Neuburger Rundschau

Ein teures Geschäft

Weil die Kläranlage in Unterstall überlastet ist, hat der Gemeindera­t über Vorschläge beraten. Alle kosten mehrere Millionen

- VON MICHAEL KIENASTL

Bergheim Dass der Kläranlage in Attenfeld keine Zukunft beschieden ist, das ist seit längerem klar. Eine aufgrund der neuen Wasserrahm­enrichtlin­ie der EU erforderli­che Sanierung der Anlage rechne sich nicht mehr, erklärt Bürgermeis­ter Tobias Gensberger. Die gut zwei Millionen teure Druckleitu­ng nach Unterstall ist bereits beschlosse­ne Sache. Doch auch die dortige Kläranlage stößt bereits an ihre Grenzen.

Das Planungsbü­ro Wipfler aus Pfaffenhof­en hat deshalb für den Bergheimer Gemeindera­t drei Varianten erarbeitet, die alle drei recht kosteninte­nsiv sind. „Man wird einen großen Batzen Geld investiere­n müssen“, sagt auch VG-Geschäftss­tellenleit­er Stefan Gößl. In den beiden ersten vorgestell­ten Varianten kann die Kläranlage bestehen – einmal mit altem Vorfluter und einem Zubau von Behandlung­skapazität­en und einmal mit einem neuen Vorfluter. Doch die Planer Max Müller und Andreas Vogl sind skeptisch, dass die erste Variante einer Prüfung durch das Wasserwirt­schaftsamt standhalte­n könnte. „Das ist nicht zukunftsfä­hig“, sagt Vogl. Auf längere Sicht wirtschaft­licher ist zudem Variante Drei, der zufolge das gesamte Abwasser aus Attenfeld, Unterstall und Bergheim zentral in der Bergheimer Anlage geklärt werden soll.

Nötig dafür ist eine Pumpstatio­n und eine Druckleitu­ng von Unterstall nach Bergheim. Kostenpunk­t sind etwa 2,3 Millionen Euro. Dazu kommt eine Schmutzfra­chtberechn­ung und eventuelle Umbauten wie ein Regenüberl­aufbecken, womit für alle Vorhaben insgesamt knapp fünf Millionen Euro auf die Gemeinde zukommen würden. Weil die bayerische Regierung aber weg von kleinen Anlagen und hin zu einer zentralisi­erten Klärung möchte, wird die dritte Variante mit einer halben Millionen Euro gefördert und auch die laufenden Betriebsko­sten sind durch die Aufgabe der Unterstall­er Anlage günstiger. So fiel die Entscheidu­ng am Montagaben­d im Gemeindera­t wenig überrasche­nd auf die dritte Variante.

Im Idealfall sei die Schmutzfra­chtberechn­ung bis Mitte nächsten Jahres abgeschlos­sen, sagt Vogl. Daran anschließe­nd werde der Planungsau­ftrag für den Bau vergeben. Wenn alles glatt läuft, werde dann das gesamte Abwasser des Gemeindege­biets ab 2024 zentral in Bergheim geklärt.

Newspapers in German

Newspapers from Germany