Die nächste schlimme Verletzung
Nach zwei Kreuzbandrissen muss Alexander Egen nun die Diagnose Knorpelschaden verkraften. Wie der Trainer des VfR Neuburg mit der Nachricht umgeht und was die Folgen für seine Karriere sind
Neuburg Noch hatte er „gar nicht viel Zeit“darüber nachzudenken, sagt Alexander Egen. Aber in den nächsten Wochen werde es den „ein oder anderen Tag geben, an dem es eher einschlägt“.
Der Trainer des VfR Neuburg hatte sich im Spiel beim FC Garmisch-Partenkirchen vor einigen Wochen verletzt auswechseln lassen müssen. Am Dienstag erhielt er nun die genaue Diagnose: Knorpelschaden. Für Egen ein Schock. Denn der 32-Jährige machte bereits negative Erfahrungen mit schlimmen Verletzungen und musste in den vergangenen Jahren zwei Kreuzbandrisse verkraften.
Vor der Saison habe er sich „so fit wie lange nicht gefühlt, auch das Knie war super“, berichtet Egen. Er wollte nicht nur Trainer sein, sondern nochmals auf dem Feld eingreifen. Daraus wird nun nichts.
Egen wird zeitnah operiert. „Es ist ein loser Knorpelteil im Knie, der schnell raus muss.“Wie schwerwiegend die Folgen sein werden, müsse sich zeigen. „Das stellt sich erst während der OP heraus. Es kann verhältnismäßig gut ausgehen oder schlimmer. Dann wäre ich alleine vier Wochen auf Krücken angewiesen.“Ob er dann noch einmal auf den Rasen zurückkehren würde, wäre äußerst fraglich. „Der Gedanke war schon ab und zu da, dass das Spiel in Garmisch mein letztes war“, so Egen. „Es wäre bitter, so meine aktive Fußballkarriere beenden zu müssen.“
Zunächst will er das Thema jedoch wegschieben und sich auf seine Mannschaft konzentrieren. Mit dem VfR Neuburg ist er am heutigen Freitagabend (19.30 Uhr) in der Landesliga Südwest beim TSV Gersthofen zu Gast. „Flutlichtspiele sind schön, ich habe sie immer gerne gespielt“, sagt Egen.
Beim Aufsteiger hofft Egen auf eine Trendwende. Denn nach zwei Unentschieden musste sich der VfR am vorigen Spieltag dem TSV Gilching mit 1:2 geschlagen geben. „Das darf uns nicht umwerfen“, meint Egen, der aus den jüngsten Spielen viel Positives mitnehmen will. „Wir haben gesehen, dass wir gegen vermeintliche Spitzenmannschaften mithalten können.“Mit etwas Glück hätten neun Punkte herumkommen können, mit Pech auch gar keiner, so Egen. Letztlich kamen zwei heraus, weshalb die Lilaweißen weiterhin in der unteren Tabellenregion angesiedelt sind. Wichtiger ist dem Trainer aktuell ohnehin die Entwicklung des Teams. Und damit ist er zufrieden. „Wichtig ist, dass zu sehen war, dass die Mannschaft lebt und stabil ist.“
Auch personell sieht es beim VfR so langsam wieder besser aus. Maximilian Edenhofer ist aus dem Urlaub zurück, weshalb sich dem Trainer wieder mehr Alternativen bieten. Da wieder 15 oder 16 Leute im Training sind, „können wir ganz anders arbeiten als zuvor“.
Zunächst geht es nach Gersthofen und damit zu einem Gegner, der mit einer mageren Ausbeute von neun Toren (14 Gegentreffer) bereits fünf Spiele gewonnen und 15 Punkte gesammelt hat. „Sie scheinen relativ stabil zu stehen, was wir lange Zeit nicht hinbekommen haben“.