Laufen für einen guten Zweck
Wieder sind viele begeistert beim Löwenmarsch dabei. Wem die Spenden zugute kommen
Landsberg Es ist viel los an der Arena von Schloss Kaltenberg im Landkreis Landsberg. Doch am Samstag sind nur vereinzelt Männer in Rüstungen zu sehen – stattdessen stehen überall Menschen in Wanderklamotten in kleinen Grüppchen zusammen. Je nach Geschmack und Ziel ausgestattet mit Rucksack, Stöcken oder nur mit dem, was in die Hosentaschen passt, warten sie auf den Start des Löwenmarschs.
Der führt sie 100 Kilometer weit bis nach Hohenschwangau, im Löwenhof des dortigen Schlosses sind sie am Ziel. Nicht alle haben sich die ganze Strecke vorgenommen, es gibt mehrere Ein- und Ausstiegspunkte. Für jeden gelaufenen Kilometer sammeln die Teilnehmenden Spenden
von Bekannten, Verwandten und Arbeitskollegen, um damit das Projekt „Learning Lions“zu unterstützen, in dessen Rahmen eine ITSchule mitten in einer Halbwüste in Kenia betrieben wird. Den Schülerinnen und Schülern soll dort durch eine Ausbildung ermöglicht werden, als IT-Fachkräfte genug Geld zu verdienen, um ihre Familien zu ernähren.
Vor dem Start um 14 Uhr lobt der Initiator des Löwenmarschs, Ludwig Prinz von Bayern, der sich wie in den beiden vergangenen Jahren auch selbst auf den Weg macht, vor allem das Engagement der Helferinnen und Helfer, die sich nicht nur am Start, sondern auch an mehreren Verpflegungspunkten entlang der Strecke um die Wanderinnen und Wanderer kümmern. Unentgeltlich, betont er, sodass die ganze Spendensumme den „Learning Lions“zugute kommen könne.
Melanie Huml, Bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales, ist die Schirmherrin der diesjährigen Ausgabe der Veranstaltung. Sie überreicht der Organisation in der Arena eine Spende von 600 000 Euro vom Freistaat Bayern, um das Ziel der „Learning Lions“zu unterstützen: Die dritte Ausgabe des Löwenmarschs soll genug Geld zusammenbringen, um Wohnungen und einen Kindergarten für die Schülerinnen und Schüler zu errichten. Die Kinderbetreuung sei vor allem wichtig, weil die Mädchen in Kenia oft schon früh Mütter werden, erklärt Initiator Ludwig Prinz von Bayern.
Die Bedingungen für den Löwenmarsch
sind in diesem Jahr sehr günstig, wie auch Ludwig Prinz von Bayern betont: „Der Wetterbericht ist sensationell. Letztes Jahr hat es die ganze Nacht durchgeregnet, diesmal ist es wunderbar.“
Am Sonntagnachmittag zeigt sich, wie erfolgreich die Aktion mit ihren insgesamt 676 Teilnehmenden verlaufen ist: Zusätzlich zu der Spende des Freistaats haben die Wandernden 150 000 Euro erlaufen. „Etwas mehr als im vergangenen Jahr“, berichtet Elke Reichart, Ludwig von Bayerns Pressesprecherin. Die ersten beiden Teilnehmer – ein Münchner und ein Amerikaner – seien um 9.20 Uhr eingetroffen. Der Prinz selbst sei gegen 13 Uhr in Hohenschwangau eingelaufen – fit und gut gelaunt, eine Stunde früher als noch im vergangenen Jahr.