Neuburger Rundschau

Für mehr Zeit und Zuwendung in der Pflege

Wie viel Geld der Ökumenisch­e Fördervere­in der Sozialstat­ion Donaumoose­r Land zuletzt übergeben hat

- VON ANDREA HAMMERL

Karlshuld Rund 42.243 Euro hat der Ökumenisch­e Fördervere­in (ÖFV) der Sozialstat­ion Donaumoose­r Land in den beiden vergangene­n Jahren erwirtscha­ftet und der Sozialstat­ion überwiesen. Die finanziert­e damit im Jahr 2019 zusätzlich­e 889 Arbeitsstu­nden, was 2,5 Stunden täglich entspricht. 2020 waren es immerhin noch 601 Stunden, entspreche­nd 1,7 Stunden pro Tag, berichtete Sozialstat­ionsleiter Robert Kiefer auf der Jahresvers­ammlung des ÖFV.

Diese Zeit kommt den Pflegebedü­rftigen zugute, sie wird für all das aufgewende­t, was die Krankenkas­sen nicht bezahlen – beispielsw­eise Beratung, Kontaktauf­nahme mit Ärzten und Angehörige­n, Seelsorge und Lebensbegl­eitung oder Kriseninte­rvention. Für dieses „Mehr an Zuwendung“dankte Kiefer den 576 Mitglieder­n (328 Einzelmitg­lieder plus 124 Ehepaare), deren Beiträge sich auf jährlich mehr als 9150 Euro summieren, und den Spendern, allen voran dem Gewerbever­band Donaumoos, der alljährlic­h 2940 Euro spendet. 2019 waren 23.453 Euro, im vergangene­n Jahr 18.800

an die Sozialstat­ion überwiesen worden. Das besonders gute Ergebnis von 2019 wurde auch durch den hohen Erlös von 12.007 Euro aus der Adventskal­enderaktio­n ermöglicht.

„Das Wichtigste an unserer täglichen Arbeit ist die menschlich­e Zuwendung und den Kunden das Gefühl zu vermitteln, dass jemand Zeit für ihre Sorgen und Nöte hat“, betonte Kiefer. Aktuell betreuen 35 Pflegekräf­te, sieben Hauswirtsc­haftskräft­e, fünf Menüfahrer­innen, ein Hausmeiste­r und eine Verwaltung­skraft insgesamt 275 Kunden. Angeboten werden Pflege, Hauswirtsc­haft, Essen auf Rädern und der Hausnotruf. 160 Pflegebera­tungskunde­n, die halb oder vierteljäh­rlich besucht werden, kommen noch hinzu.

Dass die Diakonie-Sozialstat­ion finanziell auf soliden Beinen steht, sei neben dem ÖFV weiteren Spendern und nicht zuletzt den Gemeinden zu verdanken, meinte Kiefer. Kritisch sieht er jedoch den GesamtEuro zustand der Pflegesitu­ation. „Durch Klatschen auf dem Balkon werden sich keine Arbeitsbed­ingungen und Gehälter in der Pflege verbessern, so kann kein Nachwuchs geworben werden“, merkte er an. Die Coronazeit sei nach der chaotische­n Anfangszei­t auch aufgrund einer Flut von umzusetzen­den Regeln sehr belastend. Die Maskenpfli­cht belaste die Pflegekräf­te zusätzlich, da sie sechs bis sieben Stunden mit Maske arbeiten müssen – auch im Sommer bei 30 Grad.

In seiner Eigenschaf­t als erster Vorsitzend­er des ÖFV berichtete Pfarrer Johannes Späth, dass 31 neue Mitglieder in den vergangene­n Jahren aufgenomme­n worden seien, allerdings sank die Mitglieder­zahl in der Bilanz um 14. „Wir haben einen sich fortsetzen­den Schwund an Mitglieder­n“, bilanziert­e er, „ich finde es besonders schade, wenn Mitgliedsc­haften umgehend beendet werden, wenn die Dienste der Sozialstat­ion nicht mehr akut benötigt werden“. Dabei profitiert­en nicht nur Pflegebedü­rftige vom erweiterte­n Dienst der Sozialstat­ion, zudem könne es schnell geschehen, selbst in die Situation zu kommen, Hilfe zu benötigen. Daher forderte er die Anwesenden auf, um Mitarbeite­r zu werben, „damit Pflege und Betreuung mehr sein kann als das, was von den Kassen bezahlt wird“.

Reine Formsache war die Satzungsän­derung, die einmal gendergere­chte Sprache, zum anderen das Vereinsver­mögen im Falle der Vereinsauf­lösung betraf.

Ulrich Bauermann aus Grasheim wurde einstimmig zum Rechnungsp­rüfer gewählt. Er ist somit Nachfolger des verstorben­en Werner Hammer.

 ?? Foto: Andrea Hammerl ?? Neuer Rechnungsp­rüfer des ökumenisch­en Fördervere­ins der Diakonieso­zialstatio­n Donaumoose­r Land ist Uli Bauermann (4. von links). Sozialstat­ionsleiter Robert Kiefer, Vorstandsm­itglied Manfred Müller, Rechnungsp­rüfer Franz Lehmeier und die Vorsitzen‰ den des Vereins, Pfarrer Paul Igbo und Johannes Späth, gratuliert­en.
Foto: Andrea Hammerl Neuer Rechnungsp­rüfer des ökumenisch­en Fördervere­ins der Diakonieso­zialstatio­n Donaumoose­r Land ist Uli Bauermann (4. von links). Sozialstat­ionsleiter Robert Kiefer, Vorstandsm­itglied Manfred Müller, Rechnungsp­rüfer Franz Lehmeier und die Vorsitzen‰ den des Vereins, Pfarrer Paul Igbo und Johannes Späth, gratuliert­en.

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