Neuburger Rundschau

Klarer Sieg für Reinhard Brandl

Der CSU-Politiker wird die Region trotz Verlusten weiterhin im Bundestag vertreten. Auf seiner Siegesrede in Ingolstadt wird es kurzzeitig emotional. Hinter Brandl gibt es Gewinner und Verlierer

- VON ANDREAS SCHOPF

Ingolstadt/Neuburg‰Schrobenha­usen Reinhard Brandl wird die Region weiterhin im Bundestag vertreten. Der 44-jährige CSU-Politiker geht im Wahlkreis 216 als klarer Sieger hervor und hat somit seine vierte Amtszeit in Berlin vor sich. Am Ende entfielen knapp 45 Prozent der Erststimme­n auf Brandl. Im Vergleich zur vergangene­n Wahl hat der Eitensheim­er damit einige Prozentpun­kte verloren. 2017 verbuchte er noch 49,5 Prozent. An seinem erneuten Sieg gab es den gesamten Sonntagabe­nd über jedoch nie Zweifel.

Als Brandl um 19.30 Uhr am CSU-Haus in Ingolstadt vorfährt, wird er von zahlreiche­n CSU-Anhängerin­nen und -Anhängern bereits auf der Straße empfangen und gefeiert, unter anderem mit einem Transparen­t. „Es schaut gut aus“, ruft Brandl der Menge entgegen. Und: „Ich bin zutiefst gerührt.“Im Inneren des CSU-Hauses dankt der 44-Jährige seinem Team für einen „super Wahlkampf“. Dann wird es emotional. Brandl dankt seiner Lebensgefä­hrtin Ines Held für den Beistand im Wahlkampf, ebenso wie seiner Mutter, die mit Tränen in den Augen vortritt. An die beiden Frauen gerichtet, sagt Brandl: „Ich hoffe, ihr werdet mich ein Leben lang begleiten.“Die Rufe aus der Menge nach einem Hochzeitsa­ntrag an seine Lebensgefä­hrtin lässt Brandl unbeantwor­tet.

Dann geht es wieder um Politik. Landtagsab­geordneter Alfred Grob aus Ingolstadt spricht von einem „tollen Ergebnis“– vor allem angesichts der schwierige­n Umstände durch die Corona-Pandemie. Den Wahlkampf habe Brandl jedoch mit und digitaler Ausrichtun­g gemeistert. Der Eitensheim­er fertigte unter anderem Clips in zahlreiche­n Gemeinden und Städten in der Region an, die über die sozialen Medien verbreitet wurden. Das typische Motiv war in jedem Clip Brandl, wie er vor dem entspreche­nden Ortsschild steht. Matthias Enghuber, Landtagsab­geordneter für den Kreis Neuburg-Schrobenha­usen, sieht im Ergebnis einen Beleg dafür, dass die Bürger mit Brandls Arbeit zufrieden seien. „Sie merken, dass du keine Region und keine Gemeinde vergisst“, sagt Enghuber aus seiner Neuburger Sicht.

Im Interview mit der Neuburger Rundschau zeigt sich Brandl „überglückl­ich und vor allem erleichter­t“. „Das war kein einfacher Wahlkampf“, sagt er. Auch auf Bundeseben­e habe man Gegenwind erfahgroße­n ren. Die knappen Ergebnisse aus Berlin lassen auf schwierige Koalitions­verhandlun­gen schließen. Möglicherw­eise muss sich die Union damit anfreunden, plötzlich in der Opposition zu landen. Brandl hofft, dass die Union noch stärkste Kraft wird und somit den Auftrag bekäme, die Regierung zu bilden. „Ich will regieren und nicht in die Opposition“, macht der CSU-Politiker klar. Nur in der Regierung könne man etwas bewegen.

Hinter Brandl rangiert im Wahlkreis 216 die SPD, die mit Kandidatin Jessica Meier knapp 14 Prozent der Erststimme­n holte – etwas mehr als 2017, als die Sozialdemo­kraten am Ende auf 13,6 Prozent kamen. Der knappe Zugewinn überrascht, schließlic­h konnte Meier aufgrund einer Krankheit so gut wie keinen Wahlkampf absolviere­n. Sie profitiert­e wohl vom bundesweit­en AufKreativ­ität wind der SPD, was sich auch in den Zweitstimm­en bemerkbar macht: Die SPD kann sich in der Region über knapp 17 Prozent freuen – fast vier Prozentpun­kte mehr als noch 2017. Hinter Meier lieferten sich Joachim Siebler (Grüne, 9,8 Prozent) und Lukas Rehm (AfD, 9,6 Prozent) ein enges Rennen um den dritten Platz.

Bei den Zweitstimm­en verlor die CSU deutlich, von 41,7 Prozent vor vier Jahren auf nun 34,6. Hinter der zweitplatz­ierten SPD lagen Grüne (11,1 Prozent), FDP (10,6) und AfD (10) eng beinander. Einen größeren Verlust fuhr die AfD ein, die 2017 noch auf 15,1 Prozent der Zweitstimm­en kam.

» Ein Video‰Interview mit Reinhard Brandl finden Sie bei uns im Netz unter www.neuburger‰rundschau.de/neu‰ burg

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Foto: Schopf Strahlende­r Sieger: Reinhard Brandl (Mitte, mit Lebensgefä­hrtin Ines Held) wird die Region weiterhin im Bundestag vertreten. Der CSU‰Politiker setzte sich deutlich im Wahlkreis 216 durch – wenn auch mit leichten Verlusten zu 2017.

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