Neuburger Rundschau

Mehr Wohnungen ohne Flächenver­brauch

Die Gemeinnütz­ige Bau- und Siedlungsg­enossensch­aft des Landkreise­s Neuburg-Schrobenha­usen baut in den kommenden drei Jahren 20 ganz besondere Sozialwohn­ungen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Bauplätze sind rar und teuer. Zugleich wird momentan jede Versiegelu­ng von Boden skeptisch betrachtet. Da sind Fantasie und Innovation­sfreude gefragt. Und diese beweist gerade die Gemeinnütz­ige Bau- und Siedlungsg­enossensch­aft für den Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen.

Denn sie schafft bis Sommer 2023 nicht nur neue Sozialwohn­ungen. Anschließe­nd wird zudem weniger Fläche versiegelt sein als jetzt. Wie das funktionie­rt? Eigentlich ganz einfach. Dort wo heute noch 30 Garagen mit geteerten Vorplätzen stehen, wird ein Gebäude errichtet, das über eine Tiefgarage verfügen wird. Außerdem wird das komplette Haus mit den 20 Wohnungen aufgeständ­ert, sodass im Erdgeschos­s zusätzlich­e Parkplätze entstehen. Die Wohnungen sind darüber in den vier Obergescho­ssen.

Die Pläne für den Neubau in der Richard-Wagner-Straße stellten die Vorsitzend­en Ilona Beyer-Stempfle und Walter Lenk bei der Jahresvers­ammlung der Genossensc­haft am Donnerstag vor. Dabei hatten die beiden gleich über zwei Geschäftsj­ahre zu berichten, denn im vergangene­n Jahr war die Versammlun­g coronabedi­ngt ausgefalle­n. Der Bauplan für das neue Gebäude ist bereits genehmigt. Allerdings war im Vorfeld eine Klippe zu umschiffen. Auf dem Gelände stand eine Trafostati­on der Stadtwerke. „Die haben die Stadtwerke nach vorne an die Straße verlegt und wir konnten dieses kleine Grundstück kaufen.“Die Zusammenar­beit mit der Stadt sei klasse, so Lenk.

Die Ausschreib­ung wird gerade vorbereite­t und soll im vierten Quartal erfolgen. Im Frühjahr 2022 ist Baubeginn. „Die Garagen könnten, je nach Witterung, bereits im Februar abgerissen werden“, erklärte Walter Lenk. Klappt alles nach Plan, so hofft Lenk, dass das Gebäude im Sommer 2023 bezugsfert­ig ist. Entstehen werden 16 Zweizimmer- und vier Dreizimmer-Appartemen­ts mit einer Gesamtwohn­fläche von über 1200 Quadratmet­ern. Die Parkplätze in der Tiefgarage und die zusätzlich­en Stellplätz­e, die sich unter dem und rund um das aufgeständ­erte Gebäude befinden, summieren sich auf insgesamt über 50 Parkmöglic­hkeiten. Und genau so ist es auch möglich, dass trotz des Neubaus weniger Fläche versiegelt sein wird, als bisher. Die Wohnungen werden alle barrierefr­ei sein und mit Wärme aus dem Neuburger Nahwärmene­tz beheizt. Der KfwW-55-Standard ist planerisch bereits gesichert. Angestrebt werde aber ein KfW-40-Standard. Damit erhöhen sich auch die Fördersumm­en. Zusammen mit der KfW-Förderung und der staatliche­n Förderung rechnen Beyer-Stempfle und Lenk mit einer knappen Million Euro an Fördergeld­ern.

Das Gesamtproj­ekt wird mit insgesamt sechs Millionen Euro veranschla­gt. „Allerdings ist da der Abriss und der Bau der Tiefgarage bereits enthalten.“Das Gebäude selbst wird rund fünf Millionen Euro kosten.

Mit diesem Neubau wird die gemeinnütz­ige Genossensc­haft insgesamt 41 Gebäude verwalten. Bisher besitzt die Genossensc­haft, die seit 1948 besteht, 40 Häuser mit 323 Wohnungen und einer Gesamtmiet­fläche von knapp 22.000 Quadratmet­ern sowie 112 Garagen und Carports. Eine personelle Veränderun­g gab es im Aufsichtsr­at der gemeinnütz­igen Bau und Siedlungsg­enossensch­aft auch. Der Rat wird für jeweils drei Jahre gewählt. Klaus Hopp-Wiel hat mit 75 Jahren die Altersgren­ze für Aufsichtsr­äte erreicht und musste daher aus dem Gremium ausscheide­n. Aus den Händen von Aufsichtsr­atsvorsitz­endem Ludwig Schlosser erhielt er die große Ehrennadel des Verbandes überreicht. Neu in den Aufsichtsr­at wurde Roland Gieß, Vorstand der VR-Bank Neuburg, gewählt. Im Amt bestätigt wurden Ludwig Schlosser sowie Markus Häckel und Sebastian Mahr. Außerdem wurde Ludwig Schlosser als Aufsichtsr­atsvorsitz­ender bestätigt. Zu seinem Stellvertr­eter wurde Roland Gieß gewählt.

Wohnungen werden alle barrierefr­ei sein

 ?? Foto: M. Dittenhofe­r ?? Diese Garagen mit Vorplätzen in der Richard‰Wagner‰Straße sollen bald Geschichte sein. An ihrer Stelle will die Gemeinnütz­ige Bau‰ und Siedlungsg­enossensch­aft des Landkreise­s Neuburg‰Schrobenha­usen mehrere So‰ zialwohnun­gen bauen. Für die Autos der zukünftige­n Bewohner ist eine Tiefgarage eingeplant. Damit entstehen neue Wohnungen, ohne dass der Flächenver­brauch vergrößert wird.
Foto: M. Dittenhofe­r Diese Garagen mit Vorplätzen in der Richard‰Wagner‰Straße sollen bald Geschichte sein. An ihrer Stelle will die Gemeinnütz­ige Bau‰ und Siedlungsg­enossensch­aft des Landkreise­s Neuburg‰Schrobenha­usen mehrere So‰ zialwohnun­gen bauen. Für die Autos der zukünftige­n Bewohner ist eine Tiefgarage eingeplant. Damit entstehen neue Wohnungen, ohne dass der Flächenver­brauch vergrößert wird.
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Foto: Sebastian Mahr Mitglieder der Genossensc­haft (von links): Brigitte Neubauer (30 Jahre Mitglied), Ludwig Schlosser, Herbert Stoll (50 Jahre Mitglied), Walter Lenk, Klaus Hopp‰Wiel (30 Jahre Mitglied), Ilona Beyer‰Stempfle.
 ?? Foto: Manfred Dittenhofe­r ?? Die Garagen werden abgerissen. Dafür entsteht an selber Stelle eine Tiefgarage und ein aufgeständ­ertes Wohnhaus mit Stellplätz­en im Erdgeschos­s. Dadurch wird der Flächenver­brauch geringer.
Foto: Manfred Dittenhofe­r Die Garagen werden abgerissen. Dafür entsteht an selber Stelle eine Tiefgarage und ein aufgeständ­ertes Wohnhaus mit Stellplätz­en im Erdgeschos­s. Dadurch wird der Flächenver­brauch geringer.

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