Die PaulWinterSchule ist umgezogen
Sonderschichten und große Vorfreude auf das neue Haus am Kreuter Weg. Die Caritas half beim Kofferpacken. Am 17. September weiht der Landkreis seine neue Errungenschaft ein
Neuburg Für das Kollegium der Paul-Winter-Schule sind die Sommerferien heuer ein paar Tage kürzer. Der Grund dafür ist nicht unerfreulich: Die Schule bekommt ein nagelneues Haus.
Am Montag war Umzugstag. Der Möbeltrupp der Caritas verfrachtete Geräte, Akten und Dekor von der Bahnhofstraße zum Südhang am Kreuter Weg. Am neuen Standort im Westen der Stadt Neuburg bedient das langgezogene Schulgebäude bereits die großen Erwartungen. Die Architektur der Planer Behnisch Partner München ist durchaus beeindruckend. „Wenn das nicht überzeugend ist?“, fragt Konrektorin Ruth Wallner beim Auspacken ihrer Unterlagen. Schulleiterin Sonja Kalisch hat bereits mehrfach ihre Begeisterung über Aula, Galerie, Klassencluster, Lehrerzimmer und Außenhöfe formuliert. Derzeit sorgt sie sich vor allem um den Anschluss. Die Computer hängen noch nicht am Netz und die Telefonanlage mit Mitnahme der alten Nummer 08431/643690 muss noch in Gang gebracht werden.
„Die neue Schule erfordert vollkommen neue Abläufe.“Das weiß die Direktorin, deshalb arbeitet sie an einem entsprechenden Konzept. Und der Stundenplan für das neue Schuljahr muss auch noch fertiggestellt werden. Die Lehrer und Lehrerinnen kommen schichtweise und helfen beim Umzug. Zur Beruhigung liegen Gummibärchen bereit.
Sichtbeton, klare Strukturen, Licht, Glas und Blickverbindungen bestimmen die Architektur. Photovoltaik auf dem Dach und Nahwärme der Stadtwerke geben energetisch die Richtung vor. Die Außenanlagen sind noch nicht fertig, auch während der Schulzeit werden noch Handwerker unterwegs sein. Wie
Vollkommen neue Abläufe
sich der Verkehr auf dem Sehensander Weg gestaltet, wird sich bald zeigen. Die Straße erhält ein beiderseitiges Parkverbot und wird auf 30 Stundenkilometer reduziert.
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bringt für die neue Realschule knapp 50 Millionen Euro auf. 15 Millionen davon kommen über staatliche Fördermittel wieder herein. Die 2007/2008 erneuerte Schule am Standort Franziskaner-/Bahnhofstraße bleibt zurück für eine neue Verwendung. Der Landkreis hat den Komplex vom Orden der Barmherzigen Brüder angepachtet. Der Orden hatte die Knabenrealschule 1960 als Mittelschule mit Juvenat (Schülerheim) gegründet und bis zur Verstaatlichung 1974 selbst geführt. 1981 nahm man erstmals Mädchen auf, 1997 startete die sechszügige Realschule als Versuch. Heute gilt sie mit ihrer Anbindung an FOS und BOS auch als Wegwei
zu einem Studium. Am Dienstag, 14. September, beginnt der Unterricht, am 17. September will der Landkreis zusammen mit der Schulfamilie den Neubau gebührend einweihen. Der Standort wird dann zur schulischen Heimat für 640 Jugendliche in 25 Klassen und 62 Lehrkräfte.
Die treue Seele im Sekretariat, Ingrid Kleblein, hilft gerade fleißig mit beim Umzug. Nach über 20 Jahser ren in der Paul-Winter-Schule geht sie im November in den Ruhestand. Wie man sich einlebt im neuen Haus, das hätte sie schon noch gerne länger mitgemacht. „Aber einmal muss man halt gehen.“