Neuburger Rundschau

Spektakel garantiert

Der VfR Neuburg schießt viele Tore, hat aber die schwächste Abwehr der Liga. Wie Alexander Egen gegen den Tabellenzw­eiten TSV Nördlingen überrasche­n will

- VON BENJAMIN SIGMUND

Neuburg Wer in dieser Saison Spiele des VfR Neuburg besucht, darf mit spektakulä­ren Wendungen und torreichen Spielen rechnen. So war es erneut am vergangene­n Spieltag, als die Lilaweißen beim TSV Gersthofen ein 4:4 holten.

„Kurz nach dem Spiel war es für uns eine gefühlte Niederlage“, sagt Alexander Egen rückblicke­nd. Bis zur 87. Minute hatte der VfR mit 4:2 geführt und wie der sichere Sieger ausgesehen. Dann kassierte Sebastian Habermeyer die Gelb-Rote Karte. Es folgte mit dem nächsten Angriff das 3:4, in der Nachspielz­eit das 4:4. „Wir waren nicht clever genug und haben unsere Konterchan­cen nicht gut ausgespiel­t“, hadert Egen, der seinem spielenden CoTrainer wegen dessen Platzverwe­is keinen Vorwurf machen will. „Der Schiedsric­hter hatte nicht seinen besten Tag. Es war sein erstes Foul nach der Pause, dazu ein normaler Körpereins­atz und nicht gelbwürdig.“Auch die lange Nachspielz­eit von fünf Minuten erachtet Egen als zu lang und unnötig.

Aber der VfR-Trainer ist keiner, der den Kopf in den Sand steckt. Er schaut lieber nach vorn, will das Positive aus dem Spiel ziehen. „Am Ende war es ein sehr glückliche­r Punkt für Gersthofen. Wir haben vier Tore geschossen und bis zur 87. Minuten gut verteidigt.“

Doch letztlich standen erneut vier Gegentreff­er, bereits zum sechsten Mal in elf Spielen. Insgesamt schlug es 30 Mal im Kasten des VfR ein. Da ist klar, wo Egen in den kommenden Wochen ansetzen muss. „Die Zahlen lügen bekanntlic­h nicht. Wir haben die mit Abstand schwächste Abwehr der Liga. Wir müssen die Defensive stärken und Kompakthei­t in unser Spiel bringen.“

Auf der anderen Seite sind die Lilaweißen immer für Tore gut. 17 haben sie erzielt und damit genauso viele wie der Tabellendr­itte (Sonthofen) und -vierte (Ichenhause­n).

wurden etwa beim 5:4 gegen den FC Memmingen II – so viel zum Thema Spektakel – vier Gegentreff­er durch fünf eigene Tore kaschiert. Auf die Offensive ist Verlass, so haben Fabian Scharbatke (6 Tore), Ray Bishop und Yannick Woudstra (jeweils 4) gute Quoten. Trotzdem sagt Egen: „Die Zahlen lesen sich gut. Aber in dem ein oder anderen Spiel sind sie abgetaucht und waren nicht existent. Das soll kein Vorwurf sein, aber ich erwarte mehr Konstanz.“Manchmal wäre es angebracht, nicht für die eigene Rechnung zu spielen, sondern den richtigen Moment für das Abspiel zu finden. Effektivit­ät sei das Zauberwort, so Egen.

Die wird nötig sein, um am Samstag (15 Uhr) erfolgreic­h sein zu können. Mit Bayernliga­absteiger TSV Nördlingen, der seit zehn Spielen ungeschlag­en ist, ist der Tabellenzw­eite in Neuburg zu Gast. „Sie zählen zu den Favoriten und sind inzwischen gut in Fahrt“, weiß Egen. „Wenn wir es schaffen, kompakt zu stehen, unangenehm zu sein und unsere Leistung abzurufen, wird es selbst für Nördlingen schwer. Aber auch nur dann.“Ein Hoffnungss­chimmer für die wackelige Abwehr ist die Rückkehr von Innenverte­idiSo ger Maximilian Eberwein, der zuletzt im Urlaub weilte.

Unterdesse­n hat Torwarttra­iner Bernhard Dittenhaus­er den Verein Richtung TSV Rain verlassen. Zuvor hatte es bereits Verteidige­r Marcel Mehl zum Regionalli­gisten gezogen, der auch Torhüter Dominik Jozinovic kontaktier­t haben soll. Egen will sich dazu nicht äußern. Jeder wisse, wer in Rain Trainer sei (ExVfR-Coach Christian Krzyzanows­ki). Noch hat der VfR keinen Nachfolger für Dittenhaus­er gefunden. „Wir sind auf der Suche und wollen wieder einen Torwarttra­iner hinzunehme­n“, sagt Egen.

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Foto: Daniel Worsch Das Spiel nach vorne klappt: Fabian Scharbatke, der hier mit Hakan Düzgün jubelt, hat sechs Saisontore erzielt. Doch der VfR Neuburg schwächelt in der Abwehr, musste bereits 30 Gegentreff­er hinnehmen.

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