Neuburger Rundschau

Unspektaku­lär? Nicht mit Daniel Tobolars!

Durch einen kuriosen Treffer in der 89. Minute gewinnt die SpVgg Joshofen-Bergheim das Stadtderby gegen den SC Ried mit 3:1. Zuvor hatte bereits Gäste-Coach Moritz Bartoschek grandios getroffen

- VON DIRK SING

Neuburg‰Joshofen Es gibt zweifelsoh­ne unspektaku­lärere Aktionen und Zeitpunkte, ein Stadtderby zu entscheide­n, als jene, die Daniel Tobolars am Sonntagnac­hmittag auf dem Sportplatz der SpVgg Joshofen-Bergheim wählte. 1:1-Unentschie­den stand es nach 88 Minuten in einem interessan­ten, spannenden und gutklassig­en Duell mit dem SC Ried, ehe das SpVgg-Eigengewäc­hs zur Tat schritt. Mit seinem starken linken Fuß sollte (und wollte) Tobolars von der rechten Angriffsse­ite eine weite Freistoßfl­anke in den gegnerisch­en Strafraum bringen, wo seine großgewach­senen Teamkolleg­en wie Baptist Böhm oder Markus Fetsch auf den „Lucky Punch“lauerten. So lautete zumindest der Plan. Doch die Realität sah dann „etwas“anders aus. Die Flanke des 30-Jährigen wurde lang und länger – und senkte sich schließlic­h hinter dem verdutzten SCR-Keeper Simon Heindl und seinen sichtlich geschockte­n Vorderleut­en zur 2:1-Führung ins Gehäuse (89.).

Es war zweifelsoh­ne die Vorentsche­idung in einer Partie, in der eine Punkteteil­ung laut Joshofen-Bergheims Spielertra­iner Jonas Zeller „am Ende sicherlich das gerechtest­e Ergebnis“gewesen wäre. „Aber ich möchte mich nicht beschweren. Natürlich nehmen wir diese drei Zähler sehr gerne mit“, so Zeller weiter und ergänzt: „Wenn du aufsteigen willst, dann musst du in einer ungemein ausgeglich­enen Liga wie der Kreisklass­e genau solche Begegnung gewinnen.“

Nachdem sich beide Teams bereits im ersten Durchgang ein offenes und kurzweilig­es Match mit guten Möglichkei­ten auf beiden Seiten geliefert hatten, blieben die „dicken“Gelegenhei­ten nach Wiederbegi­nn zunächst aus – as Gäste-Spielercoa­ch Moritz Bartoschek jedoch in der 57. Minute nicht daran hinderte, seine Mannschaft mit einem genialen Geniestrei­ch in Führung zu bringen. Nachdem SpVgg-Keeper Alexander Schmidt in höchster Not außerhalb seines Strafraums noch gerettet hatte, landete sein Klärungsve­rsuch bei Bartoschek, der blitzschne­ll reagierte und mit einem herrlichen Heber zum 0:1 traf!

Allerdings: Lange freuen konnten sich die Rieder darüber nicht. Nur neun Zeigerumdr­ehungen später „arbeiteten“die Hausherren im dritten Versuch den Ball zum 1:1-Ausgleich über die Linie. Torschütze war der erst 18-jährige Baptist Böhm. Als die meisten der 200 Zuschauer bereits mit einer Punkteteil­ung rechneten, sorgten kurz vor dem Schlusspfi­ff des hervorrage­nd leitenden Schiedsric­hters Rudi Kaes doch noch „Schlitzohr“Tobolars (89.) und Benedikt Burghart (90.+1) doch noch für den Sieg der Einheimisc­hen.

„Die Art und Weise, wie wir dieses Derby verloren haben, ist schon sehr enttäusche­nd“, meint Rieds Trainer Moritz Bartoschek und fügt hinzu: „Aus den Partien gegen Klingsmoos, Echsheim und Joshofen-Bergheim haben wir unter dem Strich nur einen Punkt geholt. Wenn man im Klassement ganz vorne dabei sein will, dann ist das definitiv zu wenig.“

SpVgg Joshofen‰Bergheim: A. Schmidt, Hornik, Tobolars, Beßle, M. Fetsch, König, Böhm, Burghart, Guppenberg­er, Zeller, J. Schmidt (Margraf, Rehm, N. Heßlinger). SC Ried: Heindl, Jocham, Wytopil, Barto‰ schek, Christl, Samsa, Habibovic, Böck, Schmalzl, Rodriguez Fernandez, Plosconka (Ohm, Kayranciog­lu, Huber, J. Meilinger, Burger)

 ?? Foto: Dirk Sing ?? Sorgten in diesem Stadtderby für die spektakulä­ren Highlights: Rieds Spielertra­iner Moritz Bartoschek (links) und Joshofen‰Berg‰ heims Daniel Tobolars (rechts).
Foto: Dirk Sing Sorgten in diesem Stadtderby für die spektakulä­ren Highlights: Rieds Spielertra­iner Moritz Bartoschek (links) und Joshofen‰Berg‰ heims Daniel Tobolars (rechts).

Newspapers in German

Newspapers from Germany