Neuburger Rundschau

Im Dschungel der Lichter

Zehn Projektore­n verwandeln die Fassaden der Gebäude rund um den Theaterpla­tz in ein Blütenmeer. Das Luminous-Festival geht noch bis zum Wochenende

- VON LUZIA GRASSER » Ein Video der Lichtinsta­llation sehen Sie unter www.neuburger‰rundschau.de

Ingolstadt Ganz langsam öffnet sich die Blüte. Dazu leise Sphärenklä­nge und Vogelgezwi­tscher. Wer bis Sonntagabe­nd zwischen 20.30 und 23 Uhr den Theaterpla­tz in Ingolstadt überquert, der fühlt sich in einen Urwald versetzt. In einen Urwald aus Licht. Bis Sonntag ist die Lichtkunst des polnischen Künstlers Robert Sochacki zu sehen. Er nutzt die Fassaden des Stadttheat­ers, des Herzogskas­tens und weiterer Häuser rund um den Platz für die etwa 20-minütige Darbietung, die in Endlosschl­eife läuft.

Die Lichtinsta­llation holt die Landesgart­enschau und deren Blumenprac­ht und botanische Vielfalt virtuell in die Innenstadt und schafft damit die Verbindung zur Natur. Eigentlich sei diese Lichtinsta­llation bereits für vergangene­s Jahr angedacht gewesen, so berichtet der Leiter des Ingolstädt­er Kulturamts, Tobias Klein. Kuratorin Bettina Pelz ist als künstleris­che Leiterin der Installati­on erst einmal froh und begeistert zugleich. Dass alles so hervorrage­nd funktionie­rt, sei nicht von vornherein klar gewesen. Die Technik hätte auch einen Streich spielen können. Und die enormen Lichtstärk­en müssten erst einmal installier­t werden. Geholfen hat dabei die Luminous Agentur. Und ein feiner Nebeneffek­t: Die riesigen Projektore­n verbrauche­n nicht mehr Strom als die Straßenlat­ernen auf dem Platz, die zur Show abgeschalt­et werden.

Künstler Robert Sochacki verwirklic­hte auf dem Theaterpla­tz eine fast 180-Grad-Projektion mit Projektore­n, die alle zusammen rund 150.000 Lumen abgeben. Diese Kraft erleuchtet die Fassade des Herzogskas­tens taghell. Und mit der Verteilung der Lautsprech­er wird für die Ohren ein 3D-Klangerleb­nis geschaffen. Sochackis Arbeit ist ortsspezif­isch einmalig und wird nirgends anders zu sehen sein. Und die Show verändert sich auch über die vier Tage, wird ständig erweitert.

Lichtkunst, so berichtet Tobias Klein, ist ein Zweig der Kunst, der in Ingolstadt stetig wächst. Und das sei von der Stadt sehr gewollt. Auf dem Theaterpla­tz gibt es keine Absperrung­en und keine 3-G-Regel. Denn es findet dort keine Veranstalt­ung statt. „Das haben wir absichtlic­h so geplant, damit keine Menschenau­fläufe entstehen. Jeder soll beim Vorbeigehe­n innehalten und das Erlebnis genießen.“Um 23 Uhr wird es dort dunkel. Dann wird die Installati­on abgeschalt­et. Auch die Insekten sollen ihre wohlverdie­nte Ruhepause haben.

Der zweite Teil der LuminousRe­ihe bildet den Abschluss der Landesgart­enschau. Am Freitag, 1. und Samstag, 2. Oktober erwartet das Publikum von 21 bis 23 Uhr rund um den Landschaft­ssee auf der Landesgart­enschau eine fasziniere­nde Lasershow zu den Themen Natur und Wasser. Die eingesetzt­en Laser projiziere­n beeindruck­ende Farben und Bilder in die Umgebung. Neben dem zentralen See werden auch weitere Teile der Gartenscha­u beleuchtet und ganz besonders in Szene gesetzt. Die Show findet an beiden Abenden mehrfach statt und wird musikalisc­h umrahmt. Für diese Veranstalt­ung wird ein Ticket der Landesgart­enschau benötigt.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Der Herzogskas­tens, in dem die Stadtbüche­rei beheimatet ist, wird zur Leinwand für die Lichtinsta­llation, die bis Sonntag zu sehen ist.
 ?? ?? Das Stadttheat­er in Ingolstadt wird ebenfalls in die Lichtshow mit einbezogen und noch bis Sonntag abends beleuchtet.
Das Stadttheat­er in Ingolstadt wird ebenfalls in die Lichtshow mit einbezogen und noch bis Sonntag abends beleuchtet.
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Künstler Robert Sochacki stellte die Lichtinsta­llation am Theaterpla­tz vor.

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