Neuburger Rundschau

Den Bienen war es viel zu nass

Imker im Freistaat sind in großer Sorge

-

Zirndorf Bayerns Imker haben nach einem verregnete­n Frühjahr dieses Jahr kaum Honig geerntet. Am höchsten seien die Mengen noch in Oberfranke­n und der Oberpfalz gewesen, sagte der Präsident des Landesverb­ands Bayerische­r Imker in Zirndorf, Stefan Spiegl. „In den Spitzen sind die Bienenstöc­ke dort knapp 20 Kilo schwerer geworden, das ist eigentlich nix.“Im Süden des Freistaats gebe es in einigen Regionen einen Totalausfa­ll: „Das ist meiner Erinnerung nach der schlechtes­te Ertrag seit mindestens 20 Jahren.“

Schuld daran sei das nasskalte Wetter im Frühjahr, sagte Spiegl. „Das hat dazu geführt, dass die Bienen keinen Honig gesammelt haben.“Viele Imker müssten ihre Bienen deshalb zusätzlich mit Zucker füttern, damit die Tiere nicht sterben. „Unsere größte Sorge gilt jetzt den rund 150 Imkern im Nebenerwer­b“, sagte Spiegl. „Wir versuchen, für sie Hilfen wegen des Ernteausfa­lls zu bekommen.“

Mit der schlechten Honigernte setzt sich laut Spiegl ein Trend der vergangene­n Jahre fort: Lag der Honigertra­g im warmen und trockenen Jahr 2018 noch bei 33,4 Kilogramm, sank er 2019 auf 22,7 Kilogramm und im Jahr 2020 noch einmal auf 21,1 Kilogramm. Das laufende Jahr werde noch einmal unter diesem Wert liegen, sagte Spiegl. „2020 war schon ziemlich mau, aber dieses Jahr ist’s noch schlechter.“Teurer werde der Honig aus Bayern in den meisten Fällen wohl dennoch kaum, sagte Spiegl. „98 Prozent der Imker in Bayern sind Freizeitim­ker. Denen muss ich sagen, ihr könnt für ein regionales Produkt auch mal sechs Euro statt 5,50 Euro pro Pfund verlangen.“Im Handel werde zudem ein Großteil des Honigs aus dem Ausland importiert, vor allem aus Südamerika und China.

 ?? Foto: Hoppe, dpa ?? Weil es so viel regnete, sammelten Bie‰ nen viel weniger Honig.
Foto: Hoppe, dpa Weil es so viel regnete, sammelten Bie‰ nen viel weniger Honig.

Newspapers in German

Newspapers from Germany