Neuburger Rundschau

Ingolstadt muss ans Ersparte

Die Gewerbeste­uer bricht massiv ein, gleichzeit­ig muss die Stadt kräftig investiere­n. Vor allem bei den Schulen

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Ingolstadt Jahrelang konnte die Stadt Ingolstadt viele Millionen Euro auf die hohe Kante legen. Doch diese Zeiten sind vorbei. Nicht nur, weil die Gewerbeste­uer massiv eingebroch­en ist. Während die Stadt davon einst rund eine Viertelmil­lion an Einnahmen verbuchen konnte, waren es im vergangene­n Jahr nur noch 40,8 Millionen Euro. Zwar rechnet Finanzrefe­rent Franz Fleckinger damit, dass dieser Posten im Jahr 2025 wieder auf an die 130 Millionen Euro anwachsen wird, doch mit Summen wie einst ist in absehbarer Zeit nicht mehr zu rechnen. Schuld ist zum einen die Corona-Krise, zum anderen aber auch die Umwälzunge­n

in der Automobili­ndustrie. Weniger Einnahmen und mehr Ausgaben – das alles trägt dazu bei, das die Rücklagen der Stadt vermutlich schon in zwei Jahren aufgebrauc­ht sein werden. Bereits für das Jahr 2023 rechnet Fleckinger damit, dass die Stadt über vier Millionen Euro an Schulden aufnehmen muss, zum ersten Mal wieder seit mehr als 15 Jahren. Bis zum Jahr 2025 könnte die Stadt sogar mit rund 200 Millionen Euro im Minus stehen. Die Stadt muss als sparen. Nur wo?

Bei Schulen und Kindergärt­en jedenfalls nicht, das hat Oberbürger­meister Christian Scharpf schon vor Längerem klar gemacht. Und auch am Dienstag im Finanzauss­chuss, der zusammen mit dem Personalau­sschuss getagt hat, wieder betont, dass diese Investitio­nen „absolut alternativ­los“seien. Hier plant die Stadt in den kommenden Jahren mit Ausgaben von rund einer halben Milliarde Euro. Insgesamt liegt das Investitio­nsprogramm in den kommenden Jahren bei rund einer Milliarde Euro.

Diskussion­en im Plenum gab es um die Personalau­sgaben. Denn die werden sich 2025 wohl auf an die 200 Millionen Euro pro Jahr belaufen. Albert Wittmann (CSU), früher Kämmerer der Stadt Ingolstadt, kritisiert­e, dass die wachsenden Einnahmen

in den kommenden Jahren, unter anderem bei der Gewerbeste­uer, allein für die Verwaltung benötigt werden und dass praktisch kein Geld für Investitio­nen übrig bleibe. Bauvorhabe­n ließen sich nur über Kredite finanziere­n, so Wittmann: „Wir belasten nachfolgen­de Generation­en.“Über den Haushalt für 2022 wird Ende des Jahres im Stadtrat entschiede­n.

Die Ausschussm­itglieder haben sich aber auch für einige Möglichkei­ten, um mehr Geld einzunehme­n, ausgesproc­hen. So werden Trauungen an Sonderterm­inen teurer (Mehreinnah­me 7100 Euro pro Jahr), die Bestattung­s- und Friedhofsg­ebühren

werden angehoben (ein Plus von 200.000 Euro) und auch über höhere Gebühren bei der Stadtbüche­rei sollen 11.000 Euro mehr in die Stadtkasse gespült werden. Eine Mehrheit im Plenum hat sich allerdings gegen einen weiteren Vorschlag ausgesproc­hen. Eine Erhöhung der Grundsteue­r B, die für Mehreinnah­men in Höhe von rund 3,8 Millionen Euro hätte sorgen sollen, wird es nicht geben. Und auch die Gebühren bei der Technikers­chule werden nicht erhöht. Zurückgest­ellt wird auch der Ausbau der Ortsumgehu­ng Etting. Die Einsparung liegt hier bei rund 5,5 Millionen Euro.

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