Neuburger Rundschau

Die zwei Gesichter des ERC Ingolstadt

Trainer und Spieler rätseln, warum die Panther starken Dritteln sehr schwache folgen lassen. Doug Shedden will im Derby in Augsburg an seinen Reihenumst­ellungen während des Spiels gegen Düsseldorf festhalten

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Eigentlich könnte die Welt beim ERC Ingolstadt nach den jüngsten beiden Siegen, die jeweils nach Verlängeru­ng errungen wurden, in Ordnung sein.

Doch Trainer und Spieler rätseln über die zwei Gesichter, die die Panther derzeit regelmäßig zeigen. Mit 1:4 lag der ERC etwa am Mittwochab­end gegen Düsseldorf nach 40 Minuten zurück, um am Ende noch mit 5:4 nach Verlängeru­ng zu gewinnen. Trainer Doug Shedden haderte bereits direkt nach der Partie: „Wir haben 40 Minuten lang Geschenke verteilt. Puckverlus­te, schlechtes Umschalten, individuel­le Fehler von Leuten, von denen man das eigentlich nicht erwartet.“Auch Mirko Höfflin, der das zwischenze­itliche 3:4 erzielte, macht sich seine Gedanken: „Natürlich ist das Thema in der Mannschaft. Wir haben immer wieder starke Drittel, dann schwache. Gegen die DEG war es auf beiden Seiten die Spitze.“Froh sei er natürlich über die zwei Punkte, „die hoffentlic­h einen Aufschwung bringen“.

Grundsätzl­ich verfügt der ERC in seinem Aufgebot über einige Spieler mit hoher Qualität. „Wir haben sehr gute Einzelspie­ler“, sagt Höfflin, „das kann auch zum Problem werden, wenn es nicht so läuft. Manche wollen dann zu viel, was manchmal das Gegenteil bewirkt.“Die Dinge einfach zu halten, sei manchmal sinnvoller, „das funktionie­rt meistens besser“, so Höfflin weiter.

Gegen Düsseldorf wurde die Leistung besser, als Shedden seine Reihen umstellte. „Ich spiele ja schon länger bei Doug und kenne es, dass er die Reihen verändert, wenn es nicht läuft. Vielleicht hat es wieder den Ausschlag gegeben“, sagt Höfflin.

Shedden kündigte an, im Derby bei den Augsburger Panthern am Sonntag (16.30 Uhr) an seinen Veränderun­gen

festhalten zu wollen. So wird Frederik Storm an der Seite von Louis-Marc Aubry und Wayne Simpson spielen. „Storm ist ein guter Skater und kann kreieren, aber er ist nicht der beste Finisher der Welt“, sagt Shedden über den Dänen,

der gegen Düsseldorf seine ersten beiden Tore erzielt hatte. „Somit kann Simpson mehr Schüsse nehmen und Aubry vor dem Tor lauern.“Chris Bourque rückt dadurch in eine Formation mit Brandon DeFazio und Justin Feser. Die dritte Reihe bilden Höfflin, Daniel Pietta und Samuel Soramies. „Sami kann kreieren und effektiv sein. Das ist eine gute Gelegenhei­t für ihn“, so Shedden. Nicht im Kader stehen wird Samuel Dubé, der für Kooperatio­nspartner Ravensburg spielt. Dafür kehrt Wojciech Stachowiak zurück. Ob Verteidige­r Emil Quaas mitwirken kann, werde sich im Abschlusst­raining am Samstag entscheide­n, so Shedden.

Nun geht es erstmals in dieser Spielzeit gegen die Augsburger Panther. „Dort herrscht immer eine gute Atmosphäre. Es ist sehr laut, gerade in einem Derby“, weiß Höfflin, der fordert, „sehr einfach und effektiv zu agieren. Wir brauchen keine große Show abliefern.“Die Schwaben feierten am Dienstag in Bietigheim ihren ersten Saisonsieg. Shedden hat sich die Partie genauso wie die am Freitagabe­nd gegen Straubing angeschaut. Die Mannschaft könne er noch nicht gut einschätze­n, weil Augsburg mit Mark Pederson einen neuen Trainer habe. Persönlich kennen sich beide nicht, „vielleicht haben wir früher in der NHL aber einmal als Spieler gegeneinan­der gespielt“, so Shedden.

 ?? Foto: Johannes Traub ?? Erzielte gegen Düsseldorf das zwischenze­itliche 3:4: Mirko Höfflin und der ERC Ingolstadt sind nach dem 5:4‰Erfolg nach Verlän‰ gerung erst wieder am Sonntag gefordert, wenn sie bei den Augsburger Panthern zu Gast sind.
Foto: Johannes Traub Erzielte gegen Düsseldorf das zwischenze­itliche 3:4: Mirko Höfflin und der ERC Ingolstadt sind nach dem 5:4‰Erfolg nach Verlän‰ gerung erst wieder am Sonntag gefordert, wenn sie bei den Augsburger Panthern zu Gast sind.

Newspapers in German

Newspapers from Germany