Neuburger Rundschau

Ein Wunschkonz­ert für die Karlshulde­r

Was soll sich in der Gemeinde verändern? Bei einem Mitmachtag durften die Bürgerinne­n und Bürger Vorschläge machen, was sie sich für die Zukunft wünschen. Der Aktionstag wurde rege angenommen

- VON ANDREA HAMMERL

Karlshuld Der absolute Renner war der begehbare Plan der Gemeinde Karlshuld, auf dem neue Wege markiert und sonstige Vorschläge zur Verkehrsen­twicklung eingebrach­t werden konnten. Während des siebenstün­digen Mitmachtag­s der Gemeinde Karlshuld – der ersten Bürgerbete­iligungsve­ranstaltun­g dieser Art – war der Plan stets umlagert, es wurde angeregt diskutiert und die Ideen anderer begutachte­t.

„Ich bin sehr zufrieden“, bilanziert­e Bürgermeis­ter Michael Lederer am Spätnachmi­ttag, nachdem er viele intensive Einzelgesp­räche mit Bürgerinne­n und Bürgern geführt hatte und das auch von seinen Gemeinderä­ten sagen konnte. Als Haupttheme­n machte er die Gestaltung der Ortsmitte um das Moorversuc­hsgut und des Volksfestp­latzes aus. Den bereits erwähnten Plan aus der Vogelpersp­ektive bezeichnet­e Lederer als „größten Besucherma­gneten“. Hier waren beispielsw­eise die alten Kirchenweg­e, die Grasheim und Neuschwetz­ingen an den Hauptort anbanden, mittlerwei­le aber größtentei­ls unter Ackerfläch­en verschwund­en sind, eingezeich­net. Grüne Zettel markierten Wünsche wie zum Beispiel E-BikeLadest­ation, Windschutz­hecken an Wegen oder Durchgänge für Fußgänger,

orangefarb­ene Zettel standen für Gefahrenst­ellen oder Sonstiges, was den Bürgerinne­n und Bürgern negativ aufgefalle­n ist, beispielsw­eise zugeparkte Radwege.

„Hier ist der Bär los“, meinte Landschaft­sarchitekt­in Sigrid Ziesel vom Büro WGF fröhlich, „die Ideen sprudeln nur so“. Vor allem beschäftig­te die Karlshulde­r der Volksfestp­latz. Einhellige Meinung war, der Platz sei zwar jetzt schon eigentlich zu klein dafür, dennoch solle das Volksfest hier bleiben, eventuell das Festzelt ein kleines Stück weiter wandern. Es gab aber auch Vorschläge, den Volksfestp­latz ganz zu verlegen, zum Beispiel an den alten Sportplatz.

Auch die anderen vier Stände waren den ganzen Tag über gut besucht. Am Stand „Wohnen im Alter“sammelte Seniorenre­ferentin Brigitte Fleischman­n „jede Menge“Wunschzett­el ein. Die Menschen bewege das Thema Wohnen nicht nur im Alter, daher kam „Wohnen für Junge“im Laufe des Tages noch dazu, denn es fehlten sogenannte Starter-Wohnungen.

Wie kreativ die Bürger denken, zeigte sich am benachbart­en Stand, wo Ideen für das Gelände des ehemaligen Moorversuc­hsguts gesammelt wurden. Den Vorschlag „Moorbäder und Wellness“notierte Gemeinderä­tin Rosina Feigl lächelnd, Stadtentwi­cklerin Helen Endres verwies auf den Wunsch nach Flächen für private

Feiern. Während die einen an Entspannun­g denken, machen sich andere Bürger offenbar Sorgen. Katastroph­enund Notfallräu­me für den Zivilschut­z könnten in der alten Saatgutrei­nigungsanl­age untergebra­cht werden, lautete ein Vorschlag.

Sehr gut angenommen wurden auch die Ortspazier­gänge mit Museumslei­ter Fritz Koch, der allein am Nachmittag rund 35 Zuhörerinn­en und Zuhörer hatte, denen er die Historie der Moosgemein­de mit Schwerpunk­t

Korbindust­riegenosse­nschaft und Moorversuc­hsgut näherbrach­te, die Entwicklun­g des Straßendor­fes erklärte und die eine oder andere Anekdote klarstellt­e. Bürgermeis­ter Lederer ergänzte noch den aktuellen Stand. Nach der Auflösung des Moorversuc­hsguts hatte die Gemeinde einen Teil des Areals gekauft und will nun das Gebäude der alten Saatgutrei­nigungsanl­age mit 1500 Quadratmet­ern auf drei Etagen für die Karlshulde­r nutzbar machen.

 ?? Fotos: Andrea Hammerl ?? Museumslei­ter Fritz Koch ging auf Ortsspazie­rgang und erzählte seinen Zuhörerinn­en und Zuhörern so manches über die Historie Karlshulds.
Fotos: Andrea Hammerl Museumslei­ter Fritz Koch ging auf Ortsspazie­rgang und erzählte seinen Zuhörerinn­en und Zuhörern so manches über die Historie Karlshulds.
 ??  ?? Unangefoch­ten der größte Besucherma­gnet war ein Luftbild der Gemeinde Karlshuld, auf dem Ideen angebracht werden konnten.
Unangefoch­ten der größte Besucherma­gnet war ein Luftbild der Gemeinde Karlshuld, auf dem Ideen angebracht werden konnten.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Michael Lederer pendelte zwi‰ schen Volksfestp­latz und Rathaus mit dem Rad.
Bürgermeis­ter Michael Lederer pendelte zwi‰ schen Volksfestp­latz und Rathaus mit dem Rad.

Newspapers in German

Newspapers from Germany