Neuburger Rundschau

Die Brandruine macht Probleme

Nach dem Großbrand in Augsburg gestalten sich die Aufräumarb­eiten schwierig. Die Hilfsberei­tschaft ist indes groß

- VON JÖRG HEINZLE

Augsburg Der Abbruch des durch einen Brand zerstörten historisch­en Hauses in der Augsburger Innenstadt gestaltet sich schwierig. Das Gebäude musste Stück für Stück abgetragen werden, weil es überall Glutnester gab und es zudem in Teilen

einsturzge­fährdet war. Der Abbruch wurde aber vorübergeh­end gestoppt, weil unklar ist, ob bei einem weiteren Entfernen von Mauern auch die beiden Nachbarhäu­ser statisch in Gefahr geraten könnten.

Die betroffene­n Gebäude in der Karolinens­traße sind alle direkt aneinander­gebaut. Der Feuerwehr war es gelungen, dass die Flammen, die am Freitagabe­nd im Dachstuhl des mehrere hundert Jahre alten Hauses ausgebroch­en waren, nicht auf die Nachbargeb­äude übergriffe­n. Auch die Schäden durch Löschwasse­r seien aufgrund des profession­ellen Einsatzes der Feuerwehr nur sehr gering, sagt der Augsburger Ordnungsre­ferent Frank Pintsch am Montag. Nun müsse aber genau geklärt werden, welche Folgen ein weiterer Abbruch für die Nachbarhäu­ser habe. Dann werde über das weitere Vorgehen entschiede­n.

In dem Haus hatten sich mehrere Wohngemein­schaften mit rund 20 Bewohnerin­nen und Bewohnern befunden. Sie haben ihr Hab und Gut verloren und müssen sich eine neue Bleibe suchen. Allerdings ist die Hilfsberei­tschaft groß: Mehrere Initiative­n haben sich gemeldet und wollen die Betroffene­n unterstütz­en. Es gibt indes auch Bestrebung­en, dass die historisch­e Fassade des Gebäudes – eine der wenigen in diesem Bereich, die den Zweiten Weltkrieg überstande­n hatte – wieder hergestell­t wird. Der Architektu­rhistorike­r Gregor Nagler hat vorgeschla­gen, die historisch­e Fassade wieder aufzubauen und dafür Spenden zu sammeln. „Das macht aber nur Sinn, wenn der Hauseigent­ümer es auch will“, sagt er. Der Hausbesitz­er sei noch am Überlegen, was mit der Immobilie weiter geschehen soll, heißt es bei der Stadt.

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Foto: Oliver Wolff Die Abbrucharb­eiten wurden vorüberge‰ hend gestoppt.

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