Neuburger Rundschau

Laufen für einen guten Zweck

Wieder sind viele begeistert beim Löwenmarsc­h dabei. Wem die Spenden zugute kommen

- VON DANIEL WEBER

Landsberg Es ist viel los an der Arena von Schloss Kaltenberg im Landkreis Landsberg. Doch am Samstag sind nur vereinzelt Männer in Rüstungen zu sehen – stattdesse­n stehen überall Menschen in Wanderklam­otten in kleinen Grüppchen zusammen. Je nach Geschmack und Ziel ausgestatt­et mit Rucksack, Stöcken oder nur mit dem, was in die Hosentasch­en passt, warten sie auf den Start des Löwenmarsc­hs.

Der führt sie 100 Kilometer weit bis nach Hohenschwa­ngau, im Löwenhof des dortigen Schlosses sind sie am Ziel. Nicht alle haben sich die ganze Strecke vorgenomme­n, es gibt mehrere Ein- und Ausstiegsp­unkte. Für jeden gelaufenen Kilometer sammeln die Teilnehmen­den Spenden

von Bekannten, Verwandten und Arbeitskol­legen, um damit das Projekt „Learning Lions“zu unterstütz­en, in dessen Rahmen eine ITSchule mitten in einer Halbwüste in Kenia betrieben wird. Den Schülerinn­en und Schülern soll dort durch eine Ausbildung ermöglicht werden, als IT-Fachkräfte genug Geld zu verdienen, um ihre Familien zu ernähren.

Vor dem Start um 14 Uhr lobt der Initiator des Löwenmarsc­hs, Ludwig Prinz von Bayern, der sich wie in den beiden vergangene­n Jahren auch selbst auf den Weg macht, vor allem das Engagement der Helferinne­n und Helfer, die sich nicht nur am Start, sondern auch an mehreren Verpflegun­gspunkten entlang der Strecke um die Wanderinne­n und Wanderer kümmern. Unentgeltl­ich, betont er, sodass die ganze Spendensum­me den „Learning Lions“zugute kommen könne.

Melanie Huml, Bayerische Staatsmini­sterin für Europaange­legenheite­n und Internatio­nales, ist die Schirmherr­in der diesjährig­en Ausgabe der Veranstalt­ung. Sie überreicht der Organisati­on in der Arena eine Spende von 600 000 Euro vom Freistaat Bayern, um das Ziel der „Learning Lions“zu unterstütz­en: Die dritte Ausgabe des Löwenmarsc­hs soll genug Geld zusammenbr­ingen, um Wohnungen und einen Kindergart­en für die Schülerinn­en und Schüler zu errichten. Die Kinderbetr­euung sei vor allem wichtig, weil die Mädchen in Kenia oft schon früh Mütter werden, erklärt Initiator Ludwig Prinz von Bayern.

Die Bedingunge­n für den Löwenmarsc­h

sind in diesem Jahr sehr günstig, wie auch Ludwig Prinz von Bayern betont: „Der Wetterberi­cht ist sensatione­ll. Letztes Jahr hat es die ganze Nacht durchgereg­net, diesmal ist es wunderbar.“

Am Sonntagnac­hmittag zeigt sich, wie erfolgreic­h die Aktion mit ihren insgesamt 676 Teilnehmen­den verlaufen ist: Zusätzlich zu der Spende des Freistaats haben die Wandernden 150 000 Euro erlaufen. „Etwas mehr als im vergangene­n Jahr“, berichtet Elke Reichart, Ludwig von Bayerns Pressespre­cherin. Die ersten beiden Teilnehmer – ein Münchner und ein Amerikaner – seien um 9.20 Uhr eingetroff­en. Der Prinz selbst sei gegen 13 Uhr in Hohenschwa­ngau eingelaufe­n – fit und gut gelaunt, eine Stunde früher als noch im vergangene­n Jahr.

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Foto: Matthias Becker Viele machten beim diesjährig­en Löwen‰ marsch wieder mit.

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