Am Freitag wird o’zapft
Die kleine Version des Volksfests startet an diesem Wochenende. 2000 Besucher auf dem Gelände dürfen dabei Karussell fahren oder sich in den Biergarten setzen
Ingolstadt Das Riesenrad – weithin sichtbar – steht bereits. Und auch an den restlichen 40 Buden, Fahrgeschäften und Schaustellerangeboten wird emsig gearbeitet. Der Volksfestplatz in Ingolstadt wird endlich wieder seinem Namen gerecht und beherbergt für zwei Wochen keine Autos mehr, sondern bietet Menschen eine Begegnungsstätte. Und davon bis zu 2000 maximal auf einmal. Das ist die Obergrenze an Besuchern, die für das Ingolstädter Herbstvolksfest „light“gilt, das am Freitag seine Pforte öffnet.
Tatsächlich gibt es heuer nur einen Eingang, denn alle Besucher müssen sich registrieren lassen. Ähnlich wie im vergangenen Jahr funktioniert das am schnellsten mit der Luca-App auf dem Handy. Da die 3G-Regel gilt, steht für kurzentschlossene Besucher eine kostenlose Teststation vor Ort zur Verfügung. Aber nun zu den wirklich wichtigen Daten. Die Maß kostet 8,80 Euro und das Riesenrad ist wirklich riesig. Es ist 48 Meter hoch und Hightech vom Feinsten, wie Betreiber Ludwig Landwermann erklärt. Digital gesteuert, mit 36 Panoramagondeln, in denen man auch bei Regen im Trockenen sitzen und einen wunderbaren Blick über die Stadt erhaschen könne. 180 Tonnen wiegt die Konstruktion, die sich fast automatisch aufstellt und dann von lediglich zwei Personen betrieben werden kann. Natürlich mit entsprechendem Hygienekonzept. Die
Einstiege in die Gondeln sind durch separate Treppen erreichbar. Am Ende steigen die Fahrgäste auf der gegenüberliegenden Seite aus. „Kein Begegnungsverkehr“erklärt Landwermann. Diesen muss es auch auf dem Volksfestgelände kaum geben. Die Wege sind breit angelegt, die Schausteller stehen weit auseinander und im Biergarten von Siegfried Schön sind auch die Bierbänke mit gebührendem Abstand platziert. „Wir tun alles, um den Besuch des Volksfestes sicher zu gestalten.“Siegfried Schön ist Vorsitzender und Sprecher der Arge Volksfeste, Dulten und Märkte. Neben seiner Fischerhütte betreibt Schön auch einen von zwei Biergärten. „Für die großen Festwirte ist der Aufwand für dieses Ausmaß zu groß. So haben wir das übernommen.“Statt einem Bierzelt gibt es einen überdachten Biergarten. Einen Zeltbetrieb lassen die Pandemie-Regularien noch nicht zu. Dennoch sind die Schausteller allesamt sehr positiv gestimmt. Endlich wieder Kundenkontakt. Dafür habe man schließlich diesen Beruf ergriffen. „Wir wollen den Menschen ein Stück Normalität bieten. Ein Volksfest ist so eine ersehnte Normalität und eine Begegnungsstätte.“Alwin Zinnecker ist direkt neben dem Hightech-Riesenrad für die Nostalgie zuständig. Sein
Calypso stammt aus den frühen Siebzigern und die Leopardenspur daneben aus den späten Siebzigern.
Heuer fungiert die Stadt Ingolstadt wieder als Veranstalter. Im vergangenen Jahr hatte es die Arge in Eigenregie organisiert. Tobias Klein, Leiter des Kulturamtes, und Kathrin Koch, Sachgebietsleiterin Feste, Märkte, Gastspiele der Stadt Ingolstadt, rühren entsprechend die Werbetrommel. „Am Freitag um 18.30 Uhr wird der Oberbürgermeister das erste Fass anstechen.“Die Schausteller suchen, wie auch die Besucher, ein Stück Normalität. Daneben suchen sie aber auch vermehrt Fachpersonal. So manche Bedienung ist nach dem Lockdown nicht mehr zurückgekehrt, wie es auch Siegfried Schön erleben musste. Da kommt die Selbstbedienung in den beiden Biergärten gerade recht. Auch von einer guten Erfahrung weiß Ludwig Landwermann zu berichten. „Wir haben zwar weniger Besucher als vor Corona, aber diejenigen, die kommen, wollen auch fahren und das Volksfest mit all seinen Köstlichkeiten genießen.“Das Volksfest sei wieder mehr ein Familienvolksfest. Dabei helfe, dass schulpflichtige Kinder keinen extra Test nachweisen müssen.
Das Herbstvolksfest „light“findet von 24. September bis 10. Oktober statt. Die Öffnungszeiten sind von Sonntag bis Donnerstag von 11 bis 21 Uhr sowie am Freitag und Samstag von 11 bis 22 Uhr. Der Familientag ist für Mittwoch, den 6. Oktober, vorgesehen.