Neuburger Rundschau

Pflichtpun­kte – aber ohne Druck

Regionalli­ga: TSV Rain gastiert zum Derby in Eichstätt

- VON MICHAEL HORLING

Rain Seine Heimat Neuburg liegt ziemlich genau auf der Hälfte der Strecke. Nach Rain ist es für Christian Krzyzanows­ki genauso weit wie nach Eichstätt. Demzufolge fiebert auch der Trainer des TSV dem Nachbarsch­aftskampf am Samstag entgegen: „Es ist für uns das Derby!“Nach einem 0:3 zu Hause bereits im Oktober 2019 fiel das Rückspiel vergangene Saison coronabedi­ngt aus. Deshalb ist es das erste Aufeinande­rtreffen in der Regionalli­ga bei den Oberbayern.

„Wir wollen natürlich punkten, setzen uns aber nicht unter Druck. Wir müssen Selbstbewu­sstsein zeigen und uns mehr zutrauen. Manchmal kommt es mir vor, als wenn wir gehemmt wären“, sagt Krzyzanows­ki und will auf die ordentlich­en Leistungen der vergangene­n zwei Wochen aufbauen. „In Aubstadt waren wir 40 bis 60 Minuten gut, gegen Heimstette­n eine Halbzeit. Wenn wir das Gezeigte nun mal über 90 Minuten abrufen, dann holen wir zwangsweis­e auch Punkte.“

Eine bedeutende Woche liegt vor dem TSV Rain: Nach Eichstätt folgen Heimspiele am Dienstag gegen Eltersdorf und Samstag gegen Memmingen. „Wir sagen jetzt nicht, dass wir sechs oder sieben Punkte holen müssen“, kommt Krzyzanows­ki auf das Thema Druck zurück – der zwangsweis­e angesichts der sechs Zähler Rückstand auf die Relegation­splätze vorhanden ist. Auch wenn er sagt: „Schlimmer als der letzte Platz geht ja nicht mehr.“In Eichstätt gibt es ein Wiedersehe­n unter anderem mit Ralf Schröder, der im Sommer zum Nachbarriv­alen wechselte und Krzyzanows­ki aus seiner Zeit beim VfR Neuburg kennt. Personell schaut es beim TSV weitaus besser aus im Vergleich zum DienstagsP­okalspiel. Mit Kapitän Stefan Müller, Dominik Bobinger und Stürmer Jonas Greppmeir sind drei unter der Woche beruflich Verhindert­e wieder an Bord, ebenso der angeschlag­ene René Schröder. Fragezeich­en stehen noch hinter Maximilian Bär, der Donnerstag aber schon wieder locker gelaufen ist, und Arif Ekin, der sich in Aubstadt eine Risswunde am Schienbein zuzog. Beide aber könnten dabei sein, anders als die langzeitve­rletzten Maximilian Käser, Nicola Della Schiava und Fabian Triebel.

Letzteren ersetzte in Aubstadt bei seinem Debüt nach dem Wechsel vom VfR Neuburg der neue Innenverte­idiger Marcel Mehl. „Er hat das gegen Christophe­r Bieber und Michael Dellinger richtig gut gemacht“, lobt Christian Krzyzanows­ki den erst 20-Jährigen. Und findet auch für den nur knapp älteren Gonzalo Lopez Guerena positive Worte. „Er braucht Zeit, bekommt sie auch immer wieder mit Kurzeinsät­zen“, so der Trainer über den Mexikaner, der mit der Sprache noch ein bisschen Probleme hat.

Nicht nur Verletzung­en, auch eine rassistisc­he Beleidigun­g durch einen Zuschauer und weitere Aufreger über Aubstädter Unsportlic­hkeiten bleiben beim TSV aus dem Pokal in Erinnerung. Auch nicht die besten Erinnerung­en an die Reisen nach Unterfrank­en hat Maximilian Bär, der beim Ligaspiel nach zwei Patzern vor Gegentoren genauso früh ausgewechs­elt wurde wie vergangene­n Dienstag, dort allerdings verletzung­sbedingt. „Er ist ein ruhiger und anständige­r Kerl. Der fährt auch beim nächsten Mal sicher wieder nach Aubstadt mit“, sagt Krzyzanows­ki und lacht, „aber ich weiß nicht, ob ich ihn dann wieder spielen lasse…“

Was natürlich nicht ganz so ernst gemeint ist. Die Wahrschein­lichkeit, ob sich für den Trainer diese Frage auch nächste Saison stellt, würde massiv steigen, wenn der TSV Rain in den kommenden acht Tagen gute Beute macht.

Newspapers in German

Newspapers from Germany