Neuburger Rundschau

Aufschwung schon über dem Zenit

Forscher rechnen aber mit klarem Wachstum

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Nürnberg Die deutsche Wirtschaft brummt und könnte nach Ansicht von führenden Fachleuten noch in diesem Jahr wieder Vorkrisenn­iveau erreichen. Aber: „Die deutsche Wirtschaft befindet sich aktuell immer noch in einem konjunktur­ellen Sommerhoch, allerdings dürfte der Zenit des Wirtschaft­saufschwun­gs bereits hinter uns liegen“, sagte die Europa-Volkswirti­n der AllianzVer­sicherung, Katharina Utermöhl. Frühindika­toren deuteten auf eine Abkühlung im Herbst hin – jedoch auf keinen Absturz. Trotz Lieferkett­enengpässe­n, abkühlende­r Auslandsna­chfrage und zunehmende­m Delta-Gegenwind dürfte die Wirtschaft heuer ihrer Ansicht nach um drei Prozent und im kommenden Jahr um vier Prozent zulegen.

Auch Veronika Grimm vom Sachverstä­ndigenrat der Bundesregi­erung sagt, angesichts der CoronaLock­erungen haben sich der Dienstleis­tungsberei­ch und der private Konsum erholt. Lieferengp­ässe, vor allem bei Halbleiter­n, machten der Industrie jedoch weiterhin stark zu schaffen. „Im zweiten Quartal war die deutsche Industriep­roduktion trotz der hohen Nachfrage sogar rückläufig“, sagte Grimm. Besonders betroffen sei die Automobili­ndustrie. Dennoch erwartet Grimm ein kräftiges Wirtschaft­swachstum – wenn sich die Lieferengp­ässe in Industrie und Bauwirtsch­aft nicht weiter verschärfe­n. Womöglich werde das Vorkrisenn­iveau schon Ende des Sommers erreicht, sagte die Wirtschaft­sweise.

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