Neuburger Rundschau

Wieder jubelt der Gegner

Der FC Ingolstadt kann beim FC St. Pauli nicht mithalten und verliert deutlich mit 1:4. Sogar eine höhere Niederlage ist möglich, doch Fabijan Buntic pariert mehrfach

- VON MAXIMILIAN RANDELSHOF­ER

Hamburg Nach der 0:3-Heimnieder­lage gegen Werder Bremen konnte der FC Ingolstadt 04 in der 2. Bundesliga auswärts gegen den FC St. Pauli lediglich sein Gegentor-Konto weiter aufstocken. Bei den Kiezkicker­n verlor der FCI mit 1:4 und hat nun 18 Gegentore in sieben Partien kassiert. „Wir sind auf einen offensivst­arken Gegner getroffen, der sich in einen offensiven Rausch gespielt hat. Wir wollten Nadelstich­e setzen. Aber in der 2. Halbzeit war St. Pauli uns im Offensivsp­iel deutlich überlegen“, analysiert­e FCITrainer Roberto Pätzold die herbe Niederlage.

Pätzold hatte seine Startelf auf drei Positionen verändert. Tobias Schröck stand nach langer Verletzung­spause für den gegen Bremen enttäusche­nd agierenden Nico Antonitsch in der Startelf. Die Neuzugänge Patrick Schmidt und Andreas Poulsen feierten ihre Startelf-Debüts und ersetzten Fatih Kaya und Dominik Franke.

Nach der Niederlage gegen Bundesliga-Absteiger Bremen gab Pätzold die Divise „defensive Stabilität“aus. Doch im ersten Durchgang spielte nur der FC St. Pauli. Nur einer sorgte dafür, dass der FCI nicht schon in der ersten Halbzeit ein Debakel erlebte: Torwart Fabijan Buntic. Denn es hätte nach den ersten 45 Minuten schon gut und gerne 4:0 stehen können. Nach sechs Minuten schoss Maximilian Dittgen knapp am Kasten vorbei. In der elften Minute war dann Buntic das erste Mal richtig gefordert. Leart Paqarada beförderte einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, dort zwang Jakov Medic mit seinem Kopfball Buntic zur ersten Glanztat. Nur acht Minuten später parierte Buntic wieder klasse, nachdem Jackson Irvine Dittgen mit einer Flanke bedient hatte. In der 21. Minute zog DanielKofi Keyereh von der Strafraumk­ante ab und wieder parierte Buntic. Die Führung lag in der Luft, denn St. Pauli drängte die Schanzer tief in ihre eigene Hälfte. Befreiungs­schläge gelangen der Elf von Pätzold kaum. In der 34. Minute brachte Luca Zander nach einer Ecke die Hamburger per Kopfball in Führung. Nach dem Gegentor hatte Schmidt den Ausgleich für die

Schanzer auf dem Fuß, doch sein Schuss ging über die Latte. Kurz vor dem Pausenpfif­f klärte Buntic im Eins-gegen-Eins gegen Dittgen.

St. Pauli knüpfte in der zweiten Hälfte an seinen ersten 45 Minuten nahtlos an. Paqarada flankte völlig unbedrängt auf Dittgen, der zum 2:0 einköpfte. Die schnellen Vorstöße über Kyereh und Dittgen bekam der FCI nicht in den Griff. Und fast bei jeder Aktion des Gegners kamen die Schanzer einen oder gleich mehrere Schritte zu spät. Das 3:0 in der 61. Minute fiel folgericht­ig. Eine fast geklärte Situation machte Kyereh mit seiner Kopfballve­rlängerung wieder scharf und der nachrücken­de Guido Burgstalle­r traf. Roberto Pätzold reagierte danach und wechselte gleich dreimal. Merlin

Röhls 3:1-Anschlusst­reffer (72.) nährte kurz die Hoffnung, dass der FCI vielleicht noch mal ins Spiel zurückkomm­en könnte. Doch Christophe­r Buchtmann machte nachdem Anstoß mit dem 4:1 diese Hoffnung gleich wieder zu Nichte. „In der Halbzeit wollten wir uns unbedingt aufbäumen. Nach den beiden schnellen Gegentoren in der 2. Halbzeit war das nicht mehr möglich. Heute ist es uns nicht gelungen, die Räume eng zu halten, die Abstände zwischen den Ketten waren zu groß“, erklärte Kapitän Michael Heinloth. Die letzten 20 Minuten ließen die Gastgeber am Millerntor gemütlich auslaufen. Fünf Minuten vor Schluss verfehlte ein Lupfer von Dennis Eckert Ayensa knapp das Tor von St. Pauli.

Nach nun sieben Gegentoren in zwei Partien stehen den Schanzern schwere Wochen bevor. Kommende Woche wartet Fortuna Düsseldorf, ehe es eine Woche später zum FC Schalke 04 geht.

FC St. Pauli Vasilj – Zander (87. Beifus), Ziereis, Medic (87. Dzwigala), Paqarada (80. Ritzka) – Aremu – Irvine, Hartel (66. Buchtmann) – Kyereh – Burgstalle­r (67. Benatelli), Dittgen.

FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Rö‰ seler, Schröck, A. Poulsen (61. Franke) – Röhl, Linsmayer (82. Preißinger) – Gebau‰ er (61. Boujellab), Bilbija (89. Hawkins) – Eckert Ayensa, P. Schmidt (61. Kaya). Schiedsric­hter Frank Willenborg (Osna‰ brück) – Zuschauer 14773 – Tore 1:0 Zander (34.), 2:0 Dittgen (50.), 3:0 Burg‰ staller (61.), 3:1 Röhl (72.), 4:1 Bucht‰ mann (73.).

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Foto: dpa Wieder jubeln die anderen: Ingolstadt­s Andreas Poulsen ist bedient, während Guido Burgstalle­r (links) mit seinen Teamkolleg­en sein Tor zum zwischenze­itlichen 3:0 feiert.

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