„Von der Herdenimmunität sind wir weit entfernt“
Sonderaktion werden im Kreis Neuburg-Schrobenhausen gut angenommen. Impfquote trotzdem zu niedrig
Neuburg Die anhaltende Impfmüdigkeit unter den Deutschen zeichnet sich auch im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ab. So liegt die momentane Quote bei aktuell 53 Prozent – die Herdenimmunität ist bei rund 80 erreicht. „Und davon sind wir leider weit entfernt“, berichtete Norbert Eibel, Referent von Landrat Peter von der Grün, im Rahmen der jüngsten Kreistagssitzung.
Abhilfe soll seit August eine bis Ende September geplante Impfkampagne mit Sonderaktionen schaffen. Trotz niedriger Quote ist der Landkreis mit der Nachfrage allerdings zufrieden, wie Stefanie Schmidt, Sprecherin, des Schrobenhausener Kreiskrankenhauses auf Nachfrage berichtet.
Die bisherigen Sonderaktionen seien gut von den Bürgern angenommen worden. „In Rennertshofen hatten wir am Dienstag 99 und am Mittwoch in Waidhofen 70 Impfungen, das ist wirklich gut“, sagt Schmidt. Auch das Angebot des terminfreien Impfens am Mittwoch im
Mühlrieder Zentrum war der Sprecherin zufolge mit insgesamt 129 Immunisierungen erfolgreich. „Ich denke, dass auch die kommenden Aktionen, wie beispielsweise im Rahmen von „Neuburg leuchtet“nächste Woche in der Markthalle, großen Zuspruch finden.“Weitere Sonderaktion im Landkreis sollen laut Schmid im September noch stattfinden. Auch für alle Schüler starten ab nächster Woche Aktionen. Das Neuburger DescartesGymnasium kann der Sprecherin zufolge bereits über 150 Anmeldungen verbuchen.
Die Gründe für die generelle Impfmüdigkeit unter den Bürgern ist laut Schmidt nur schwer zu definieren. „Die einen wollen nicht, die anderen warten noch ab, das ist schwierig“, sagt sie. Eine weitere Ursache könnte auch eine zu hohe Erwartungshaltung seitens der Regierung sein, eine Herdenimmunität noch vor Herbstbeginn zu erreichen.
Ab Oktober ist die Versorgung mit Impfstoff in den Zentren von der Staatsregierung klar geregelt. So sollen, wie Eibel im Kreistag erläuterte, jeweils 150 Immunisierungen, gerechnet auf 100.000 Einwohner, an fünf Tagen in der Woche, verabreicht werden. Wie berichtet, schließen sowohl das Impfzentrum im Mühlried als auch das in der Neuburger Ostendturnhalle zum 30. September. Künftig soll es dann unter anderem Impfsprechstunden im Geriatriezentrum in der Kreisstadt geben.
Dem Vorschlag von Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, Impfbusse im Landkreis zu installieren, erteilten sowohl Eibel als auch Schmidt eine Absage. „Das war im Sommer noch nicht praktikabel“, so der Referent. Zudem habe man in den Gemeinden deutlich komfortablere Möglichkeiten gehabt, Aktionen durchzuführen. Dem schließt sich auch die Sprecherin des Kreiskrankenhauses an. „Wir haben hier, was die Räumlichkeiten angeht, von den Gemeinden immer sehr gute Unterstützung bekommen.