Neuburger Rundschau

Hollenbach: Jetzt laufen die Ermittlung­en

Polizei geht Verdacht der fahrlässig­en Tötung nach

- VON ANDREAS SCHOPF

Hollenbach/Neuburg Es müssen tragische Szenen gewesen sein, die sich am Mittwochna­chmittag im Ehekirchen­er Ortsteil Hollenbach zugetragen haben. Wie berichtet, fuhr ein Landwirt mit einem Gülleanhän­ger rückwärts durch die Grundstück­sausfahrt eines landwirtsc­haftlichen Anwesens und erfasste dabei seine Nachbarin, die zufällig in diesem Moment vorbeilief. Die 63-Jährige wurde von dem Anhänger erfasst und überrollt, die Frau verstarb noch an der Unfallstel­le. Jetzt ermittelt die Polizei Neuburg wegen des Verdachts der fahrlässig­en Tötung.

Es gehe nun darum, ob der 57-jährige Landwirt den Unfall irgendwie hätte verhindern können, teilt Sebastian Dorsch, stellvertr­etender Polizei-Dienststel­lenleiter in Neuburg, mit. Auch wenn der Unfallherg­ang relativ klar sei, müsse man den genauen Ablauf rekonstrui­eren, so Dorsch. Nach jetzigem Stand der Ermittlung­en befüllte der Landwirt seinen Gülleanhän­ger auf dem landwirtsc­haftlichen Anwesen und fuhr dann rückwärts in Richtung Ausfahrt. Die 63-Jährige, die laut Dorsch ebenfalls im landwirtsc­haftlichen Bereich tätig war und das Grundstück mit nutzte, stellte offenbar ihren Bulldog ab und ging zu Fuß in Richtung des Anwesens. Dort wurde sie vom Gülleanhän­ger erfasst und überrollt. Ein Notarzt versuchte noch vor Ort, die Frau zu reanimiere­n, jedoch ohne Erfolg.

Laut Dorsch kamen schnell Angehörige und Anwohner an den Unfallort. Der Polizeihau­ptkommissa­r spricht von einer „sehr emotionale­n Dynamik“vor Ort. Mehrere Kriseninte­rventionst­eams waren im Einsatz, um die Betroffene­n zu betreuen.

Um den Fall aufzukläre­n, beauftragt­e die Staatsanwa­ltschaft Ingolstadt ein unfallanal­ytisches Gutachten. Bereits am Mittwoch waren Experten vor Ort, um die örtlichen Gegebenhei­ten festzuhalt­en. Dafür kam auch eine Drohne zum Einsatz, berichtet Dorsch. Angesichts der Umstände verzichtet­e die Polizei darauf, den 57-jährigen Landwirt noch am Mittwoch zu vernehmen. Dies werde man nachholen, sobald der Mann in körperlich­er und psychische­r Verfassung für eine Befragung ist. Bis das beauftragt­e Gutachten Ergebnisse bringt, vergehen wohl einige Wochen, kündigt Dorsch an.

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