Neuburger Rundschau

Der Gotthard ist ein berühmter Pass

Die alte Poststraße am Gotthard ist das längste Baudenkmal der Schweiz. Und manchmal kommt eine echte Kutsche vorbei

- VON DORIS WEGNER

Aus der Ferne sehen Bergketten aus, wie ein einziges unüberwind­bares Hindernis. Doch die Menschen haben immer wieder Wege gefunden, in das nächste Tal zu kommen. Dafür haben sie sich Routen gesucht, an denen sie möglichst einfach über die Berge laufen oder fahren konnten, ohne dass sie auf die Gipfel steigen mussten. Denn Händler und andere Reisende mussten ja auch viel Gepäck transporti­eren. So eine Route nennt man Pass.

Wenn du schon einmal in Italien an der Adria Urlaub gemacht hast, dann bist du vielleicht mit dem Auto über den Brennerpas­s gefahren. Ganz oben am Pass ist die Grenze zwischen Österreich und Italien. Ein anderer legendärer Pass ist der Gotthard in der Schweiz.

Der Gotthard ist nach einem

Heiligen benannt. Der Pass ist schon seit dem Mittelalte­r eine der wichtigste­n Nord-Süd-Verbindung­en über die Alpen. Wie wichtig er ist, sieht man allein daran, dass man ihn heute auf vier verschiede­nen Wegen überqueren kann: mit der Eisenbahn, über eine Autobahn mit einem gigantisch­en Tunnel, über eine Bundesstra­ße und – ganz toll – über die alte, gepflaster­te Poststraße durch das Val Tremola. Sie ist übrigens das längste Baudenkmal der Schweiz – sooooo viele Kurven hat sie.

Oben gibt es eine Schutzhütt­e für Reisende

Der Pass bildet die Grenze zwischen den Schweizer Kantonen Uri und Tessin. Kantone sind in der Schweiz so etwas ähnliches wie unsere Bundesländ­er. Wer in dem Ort Airolo startet, kommt hinter dem riesigen

Bergmassiv in Andermatt an. Oben auf dem Pass, in 2091 Meter Höhe, gibt es ein Hospiz. Das ist eine Schutzhütt­e, in der Wanderer und Händlerinn­en, Pilger und Pilgerinne­n übernachte­n konnten und etwas zu essen bekamen. Denn die schwere Route war früher natürlich nicht an einem Tag zu schaffen.

Sie fährt noch so wie vor 100 Jahren

Heute ist der Trubel auf dem Pass groß. Mutige Radfahrer und Radfahreri­nnen wollen mit Muskelkraf­t den Gotthard bewältigen. Viele kommen mit ihren Oldtimern. Und manchmal kommt sogar eine echte Postkutsch­e vorbei. Natürlich werden Briefe und Pakete auf diese Weise heutzutage nicht mehr transporti­ert. Die Kutsche ist eine Attraktion für Touristen. Aber tatsächlic­h fährt sie noch immer so wie vor vielen 100 Jahren.

Bis zu acht Stunden dürfen die Touristen und Touristinn­en in der Postkutsch­e sitzen, bis sie ganz oben auf der Passhöhe sind. Zurück geht es dann natürlich wieder mit dem Auto.

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Fotos: Doris Wegner Dieses Schild zeigt Passanten auf dem Gotthard‰Pass, wie viele Meter über dem Meeresspie­gel sie sich gerade befinden.
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Gaaaanz viele Kurven führen zum Gott‰ hard‰Pass und wieder hinunter.

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