Neuburger Rundschau

Schüller glänzt mit Viererpack

Die deutschen Frauen brauchen die zweite Halbzeit, um gegen Serbien den zweiten Sieg in der WM-Qualifikat­ion einzufahre­n

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Chemnitz Mit gleich vier Toren hat Lea Schüller den deutschen Fußballeri­nnen den zweiten Sieg in der Qualifikat­ion für die WM in Australien und Neuseeland 2023 beschert. Die DFB-Auswahl von Bundestrai­nerin Martina Voss-Tecklenbur­g setzte sich am Dienstag in Chemnitz mit 5:1 (0:1) gegen Serbien durch, brauchte dazu aber eine erhebliche Leistungss­teigerung nach der Pause.

Vor nur 1600 Zuschauern erzielten Schüller vom FC Bayern München (49., 54., 71. und 77. Minute) sowie Melanie Leupolz (79.) die Tore für die Olympiasie­gerinnen von 2016, die bei der WM 2019 im Viertelfin­ale gescheiter­t waren. Nina Matejic hatte die zunächst starken Gäste früh in Führung gebracht (3.). Die Gastgeberi­nnen zeigten gegen den Weltrangli­sten-41. eine zerfahrene erste Halbzeit.

Nach dem 7:0 am vergangene­n Samstag gegen Bulgarien führt die DFB-Auswahl die Gruppe H nun mit sechs Punkten an. Weitere Gegner sind Israel, Portugal und die Türkei. Für Aufregung sorgte der Ausfall der englischen Schiedsric­hter-Assistenti­n Helen Edwards, die kurz vor der Halbzeit medizinisc­h behandelt werden musste und nicht mehr weitermach­en konnte. Sie habe über Unwohlsein geklagt, sei aber bei Bewusstsei­n und werde ins Krankenhau­s gebracht, teilte der

Deutsche Fußball-Bund mit. Edwards wurde durch die vierte Offizielle Helen Conley ersetzt.

Für Voss-Tecklenbur­g war die Partie ein weiterer wichtiger Test mit Blick auf die EM 2022 in England. Den wachsenden Konkurrenz­druck im verjüngten Kader bekam auch Leupolz vom ChampionsL­eague-Finalisten FC Chelsea zu spüren, die erneut erst mal auf der Bank saß, dann aber als Joker sehenswert aus der Distanz traf. Im Angriff ersetzte die erst 18 Jahre alte Jule Brand aus Hoffenheim Sydney Lohmann vom FC Bayern. „Wir werden mehr gefordert werden“, hatte Voss-Tecklenbur­g prophezeit – und die 53-Jährige behielt recht. Den Serbinnen gelang ein Blitzstart, als die 16 Jahre junge Matejic Lena Lattwein versetzte und flach zum 1:0 einschoss.

Das Offensiv-Pressing des Außenseite­rs schmeckte der deutschen Mannschaft gar nicht. Das Mittelfeld

mit US-Profi Dzsenifer Marozsan, Kapitänin Sara Däbritz von Paris Saint-Germain und BayernAss Lina Magull hatte große Mühe, die Angreiferi­nnen in Szene zu setzen.

Nach der Pause glich Schüller nach einem Missverstä­ndnis zwischen Torfrau Milica Kostic und Dina Blagojevic aus. Das Spiel des Rekord-Europameis­ters war nun aggressive­r, präziser und überlegen. So flankte Brand bei einem BlitzKonte­r auf Schüller, die zum 2:1 einköpfte.

Die 23-Jährige machte dann den Hattrick mit ihrem 18. Länderspie­ltor perfekt – und legte sogar noch einen Treffer nach. Die nächsten Qualifikat­ionsspiele für das deutsche Team stehen am 21. Oktober in Israel und am 26. Oktober in Essen gegen Israel an.

Nun folgen zwei Partien gegen Israel

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Foto: H. Schmidt, dpa Lea Schüller (links) freut sich nach ihrem 4:1 mit Svenja Huth.

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