„Er hat sich auch nicht gemeldet“
Es ist ein wiederkehrendes Ärgernis in der Bundesliga, dass sich wechsel willige FußballProfis aus ihren Ver trägen streiken. Jüngstes Beispiel: Filip Kostic, der (noch) bei Eintracht Frankfurt angestellt ist. Sein (Noch)Trainer dort ist Oliver Glasner und der ließ am Samstag nach dem 1:1 gegen Bielefeld keine Zwei fel daran aufkommen, was er von der jüngsten Aktion seines (Noch)OffensivStars hält. Er habe mit ihm am Freitag „physisch im Trainerbüro beisammengeses sen“, dabei habe der 28Jährige sei nen Wechselwunsch „artikuliert“. Er habe Kostic dann, mit Blick auf dessen Vertrag bis 2023, darauf hingewiesen, dass immer „drei Par teien“dazugehören. Glasner sei davon ausgegangen, dass der serbi sche Nationalspieler danach zum Training erscheine. Dem sei nicht so gewesen, „er hat sich auch nicht gemeldet, das Te lefon war aus“. Somit war Kostic in Bielefeld nicht im Kader. „Ich kann jetzt nicht sagen, es war fantastisch, was Filip gemacht hat. Natürlich war ich negativ überrascht von seinem Verhal ten“, berichtete Glasner.
Nun müsse der Verein entscheiden, ob es eine Schmerzgrenze gibt oder nicht. Sportvorstand Markus Krösche hatte vor dem Anpfiff am SkyMikrofon erklärt: „Grundsätzlich ist es so, dass wir mit Filip planen, dass er ein sehr wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft ist. Wir lassen uns nicht unter Druck setzen!“Es gebe auch „kein Preisschild“für Kostic, der von Lazio Rom heftig umworben wird. Die Italiener sollen ein Angebot für den Flügelspieler abgegeben haben, das aber deutlich unter den Vorstellungen der Ein tracht liegt.
Egal, wie der Poker bis zur Schlie ßung des Transfermarktes an die sem Dienstag ausgeht: Kostic steht am Pranger. „Der Weg, den er jetzt eingeschlagen hat, ist falsch“, kritisierte Krösche. Für den Fall, dass Kostic bleibt, kündigte Glasner mit dem Profi „ein längeres, aus führlicheres Gespräch über diese Si tuation“an. (dpa/AZ)