Die zwei Gesichter des ERC Ingolstadt
Trainer und Spieler rätseln, warum die Panther starken Dritteln sehr schwache folgen lassen. Doug Shedden will im Derby in Augsburg an seinen Reihenumstellungen während des Spiels gegen Düsseldorf festhalten
Ingolstadt Eigentlich könnte die Welt beim ERC Ingolstadt nach den jüngsten beiden Siegen, die jeweils nach Verlängerung errungen wurden, in Ordnung sein.
Doch Trainer und Spieler rätseln über die zwei Gesichter, die die Panther derzeit regelmäßig zeigen. Mit 1:4 lag der ERC etwa am Mittwochabend gegen Düsseldorf nach 40 Minuten zurück, um am Ende noch mit 5:4 nach Verlängerung zu gewinnen. Trainer Doug Shedden haderte bereits direkt nach der Partie: „Wir haben 40 Minuten lang Geschenke verteilt. Puckverluste, schlechtes Umschalten, individuelle Fehler von Leuten, von denen man das eigentlich nicht erwartet.“Auch Mirko Höfflin, der das zwischenzeitliche 3:4 erzielte, macht sich seine Gedanken: „Natürlich ist das Thema in der Mannschaft. Wir haben immer wieder starke Drittel, dann schwache. Gegen die DEG war es auf beiden Seiten die Spitze.“Froh sei er natürlich über die zwei Punkte, „die hoffentlich einen Aufschwung bringen“.
Grundsätzlich verfügt der ERC in seinem Aufgebot über einige Spieler mit hoher Qualität. „Wir haben sehr gute Einzelspieler“, sagt Höfflin, „das kann auch zum Problem werden, wenn es nicht so läuft. Manche wollen dann zu viel, was manchmal das Gegenteil bewirkt.“Die Dinge einfach zu halten, sei manchmal sinnvoller, „das funktioniert meistens besser“, so Höfflin weiter.
Gegen Düsseldorf wurde die Leistung besser, als Shedden seine Reihen umstellte. „Ich spiele ja schon länger bei Doug und kenne es, dass er die Reihen verändert, wenn es nicht läuft. Vielleicht hat es wieder den Ausschlag gegeben“, sagt Höfflin.
Shedden kündigte an, im Derby bei den Augsburger Panthern am Sonntag (16.30 Uhr) an seinen Veränderungen
festhalten zu wollen. So wird Frederik Storm an der Seite von Louis-Marc Aubry und Wayne Simpson spielen. „Storm ist ein guter Skater und kann kreieren, aber er ist nicht der beste Finisher der Welt“, sagt Shedden über den Dänen,
der gegen Düsseldorf seine ersten beiden Tore erzielt hatte. „Somit kann Simpson mehr Schüsse nehmen und Aubry vor dem Tor lauern.“Chris Bourque rückt dadurch in eine Formation mit Brandon DeFazio und Justin Feser. Die dritte Reihe bilden Höfflin, Daniel Pietta und Samuel Soramies. „Sami kann kreieren und effektiv sein. Das ist eine gute Gelegenheit für ihn“, so Shedden. Nicht im Kader stehen wird Samuel Dubé, der für Kooperationspartner Ravensburg spielt. Dafür kehrt Wojciech Stachowiak zurück. Ob Verteidiger Emil Quaas mitwirken kann, werde sich im Abschlusstraining am Samstag entscheiden, so Shedden.
Nun geht es erstmals in dieser Spielzeit gegen die Augsburger Panther. „Dort herrscht immer eine gute Atmosphäre. Es ist sehr laut, gerade in einem Derby“, weiß Höfflin, der fordert, „sehr einfach und effektiv zu agieren. Wir brauchen keine große Show abliefern.“Die Schwaben feierten am Dienstag in Bietigheim ihren ersten Saisonsieg. Shedden hat sich die Partie genauso wie die am Freitagabend gegen Straubing angeschaut. Die Mannschaft könne er noch nicht gut einschätzen, weil Augsburg mit Mark Pederson einen neuen Trainer habe. Persönlich kennen sich beide nicht, „vielleicht haben wir früher in der NHL aber einmal als Spieler gegeneinander gespielt“, so Shedden.