Pflichtpunkte – aber ohne Druck
Regionalliga: TSV Rain gastiert zum Derby in Eichstätt
Rain Seine Heimat Neuburg liegt ziemlich genau auf der Hälfte der Strecke. Nach Rain ist es für Christian Krzyzanowski genauso weit wie nach Eichstätt. Demzufolge fiebert auch der Trainer des TSV dem Nachbarschaftskampf am Samstag entgegen: „Es ist für uns das Derby!“Nach einem 0:3 zu Hause bereits im Oktober 2019 fiel das Rückspiel vergangene Saison coronabedingt aus. Deshalb ist es das erste Aufeinandertreffen in der Regionalliga bei den Oberbayern.
„Wir wollen natürlich punkten, setzen uns aber nicht unter Druck. Wir müssen Selbstbewusstsein zeigen und uns mehr zutrauen. Manchmal kommt es mir vor, als wenn wir gehemmt wären“, sagt Krzyzanowski und will auf die ordentlichen Leistungen der vergangenen zwei Wochen aufbauen. „In Aubstadt waren wir 40 bis 60 Minuten gut, gegen Heimstetten eine Halbzeit. Wenn wir das Gezeigte nun mal über 90 Minuten abrufen, dann holen wir zwangsweise auch Punkte.“
Eine bedeutende Woche liegt vor dem TSV Rain: Nach Eichstätt folgen Heimspiele am Dienstag gegen Eltersdorf und Samstag gegen Memmingen. „Wir sagen jetzt nicht, dass wir sechs oder sieben Punkte holen müssen“, kommt Krzyzanowski auf das Thema Druck zurück – der zwangsweise angesichts der sechs Zähler Rückstand auf die Relegationsplätze vorhanden ist. Auch wenn er sagt: „Schlimmer als der letzte Platz geht ja nicht mehr.“In Eichstätt gibt es ein Wiedersehen unter anderem mit Ralf Schröder, der im Sommer zum Nachbarrivalen wechselte und Krzyzanowski aus seiner Zeit beim VfR Neuburg kennt. Personell schaut es beim TSV weitaus besser aus im Vergleich zum DienstagsPokalspiel. Mit Kapitän Stefan Müller, Dominik Bobinger und Stürmer Jonas Greppmeir sind drei unter der Woche beruflich Verhinderte wieder an Bord, ebenso der angeschlagene René Schröder. Fragezeichen stehen noch hinter Maximilian Bär, der Donnerstag aber schon wieder locker gelaufen ist, und Arif Ekin, der sich in Aubstadt eine Risswunde am Schienbein zuzog. Beide aber könnten dabei sein, anders als die langzeitverletzten Maximilian Käser, Nicola Della Schiava und Fabian Triebel.
Letzteren ersetzte in Aubstadt bei seinem Debüt nach dem Wechsel vom VfR Neuburg der neue Innenverteidiger Marcel Mehl. „Er hat das gegen Christopher Bieber und Michael Dellinger richtig gut gemacht“, lobt Christian Krzyzanowski den erst 20-Jährigen. Und findet auch für den nur knapp älteren Gonzalo Lopez Guerena positive Worte. „Er braucht Zeit, bekommt sie auch immer wieder mit Kurzeinsätzen“, so der Trainer über den Mexikaner, der mit der Sprache noch ein bisschen Probleme hat.
Nicht nur Verletzungen, auch eine rassistische Beleidigung durch einen Zuschauer und weitere Aufreger über Aubstädter Unsportlichkeiten bleiben beim TSV aus dem Pokal in Erinnerung. Auch nicht die besten Erinnerungen an die Reisen nach Unterfranken hat Maximilian Bär, der beim Ligaspiel nach zwei Patzern vor Gegentoren genauso früh ausgewechselt wurde wie vergangenen Dienstag, dort allerdings verletzungsbedingt. „Er ist ein ruhiger und anständiger Kerl. Der fährt auch beim nächsten Mal sicher wieder nach Aubstadt mit“, sagt Krzyzanowski und lacht, „aber ich weiß nicht, ob ich ihn dann wieder spielen lasse…“
Was natürlich nicht ganz so ernst gemeint ist. Die Wahrscheinlichkeit, ob sich für den Trainer diese Frage auch nächste Saison stellt, würde massiv steigen, wenn der TSV Rain in den kommenden acht Tagen gute Beute macht.