2000 Euro für Abschluss als Meister
Bayern will Bonus in ganz Deutschland
Berlin Es gibt sie auch noch in den Zeiten des Internets: großformatige Plakate, auf denen Unternehmen an viel befahrenen Straßen um Fachkräfte werben. So groß ist die Not, dass viele Mittel recht sind, um an qualifiziertes Personal zu kommen. Das Land Bayern will dem Mangel nun mit politischen Instrumenten beikommen. Die „Zukunftsagenda für Handwerk und mittelständische Wirtschaft“soll die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit des Handwerks und der mittelständischen Unternehmen insgesamt weiter steigern. In dem Paket, das am Freitag in den Bundesrat eingebracht wird, sind auch Qualifizierungsanreize enthalten.
Man wolle, sagte Staatsminister Florian Herrmann (CSU) unserer Reaktion, dazu „zwei bayerische Erfolgsmodelle“auch bundesweit einführen. Das sei zum einen der Meisterbonus von 2000 Euro für jeden erfolgreichen Meister-Absolventen und jede erfolgreiche Meister-Absolventin. Zweitens geht es um sogenannte Innovationsgutscheine. Damit sollen sich kleine Unternehmen Know-how aus den Forschungseinrichtungen und Hochschulen einkaufen können. Gedacht wird dabei an Unternehmen mit maximal 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ohne eigene Forschungsabteilung.
„Außerdem soll ein 365-TageBildungsticket für ÖPNV und SPNV Anreize zur Ausbildung bis zum Meister setzen“, so Herrmann. Das Ticket soll es attraktiver machen, für eine Aus- oder Fortbildung auch mal längere Wege in Kauf zu nehmen – ohne dabei den Individualverkehr zu erhöhen. Bayern will die anderen Länder auch dazu bewegen, gemeinsam für eine weitgehende Befreiung von bürokratischen Lasten in Kleinstbetrieben mit weniger als zehn Beschäftigten einzutreten.
Darüber hinaus sollen mit der Senkung von EEG-Umlage und Stromsteuer weitere Impulse für Handwerk und Mittelstand gegeben werden. Die Union tritt in ihrem Wahlprogramm für eine komplette Abschaffung der EEG-Umlage ein. Die SPD hat ebenfalls solche Pläne. Die Grünen wollen die Umlage senken.