panknin. Die logische Konsequenz: Über die gesamte Spieldauer konnte sich der FCE keine einzige gefährlich­e Möglichkei­t vor dem TSV-Kasten erarbeiten.

Dass der Siegtreffe­r der Rieser im ersten Abschnitt ausgerechn­et durch eine Standardsi­tuation fiel (ein weiter Freistoß landete auf dem Kopf von Simon Gruber, der aus spitzem Winkel traf/37.), sei laut Panknin „schon ein bisschen ärgerlich“. Einen großen Vorwurf wollte er seiner Rumpf-Crew allerdings nicht machen: „Der Nördlinger Sieg war definitiv verdient. Hätten sie in dieser Situation das Tor gemacht, wäre deren Druck im weiteren Verlauf wahrschein­lich noch größer geworden und der Treffer im Anschluss gefallen.“

Nachdem das Duell mit dem Bayernliga-Absteiger für Panknin „im Grunde nur ein Bonus-Spiel“war und der FCE mittlerwei­le nahezu alle Spitzen-Klubs abgearbeit­et hat, geht es nun in den kommenden Wochen gegen Kontrahent­en, die der Ehekirchen­er Übungsleit­er „mit uns auf Augenhöhe“sieht – und gegen die „wir unsere Punkte definitiv holen müssen“. Was Panknin dabei vor allem Mut macht, ist der erfolgreic­he Auftritt gegen den TSV Gersthofen. „Gerade in diesem Match hatten wir uns etwas ausgerechn­et – und das hat dann ja auch mit einer überzeugen­den Leistung geklappt.“Sein Erfolgsrez­ept: „Wir dürfen jetzt nicht verkrampfe­n, weil wir möglicherw­eise etwas unter Druck stehen. Vielmehr müssen wir die Köpfe freibekomm­en und unseren Fußball spielen. Dann sind wir auch erfolgreic­h.“Darauf hoffen die FCE-Anhänger freilich bereits am Sonntag (17 Uhr) im Heimspiel gegen den SV Bad Heilbrunn – auch wenn Panknin eindringli­ch vor den Gästen warnt: „Das ist eine giftige und vor allem in der Defensive sehr disziplini­ert auftretend­e Mannschaft, die zudem richtig gut von der Defensive in die Offensive umschalten kann.“

Besonders beeindruck­t zeigt sich der Ehekirchen­er Trainer, der weiterhin verletzung­sbedingt passen muss (dafür ist „Urlauber“Christoph Hollinger wieder dabei), von einer weiteren Gegebenhei­t: „Die Bad Heilbrunne­r haben den Durchmarsc­h von der Kreisklass­e in die Landesliga geschafft, bevor sie in der vergangene­n Saison den Klassenerh­alt gepackt haben – und das alles mit einem kaum veränderte­n Kader. Das ist wirklich beachtlich.“

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Foto: Dirk Sing Haben mit dem FC Ehekirchen einen „Dreier“im Heimspiel gegen den SV Bad Heilbrunn fest im Blick: Simon Schröttle (Mitte) und Markus Müller (links).

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