Die große Seeschlacht der Antike
Geschichte Vor 2500 Jahren kam es zur Schlacht von Salamis. Die Athener stellten sich gegen die persische Flotte und gewannen. Die Folgen spüren wir noch heute
Alles begann mit einem Aufstand, der eigentlich weit entfernt war. Den Athenern hätte er also egal sein können. Dennoch machten sie sich mit ihren Schiffen auf den Weg nach Kleinasien. Dort hatten sich mehrere griechische Städte gegen die Herrschaft der mächtigen Perser aufgelehnt. Persien war damals ein riesiges Reich, es reichte vom Iran bis in die heutige Türkei. „So sticheln die Athener ohne Not nach Kleinasien“, erklärt Werner Rieß, Fachmann für Alte Geschichte.
Der Aufstand blieb ohne Erfolg. Aber nun wollten sich die Perser an den Athenern rächen, weil diese sich eingemischt hatten. Die Perser hatten aber noch andere Gründe: Einerseits wollten sie ihr Reich erweitern und andererseits den Einfluss der Athener zurückdrängen. Die kontrollierten mit ihren Schiffen wichtige Handelsrouten.
Die Athener waren meist in der Unterzahl
So begann eine Auseinandersetzung, die man heute als Perserkriege kennt. In mehreren Schlachten trafen die Gegner aufeinander. Obwohl die Athener und ihre Verbündeten meist in der Unterzahl waren, konnten sie sich gegen die Perser durchsetzen. Eine dieser Schlachten war die berühmte Seeschlacht von Salamis. Sie fand vor 2500 Jahren statt. Antike griechische Autoren beschreiben sie gerne als größte Seeschlacht aller Zeiten.
„Wie die Schlacht genau ablief, wissen wir allerdings nicht. Wir wissen auch nicht, wie viele Schiffe es genau waren. Da gibt es widersprüchliche Zahlen“, erklärt Werner Rieß. Der Forscher ist sich aber sicher: Die Athener haben mächtig übertrieben, vor allem mit der Anzahl der persischen Schiffe. So wollten man den Sieg noch bedeutender erscheinen lassen. Was man weiß: Die Athener lockten die Perser in eine Meerenge. Sie wussten, dass dort ein besonderer Wind weht und konnten das als Vorteil nutzen. Außerdem waren die Schiffe der Athener schneller und wendiger.
Den Erfolg verdankten die Athener aber nicht nur dieser List. „Sondern vor allem den Theten. So nannte man in Athen die Ärmsten der Armen, Tagelöhner und Bettler. Das war damals die Mehrheit der Bevölkerung“, erzählt der Experte. Diese Männer ruderten auf den Kriegsschiffen und sorgten für den Erfolg.
Das ist aus einem besonderen Grund wichtig. Denn in Athen entwickelte sich zu jener Zeit etwas, das wir heute als Demokratie kennen, also die Herrschaft des Volkes. „Die Theten wurden nach dem Erfolg von Salamis extrem selbstbewusst. Es herrschte eine Aufbruchsstimmung. Alles schien möglich zu sein“, sagt Werner Rieß.
Vor allem wollten sie sich nun nicht mehr unterkriegen lassen. Sie wollten mitbestimmen, und zwar so richtig. So wurde die Seeschlacht von Salamis zu einem Beschleuniger der Demokratie!