Neuburger Rundschau

„Es geht um das Überleben der Menschheit“

Was Fridays for Future zu den Stickern in Neuburg sagt

- VON ANDREAS SCHOPF

Neuburg Nach der umstritten­en Sticker-Aktion in Neuburg äußern sich nun auch Vertreter von Fridays for Future. „Ich finde es nicht gut, wenn öffentlich­e Sachen beklebt werden“, sagt Joachim Wolff von Fridays & Parents for Future Neuburg. Die Aktion sei „nicht richtig“gewesen, sieht Wolff ein. Trotzdem kritisiert er das Vorgehen der Stadt Neuburg scharf.

Wie berichtet, hatte die Gruppe Fridays for Future Aufkleber drucken und verteilen lassen, um auf die weltweite Klima-Demo am Freitag, die auch in Neuburg stattfinde­n wird (siehe Artikel unten), hinzuweise­n und für den Klimaschut­z zu mobilisier­en. In den vergangene­n Tagen wurden solche Sticker an vielen Stellen in Neuburg angebracht. Die Stadt hat die Aufkleber entfernen lassen und Anzeige wegen Sachbeschä­digung gestellt. Auch wenn dies rechtlich wohl zutreffend ist, hat Wolff kein Verständni­s für diesen Schritt. „Wir brauchen uns nicht über Sticker unterhalte­n“, sagt er. Diese seien angesichts der Klimakatas­trophe „so unwichtig“. „Es geht um das Überleben der Menschheit“, betont Wolff. Eine Diskussion über Aufkleber werde der „riesigen Gefahr“, die durch den Klimawande­l drohe, nicht gerecht. Man müsse die Aktion abhaken und besser den Klimaschut­z in den Fokus rücken, so Wolff. „Die Stadt sollte lieber einen Plan aufstellen, wann Neuburg CO2-neutral werden möchte.“Er könne die Kinder und Jugendlich­en verstehen, die aus Existenzän­gsten zu falschen Mitteln greifen. Dies sei an anderer Stelle noch deutlicher zu beobachten, wenn etwa Baumhäuser besetzt werden oder junge Menschen in Hungerstre­ik treten. Bevor die Aufkleber verteilt wurden, hätten die Vertreter von Fridays for Future in Neuburg in einer internen Whatsapp-Gruppe dazu aufgerufen, mit den Stickern keine öffentlich­en Einrichtun­gen zu bekleben, sagt Wolff. Wer für die Klebeaktio­n nun verantwort­lich war, könne man nicht mehr nachvollzi­ehen.

Auch Mona Wolbert von Fridays for Future Neuburg verweist auf den Klimawande­l als „brisantes Thema“. Junge Menschen seien verzweifel­t. Mit ihrer Aktion hätten sie nur Aufmerksam­keit erregen wollen. Von Vandalismu­s zu sprechen, sei „sehr überzogen“, so Wolbert. Sie habe Verständni­s für die Stadt, dass diese nach Vorfällen in der Vergangenh­eit sensibel reagiert.

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