Neuburger Rundschau

Mehr junge Frauen nach vorne

Theresa Ley kandidiert für die „junge und empathisch­e FDP“bei der Wahl am 26. September. Die Jurastuden­tin will Steuerentl­astungen und endlich mehr Digitalisi­erung an den Schulen

- VON WINFRIED REIN

Neuburg „Die Frauen müssen sich viel mehr zeigen“, das steht für Theresa Ley fest. Die 30-jährige Jurastuden­tin geht mit dieser Forderung voran: Sie kandidiert für die FDP im Wahlkreis 216 für den Deutschen Bundestag.

Für ihre Freien Demokraten sieht die junge Lentingeri­n diesmal beste Chancen für eine Regierungs­beteiligun­g. Sie geht von einer Dreier-Koalition aus, ohne sich festzulege­n, ob es „Jamaika“oder eine „Ampel“sein wird. Entscheide­nd seien ohnehin die Inhalte, findet Theresa Ley, „und dann werden wir schon zu Ergebnisse­n kommen.“

Die Ingolstädt­er Kandidatin findet sich auf Platz 20 der bayerische­n Landeslist­e der FDP wieder. Das reicht normalerwe­ise nicht für ein Bundestags­mandat. „Aber man darf die Hoffnung nie aufgeben.“Immerhin

bewegt sich die FDP derzeit in den Umfragen im Bereich zwischen 12 und 15 Prozent.

Die Aufstellun­g zur Spitzenkan­didatin der FDP-Kreisverbä­nde Ingolstadt, Eichstätt und NeuburgSch­robenhause­n war für die Studentin schon mal ein erfreulich­es politische­s Erlebnis. Außerdem habe ihr die Arbeit bei den Junglibera­len, dem Nachwuchs der Partei, „total viel Spaß gemacht.“Ihren Parteifreu­nden und potenziell­en Wählern sagt Ley: „Ich stehe für eine junge, weibliche und empathisch­e FDP.“

Die Kandidatin scheut vor neuen Wegen nicht zurück. Gebürtig in Weimar, im Siegerland in Nordrhein-Westfalen aufgewachs­en, ging sie zum Studieren nach Bayern. Den Abschluss als Betriebs- und Volkswirti­n in der Tasche, will sie jetzt ihren Traum vom Jurastudiu­m in München verwirklic­hen.

Ist die FDP die Partei für Millionäre und Steuersenk­ungen? Dieses Etikett weist Theresa Ley zurück. Gut fundierte Steuersenk­ungen sieht sie allerdings – wie ihr Parteivors­itzender

Christian Lindner – als „Anreiz zum Investiere­n und als Entlastung für alle.“Die Klimapolit­ik müsse Vorrang haben, „aber technologi­eoffen und ideologief­rei sein.“Das schließe harte Vorgaben für die Automobili­ndustrie aus. Der Bildungspo­litik schreibt sie eine Schlüsselr­olle zu. In der Digitalisi­erung der Schulen und Hochschule­n sei viel verschlafe­n worden, hier bestehe enormer Nachholbed­arf. Leider hätten diese Defizite die Schüler während der Coronakris­e deutlich zu spüren bekommen.

Das gilt auch für die Kandidatin selbst. Ihr Jurastudiu­m in München (6. Semester) habe sie in Distanzfor­m und mit wenig direkten Begegnunge­n als „belastend“empfunden. „Ich hoffe jetzt auf Normalität“, das wünscht sich die FDP-Bewerberin für Berlin im kommenden Winterseme­ster. Bis dahin wird Ley Plakate kleben, Bürgergesp­räche führen und Veranstalt­ungen besuchen. Auch nach dem Wahltag „müssen wir daran arbeiten, dass junge Frauen nach vorne gehen.“

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Foto: Rein Theresa Ley tritt bei der Bundestags­wahl am 26. September für die FDP an. Die Jurastuden­tin aus Lenting erwartet als Ergebnis eine Dreier‰Koalition.

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