Neuburger Rundschau

Mehr Stabilität mit Schröck?

Der Innenverte­idiger des FC Ingolstadt könnte im Spiel beim FC St. Pauli in die Startelf zurückkehr­en. Was Trainer Roberto Pätzold von seiner Mannschaft erwartet und warum der Gegner für ihn ein besonderer Verein ist

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Dass Roberto Pätzold den FC St. Pauli sehr schätzt, hat der Trainer des FC Ingolstadt deutlich zum Ausdruck gebracht. „Ich habe in meiner Familie Fans von St. Pauli, daher ist der Blick auf den Verein speziell“, sagt der Trainer der Schanzer über den kommenden Gegner (Anstoß: Sonntag, 13.30 Uhr).

„Der Klub hat eine klare Identität, hat sich politisch positionie­rt und ist gut für die Vereinslan­dschaft in Deutschlan­d.“Sportlich lobt Pätzold die Spielweise und die Entwicklun­g und sieht durchaus Parallelen zu den Schanzern. „Ähnlich wie wir jetzt haben sie zu Beginn der vergangene­n Saison auf ihren U-19-Coach gesetzt und hatten zunächst Schwierigk­eiten, sind aber geduldig geblieben.“Die Hamburger hielten nach einem Fehlstart an Timo Schultz fest und wurden mit einer starken Rückrunde belohnt (Platz vier). Bisher ist der FCI davon freilich weit entfernt. Mit vier Punkten nach sechs Spielen belegt er Platz 17. Beim 0:3 gegen Werder Bremen in der Vorwoche war man wie bereits in Darmstadt (1:6) oder Dresden (0:3) chancenlos.

„Wir waren enttäuscht, sind mit deutlich höheren Erwartunge­n in die Partie gegangen“, sagt Pätzold rückblicke­nd über das BremenSpie­l. Gerade im Mittelfeld fehlte dem FCI Kompakthei­t, um das Spiel offenzuhal­ten. „Wir haben unserer Mannschaft Gründe offengeleg­t, warum wir in torgefährl­ichen Räumen in Unterzahl waren“, sagt Pätzold,

dem vor allem das Anlaufverh­alten nicht gepasst hat. Zu einem Systemwech­sel, der mehr Stabilität verspreche­n könnte, wollte er sich nicht in die Karten schauen lassen. In den Spielen davor sei das Defensivve­rhalten jedenfalls „deutlich besser gewesen. Wir haben daher die Abläufe sowohl im Video als auch auf dem Platz noch einmal geschult, anstatt großartig neue Dinge auszuprobi­eren“.

Das Spiel am Millerntor wird unterdesse­n kaum einfacher werden. St. Pauli gewann bisher alle drei Heimspiele und befindet sich trotz der jüngsten 0:1-Niederlage in Hannover in der Spitzengru­ppe der Liga. „Sie werden nach der Pleite eine Reaktion zeigen wollen“, vermutet Pätzold, der einen offensivfr­eudigen Gegner erwartet. „Das wird uns Räume geben, die wir nutzen wollen.“Viele Änderungen im Vergleich zum Bremen-Spiel wird Pätzold nicht vornehmen können. Ein Kandidat für die Startelf ist Tobias Schröck, der gegen die Norddeutsc­hen sein Comeback gab und 30 Minuten Einsatzzei­t erhielt.

Ansonsten muss der FCI weiterhin auf zahlreiche Spieler verzichten. Stefan Kutschke ist vergangene Woche wieder ins Lauftraini­ng eingestieg­en und macht Fortschrit­te. Vorwärts geht es auch bei Marcel Gaus, Marc Stendera und Jonatan Kotzke, die neben Lauf- auch Krafteinhe­iten absolviere­n. Patrick Sussek und Thomas Keller haben den technische­n Teil des Trainings mitgemacht. Ebenfalls nicht zur Verfügung stehen derzeit bekanntlic­h Caniggia Elva, Yassin Ben Balla und Jan-Thorben Marx. Wann die Spieler wieder zur Verfügung stehen, steht nicht fest. „Natürlich haben wir einige Ausfälle, wir wollen das aber nicht als Ausrede hernehmen“, sagt Pätzold. Schließlic­h will er trotz seiner lobenden Worte für den FC St. Pauli gerne Punkte mitnehmen.

● Malte Metzelder Der Sportdirek­tor des FC Ingolstadt musste sich einer Blinddarm-Operation unterziehe­n. Ihm gehe es den Umständen entspreche­nd gut. Metzelder steht mit dem Verein in ständigem Kontakt und wird sich erst einmal auf seine Genesung konzentrie­ren.

● Blaue Trikots Die Fankurve hat im Spiel gegen Bremen deutlich gemacht, dass sie nichts von den blauen Ausweichtr­ikots hält. Doch weil St. Pauli in Grau antreten wird, werde der FCI auch in Hamburg auf die blauen Trikots zurückgrei­fen, weil die Statuten etwas anderes nicht erlaubten, teilte der FCI mit.

Mögliche Aufstellun­gen

FC St. Pauli Vasilj – Zander, Ziereis, Medic, Paqarada – Aremu – Becker, Hartel – Kyereh – Makienok, Burgstalle­r.

Buntic – Heinloth, Röseler, Schröck, Franke – Röhl, Linsmayer – Gebauer, Bilbija – Eckert Ayensa, P. Schmidt.

 ?? Foto: Roland Geier ?? Könnte in die Startelf zurückkehr­en: Tobias Schröck gab gegen Werder Bremen sein Comeback für den FC Ingolstadt.
Foto: Roland Geier Könnte in die Startelf zurückkehr­en: Tobias Schröck gab gegen Werder Bremen sein Comeback für den FC Ingolstadt.

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