Hollenbach: Jetzt laufen die Ermittlungen
Polizei geht Verdacht der fahrlässigen Tötung nach
Hollenbach/Neuburg Es müssen tragische Szenen gewesen sein, die sich am Mittwochnachmittag im Ehekirchener Ortsteil Hollenbach zugetragen haben. Wie berichtet, fuhr ein Landwirt mit einem Gülleanhänger rückwärts durch die Grundstücksausfahrt eines landwirtschaftlichen Anwesens und erfasste dabei seine Nachbarin, die zufällig in diesem Moment vorbeilief. Die 63-Jährige wurde von dem Anhänger erfasst und überrollt, die Frau verstarb noch an der Unfallstelle. Jetzt ermittelt die Polizei Neuburg wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.
Es gehe nun darum, ob der 57-jährige Landwirt den Unfall irgendwie hätte verhindern können, teilt Sebastian Dorsch, stellvertretender Polizei-Dienststellenleiter in Neuburg, mit. Auch wenn der Unfallhergang relativ klar sei, müsse man den genauen Ablauf rekonstruieren, so Dorsch. Nach jetzigem Stand der Ermittlungen befüllte der Landwirt seinen Gülleanhänger auf dem landwirtschaftlichen Anwesen und fuhr dann rückwärts in Richtung Ausfahrt. Die 63-Jährige, die laut Dorsch ebenfalls im landwirtschaftlichen Bereich tätig war und das Grundstück mit nutzte, stellte offenbar ihren Bulldog ab und ging zu Fuß in Richtung des Anwesens. Dort wurde sie vom Gülleanhänger erfasst und überrollt. Ein Notarzt versuchte noch vor Ort, die Frau zu reanimieren, jedoch ohne Erfolg.
Laut Dorsch kamen schnell Angehörige und Anwohner an den Unfallort. Der Polizeihauptkommissar spricht von einer „sehr emotionalen Dynamik“vor Ort. Mehrere Kriseninterventionsteams waren im Einsatz, um die Betroffenen zu betreuen.
Um den Fall aufzuklären, beauftragte die Staatsanwaltschaft Ingolstadt ein unfallanalytisches Gutachten. Bereits am Mittwoch waren Experten vor Ort, um die örtlichen Gegebenheiten festzuhalten. Dafür kam auch eine Drohne zum Einsatz, berichtet Dorsch. Angesichts der Umstände verzichtete die Polizei darauf, den 57-jährigen Landwirt noch am Mittwoch zu vernehmen. Dies werde man nachholen, sobald der Mann in körperlicher und psychischer Verfassung für eine Befragung ist. Bis das beauftragte Gutachten Ergebnisse bringt, vergehen wohl einige Wochen, kündigt Dorsch an.