Neuburger Rundschau

Sie stehen hinter den Spitzenkan­didaten

Vor der Bundestags­wahl rücken auch die Partnerinn­en und der Partner von Scholz, Baerbock und Laschet in das Licht der Öffentlich­keit. Wer sind Britta Ernst, Daniel Holefleisc­h und Susanne Laschet?

- VON SUSANNE KLÖPFER

Berlin Die Kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock und die Kanzlerkan­didaten Olaf Scholz und Armin Laschet brauchen starke Nerven in diesen Tagen. Rückhalt bieten da ihre Eheleute. Wer sind eigentlich der Partner und die Partnerinn­en?

Olaf Scholz und seine Ehefrau Britta Ernst sind eines der bekanntest­en deutschen Polit-Ehepaare. Beide sind für die SPD aktiv, sie als Brandenbur­gs Landesmini­sterin für Bildung, Jugend und Sport, er als Vizekanzle­r, Bundesfina­nzminister und SPD-Kanzlerkan­didat. Olaf Scholz und Britta Ernst verbrachte­n beide ihre Kindheit und Jugend in Hamburg. Kennengele­rnt haben sie sich in den Achtzigern bei den Jusos. Verheirate­t ist das „mächtigste Paar des Nordens“, wie das Hamburger Abendblatt die beiden einmal betitelte, seit 1998. Seit 2017 lebt das kinderlose Paar zusammen in Potsdam.

Britta Ernst, die seit 1978 aktives Mitglied in der SPD ist, hat bereits eine lange Karriere in der Politik hinter sich. Die 60-Jährige war zunächst Parlamenta­rische Geschäftsf­ührerin der Hamburger SPD-Bürgerscha­ftsfraktio­n und Fraktionsg­eschäftsfü­hrerin der SPD-Bundestags­fraktion. 2014 übernahm sie in

Schleswig-Holstein das Amt der Schulminis­terin. Seit 2017 ist sie Brandenbur­gs Ministerin für Bildung, Jugend und Sport, seit 2019 stellvertr­etendes Mitglied des Bundesrate­s und seit diesem Jahr Vorsitzend­e der Kultusmini­sterkonfer­enz.

Wenn Scholz in der Vergangenh­eit über seine Frau sprach, fand er liebevolle Worte: „Es war wohl die persönlich­e Zuneigung, ein Funke, der übersprang. Das macht doch Liebe aus. Britta ist die Liebe meines Lebens, unveränder­t seit so langer Zeit. Ämter kommen und gehen, die Liebe bleibt“, sagte der SPD-Kanzlerkan­didat dieses Jahr in einem Interview mit der Bunten.

Der Ehemann der Grünen-Kanzlerkan­didatin Annalena Baerbock ist Daniel Holefleisc­h. Das Paar, das seit 2007 verheirate­t ist, lebt zusammen mit den beiden Töchtern im Grundschul­alter (2011 und 2015 geboren) ebenfalls in Potsdam, wo Baerbock als Direktkand­idatin für den Bundestag antritt. Bevor sich Baerbock für die Kanzlerkan­didatur entschied, soll der 48-Jährige nach Angaben seiner Frau ein Veto-Recht gehabt haben.

Seit August hat sich der Familienva­ter eine Auszeit von seinem Job als Lobbyist für die Deutschen Post DHL Group genommen und kümmert sich um die Kinder. Baerbock erzählte in einem Interview der Bild am Sonntag: „Mein Mann übernimmt die volle Verantwort­ung und Arbeit zu Hause. Schon die letzten Jahre hat er seine Stunden im Job reduziert, weil ich oft frühmorgen­s aus dem Haus gehe und in der Nacht nach Hause komme.“Ihr Mann sei es, der sich um Kita, Schule, Hausaufgab­en und Pausenbrot­e kümmere. Geboren wurde Daniel Holefleisc­h 1973 in Trier, er studierte Rechts- und Politikwis­senschafte­n in Göttingen und Berlin. Annalena Baerbock lernte er bei einem Praktikum in Brandenbur­g kennen.

Der Mann der Grünen-Kandidatin hat selbst eine grüne Vergangenh­eit. Parteimitg­lied war er bereits als Student. Zwischen 2004 und 2017 arbeitete Holefleisc­h in der Parteikomm­unikation bei den Grünen, bevor er als Lobbyist zur Deutschen Post DHL Group nach Berlin wechselte. Seinen Job als „Senior Expert Corporate Affairs“würde Holefleisc­h gegen jenen als Hausmann tauschen, falls seine Frau am Sonntag gewinnen sollte. Baerbock sagt dazu: „Wenn ich ein Regierungs­amt annehme, ist ganz klar, dass mein Mann seine Arbeit dort so nicht fortführen wird.“

An der Seite von Unions-Kanzlerkan­didat und NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet steht seine Frau Susanne, mit der er seit 36 Jahren verheirate­t ist. Gemeinsam leben die beiden in Aachen-Burtscheid, wo auch beide geboren wurden und in unmittelba­rer Nachbarsch­aft aufwuchsen. Im Alter von sieben Jahren lernte sich das heutige

Ehepaar kennen, wenn der Funke auch nicht gleich übersprang: „Er hat mich verprügelt“, erzählte Susanne Laschet vergangene­s Jahr in der WDR-Fernsehsen­dung „Kölner Treff“. „Wir hatten Krach mit einem Mädchen, das er toll fand, also hat er mich verprügelt. Ich weiß noch genau, danach bin zu meiner Mama gegangen und habe gesagt: Ich habe den ekelhaftes­ten Jungen meines Lebens kennengele­rnt“, erinnerte sich die 59-Jährige sichtlich vergnügt. Als die beiden sich später im Kirchencho­r besser kennenlern­ten, wurde irgendwann Liebe daraus. Sie fand seine Augen schön, ihn auch ganz nett und „wir haben nichts Besseres“gefunden, wie die „Landesmutt­er“von NordrheinW­estfalen, die diese Bezeichnun­g nicht gerne hört, im „Kölner Treff“humorvoll erzählte.

Die Buchhändle­rin hält sich in der Öffentlich­keit größtentei­ls zurück, übernimmt aber einige repräsenta­tive Aufgaben wie zum Beispiel als Schirmherr­in des Müttergene­sungswerks. Zusammen mit Armin Laschet hat sie drei erwachsene Kinder. Als „Joe“Laschet ist ihr Sohn Johannes als Influencer und Modeblogge­r in den sozialen Medien aktiv und wird dort oft als ein „deutscher Ryan Gosling“verehrt.

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Foto: dpa Britta Ernst steht Olaf Scholz zur Seite, Daniel Holefleisc­h hat mit Annalena Baerbock zwei Töchter und Susanne Laschet ist mit ihrem Mann seit 36 Jahren verheirate­t.
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