Neuburg im PanoramaBlick
Im April wurde sie installiert – seither sendet die 360-Grad-Kamera Sequenzen von Neuburg ins Internet und ans Fernsehen. Mehr als 30.000 Euro kostet dieses Projekt. Hat sich die Investition bisher gelohnt?
Neuburg Heutzutage muss man Leute vom Sofa aus begeistern, sagt Tourismuschefin Christiane Dusse. In Zeiten der Pandemie sowieso. Dazu sind natürlich neue Marketingwege, neue Tools erforderlich – zum Beispiel eine Panoramakamera, die seit April in der Oberen Altstadt installiert ist. Ein Mausklick reicht aus, um sich einen wundervollen Blick über die Stadt Neuburg in die eigenen vier Wände oder auf ein mobiles Endgerät zu holen.
Initiiert und begleitet hat dieses Projekt Christiane Dusse von der Tourist-Info. Rund ein Jahr Vorbereitung war nötig – von der Idee bis zur Umsetzung – um die Kamera tatsächlich auf das Dach der Hofkirche zu bekommen. Dort sitzt sie seit fünf Monaten und nimmt zwei Sequenzen von Neuburg auf: einen Schwenk vom Schloss weg über die Donau bis hin zur Amalienstraße, zum anderen ebenfalls die Wasserlage, den Karlsplatz und St. Peter. „Die Schokoladenseite der Stadt“, sagt Christiane Dusse.
Dass die Kamera an der Hofkirche befestigt werden soll, war nicht von Beginn an klar. Die Standortsuche habe viel Zeit in Anspruch genommen, erläutert die Sachgebietsleiterin für Tourismus. „Wir mussten erst klären: Was ist umsetzbar und was wollen wir zeigen?“Das habe einige Monate gedauert. Und obwohl sich die Errichtung ein wenig verzögert hat, habe sie im Vergleich zu anderen Städten doch recht zügig funktioniert.
Das Projekt als solches entstand in Kooperation mit dem österreichischen Anbieter Feratel und mit Unterstützung der Stiftungsverwaltung Hofkirchenfonds Neuburg sowie der Pfarreiengemeinschaft St. Peter und Hl. Geist. Kamera plus entsprechende Software und ein Dreijahresvertrag für das Medienpaket durften nach dem Beschluss des entsprechenden Ausschusses höchstens 32.750 Euro betragen. Dieser Rahmen, bestätigt Christiane Dusse, wurde eingehalten. „Die großen Tourismusdestinationen arbeiten alle damit“, bekräftigt sie. Diese Städte, Passau zum Beispiel, hätten im Allgemeinen ein sehr professionelles Marketing-Management – genauso ein Budget für deren Ausgaben. Diese Destinationen wüssten, worin sie investieren und was einen Werbeeffekt hat. „Daran sollte man sich also orientieren.“
Und tatsächlich sprechen die bisherigen Zugriffszahlen für die Resonanz der Panoramakamera. Das Live-Bild aus Neuburg ist in der
Sendung „Panoramabilder“auf ARD alpha zu sehen. Die Sendung verzeichnet 24 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer pro Jahr. Gleichzeitig sind die beiden Schwenks über die Stadt auf der städtischen Webseite gepinnt und laufen auf rund 200 Online-Portalen, die Feratel bedient – darunter www.wetter.com. Daneben können auch Partner des Neuburger Tourismus die Bilder auf eigenen Webseiten integrieren. „Wir stellen das kostenfrei zur Verfügung – egal ob Gastronomie, Hotels oder Vereine.“ im Auftaktmonat April haben die Panoramaaufnahmen von Neuburg 250.000 Abrufe generiert. „Das war unser stärkster Monat bis jetzt.“Doch auch im Juli lagen die Zahlen immerhin bei rund 100.000 Abrufen. Die meisten Nutzerinnen und Nutzer, bilanziert Christine Dusse, stammen aus Deutschland, gefolgt von Großbritannien beziehungsweise Nordirland, den Niederlanden, Österreich, Amerika, der Schweiz und Belgien. Im Ganzen sei man zufrieden mit der Entwicklung, resümiert die Sachgetäglichen bietsleiterin. „Eine schöne Zahl, mit der man sich sehen lassen kann.“
Werbung mit Panoramen aus Neuburg – die Feratel-Kamera ist nur eines von mehreren Konzepten, die sich Christiane Dusse vorgenommen hat, um das TourismusMarketing der Stadt zu modernisieren, es digitaler zu machen. Ziel sei es, das Angebot der Live-Bilder weiterzuentwickeln und auszubauen. Irgendwann sollen die Bilder aus Neuburg auch im Bayerischen Fernsehen zu sehen sein. „Von der Attraktivität her können wir da auf jeAllein den Fall mithalten.“Indes arbeitet die Tourismus-Chefin an einem anderen Projekt: Die Imagebroschüre der Stadt soll aktualisiert werden, übersichtlicher und reduzierter in ihrer Aufmachung. „Dafür ist es längst Zeit.“Zwei Foto-Shootings sind bereits getan, Ende des Jahres soll die Broschüre stehen. Das aber soll Teil einer Geschichte sein, die wir an anderer Stelle erzählen.
» Die Bilder der Webcam sind online unter www.neuburgdonau.de/leben/web cams einsehbar.