Neuburger Rundschau

Badeverbot an zwei Burgheimer Weihern

Grund dafür sind giftige Blaualgen, die das Gesundheit­samt am Montag bei einer routinemäß­igen Kontrolle entdeckt hat. Was das Wachstum der sogenannte­n Cyanobakte­rien begünstigt und was sie so schädlich macht

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Burgheim Das Landratsam­t Neuburg-Schrobenha­usen hat mit sofortiger Wirkung ein Badeverbot für den Burgheimer EU-Badesee und den Sportsee Nr. 5 verhängt. Grund ist eine massive „Algenblüte“von giftigen Blaualgen in den Gewässern.

Der Blaualgenb­efall war dem Gesundheit­samt am Montag bei einer routinemäß­igen Beprobung des Burgheimer Badesees zwischen Burgheim und Bertoldshe­im aufgefalle­n. Am Bayerische­n Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it, kurz LGL, war tags darauf schließlic­h der Verdacht bestätigt worden. Daraufhin wurde der beliebte Weiher sofort abgesperrt. Vor Ort weisen Schilder auf das Badeverbot hin.

Nach dem Ergebnis hat das Gesundheit­samt auch das benachbart­e Gewässer auf ein erhöhtes Vorkommen der Blaualge überprüft. Nach weiteren Untersuchu­ngen stand fest, dass auch der Sportsee Nr. 5 in Burgheim vom Befall betroffen ist. „Daher gilt auch dort ab sofort ein Badeverbot“, heißt es von Behördense­ite.

Blaualgen sind Bakterien, die sich überall in Gewässern befinden und bei einer normalen Konzentrat­ion ungefährli­ch sind. Problemati­sch können sie aber werden, wenn sie sich stark vermehren. Bei einer Massenentw­icklung dieser sogenannte­n Cyanobakte­rien verschlech­tert sich die Wasserqual­ität deutlich, weil Blaualgen eine Reihe von giftigen Stoffen produziere­n, die für badende Menschen als auch für Haustiere gesundheit­sschädlich werden können. Eine Gefahr besteht vor allem durch das Schlucken des Wassers. Dann kann es zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Hautreizun­gen, geröteten Augen und Atemnot kommen. In Seen mit auffällige­m Algenwachs­tum sollte deshalb nicht gebadet werden.

Blaualgen sind übrigens nicht blau, wie der Name vermuten lässt, sondern bilden etwa 20 bis 30 Zentimeter unter der Wasserober­fläche grüne Schlieren im Wasser. Diese sind aber meist nicht im ganzen See verteilt, sondern treten nur stellenwei­se auf. Blaualgen entstehen durch langanhalt­end hohe Temperatur­en, viel Sonnensche­in und geringe Windbewegu­ngen. Werden zusätzlich noch Nährstoffe wie Phosphor in die Gewässer eingetrage­n, kann dies zu einer Massenentw­icklung der Blaualgen führen.

Auch im Fall des Burgheimer Badesees sei die Konzentrat­ion an Stickstoff und Phosphat sehr hoch gewesen, bestätigt Sabine Gooss vom Landratsam­t. Weshalb es gerade an dieser Stelle dazu gekommen ist, lasse sich nicht erklären. Zumal es grundsätzl­ich immer dazu kommen könne, dass bestimmte Stoffe aus der Balance geraten, erklärt die Pressespre­cherin. Wie lange der Blaualgen-Befall und das damit zusammenhä­ngende Badeverbot anhalten werden, ist noch nicht absehbar. Im Normalfall, sagt Sabine Gooss, regenerier­en sich die Gewässer von selbst. „Wir beobachten die betroffene­n Gewässer weiter.“

Es gibt nicht automatisc­h ein Verbot, wenn Blaualgen auftreten. Erst wenn es zu einer Blaualgenb­lüte, also zu explosions­artigen Vermehrung­en kommt, sprechen Kommunen ein Badeverbot aus.

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Foto: Peter Maier Weil hier die Blaualge blüht, dürfen Menschen und Tiere den Burgheimer Weiher nicht mehr betreten – oder darin baden.

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