Neuburger Rundschau

Aubrys aufregende Premiere

Der Kanadier hat in seinem ersten Heimspiel vor Zuschauern zwei Tore erzielt. Er beschreibt, wie ihn die Fans beflügeln und welche Stärken seine aktuelle Reihe hat

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Sein erstes Ziel in der neuen Saison hat Louis-Marc Aubry zweifellos erreicht. „Ich wollte unbedingt stark in die Saison starten“, sagt der Stürmer des ERC Ingolstadt.

Der Beginn in der vorigen Saison hatte ihn „frustriert“, Verletzung­en zunächst zurückgewo­rfen. „Das sind leider Dinge, die man nicht kontrollie­ren kann“, sagt er rückblicke­nd. Vier Tore hat er nun nach zwei Spielen bereits erzielt, beim jüngsten 2:1 gegen Schwenning­en gelang ihm der Siegtreffe­r zehn Sekunden vor Schluss. Bei den Zuschauern herrschte Ekstase, Aubry hat die Stimmung aufgesaugt. „Das erste Spiel vor Fans in Ingolstadt war aufregend“, berichtet der Frankokana­dier. Erst der Jubel, dann die Ehrenrunde. Aubry hat es genossen. „Dafür spielt man doch Eishockey. Nach einem Jahr ohne Zuschauer merkt man umso mehr, welche Bedeutung sie haben.“Aubry beschreibt es so: „Wir waren in der gegnerisch­en Zone. Du spürst die Zuschauer, das gibt einen ExtraPush. Du willst für sie und das Team unbedingt treffen.“

Das ist ihm gelungen, gegen Schwenning­en sogar zweimal. Bei beiden Treffern blockierte Aubry die Sicht des Torhüters und lenkte die von seinen Teamkolleg­en abgefeuert­en Schüsse ins Netz. Mit 1,94 Meter ist der 29-Jährige prädestini­ert, vor dem Gehäuse für Unruhe zu sorgen. „Ich habe einen starken Körper, kann Rebounds holen oder Schüsse abfälschen“, weiß Aubry. Ob ihm solche Treffer am besten gefallen? „Nein. Ein Tor ist ein Tor, da habe ich keinen Favoriten.“

Trainer Doug Shedden hatte vor der Saison bereits über die Reihe mit

Aubry, Chris Bourque und Wayne Simpson in seiner ihm eigenen Art gesagt: „Das ist die größte Chance, die Aubry jemals in seiner Eishockeyk­arriere haben wird. Wenn er die Reihe besser macht, dann kann er sich bald auf ziemlich gute Gehaltssch­ecks freuen.“Bisher macht Aubry die Reihe besser. „Es passt“, sagt Aubry, „beide sind sehr gute Spieler. Mit Wayne hat es schon zum Ende der vergangene­n Saison gepasst, wir verstehen uns gut.“Er sei glücklich, so Aubry weiter, „mit diesen Jungs zu arbeiten und zu spielen.“Jeder könne auf seine Weise Dinge kreieren, die eigenen Stärken einbringen.

Für Aubry und seine Teamkolleg­en geht es am heutigen Freitag (19.30 Uhr) mit dem bayerische­n Derby bei den Straubing Tigers weiter. Im Januar beendete der ERC eine Serie von zehn Pleiten hintereina­nder am Pulverturm. Es wird ein heißes Spiel, das ist Aubry bewusst. „Wir wissen, was uns erwartet. Straubing hat ein starkes Team, das sehr physisch spielt.“

Und was ist für den ERC in dieser Saison möglich? „Das ist schwer zu sagen“, meint Aubry. „Auf dem Papier haben wir ein gutes Team. Aber in einer Saison kann so viel passieren.“Er verweist auf das Ende der vorigen Saison. „Wir waren in richtig guter Form, hätten den Titel holen können. Dann haben sich in den Play-offs mit Daniel Pietta und Colton Jobke zwei der wichtigste­n Spieler verletzt.“Aubry selbst spielte in der K. o.-Runde groß auf, traf sechsmal in fünf Spielen. Dennoch folgte das Aus im Halbfinale. Und diesmal? „Wir können zu den besten Teams der Liga zählen und große Dinge erreichen.“

Ob in Straubing Mat Bodie (Unterkörpe­rverletzun­g) und Brandon DeFazio (wurde am Donnerstag Vater) zur Verfügung stehen, entscheide­t sich kurzfristi­g. Im Tor wird wohl Karri Rämö stehen. „Er hat es sich verdient“, sagt Shedden.

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Foto: Johannes Traub Genießt den Moment: Louis‰Marc Aubry absolviert eine Ehrenrunde. Gegen Schwenning­en gelangen dem ERC‰Stürmer beim 2:1‰Erfolg beide Tore.

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