Unwirkliche Träume
Werke von Danica Jovanovic im Haus im Moos
Kleinhohenried Zum zehnjährigen Bestehen der deutsch-serbischen Partnerschaft Karlshuld-Beska zeigt das Haus im Moos in Kleinhohenried eine Ausstellung zum Leben und Werk der Malerin Danica Jovanovic (1886-1914).
Die Malerin wuchs im 1200-Seelen-Ort Beska in der Woiwodina unweit der Donau auf. Seit den Zeiten Maria Theresias gehörte dieser Landesteil Serbiens zu ÖsterreichUngarn. Entlang der Donau hatten die österreichischen Kaiser viele deutsche Auswanderer angesiedelt. Auch die Hälfte der Einwohner von Beska waren deutschstämmig. Danica Jovanovic war das fünfte Kind einer serbischen Bauernfamilie und es schien ihr vorbestimmt, ebenso Bäuerin zu werden wie ihre Mutter und Großmutter. Doch sie konnte die höhere Mädchenschule und die Gewerbeschule besuchen und Malerei in München und Paris studieren. Sie war Schülerin in der Münchner Damenakademie und Mitglied im Münchner Künstlerinnenverein, dem auch Käthe Kollwitz und Gabriele Münter angehörten.
Die Künstlerin hinterließ etwa einhundert Werke mit Stillleben, Landschaftsbildern und Menschen aus dem ländlichen Umfeld. In den Ferien malte sie verschiedene Motive aus der Gegend rund um Beska. Ausdrucksstark und mit intensiver Farbgebung setzte sie ihre viel geliebte Heimat in ihren Gemälden in Szene. Kurz vor Kriegsbeginn 1914 kehrte sie zurück nach Beska. Als in der Nähe die erste österreichischserbische Schlacht stattfand, war sie unter denen, die den Sieg der Serben feierten und von den Österreichern festgenommen und schließlich hingerichtet wurden. Sie gilt heute als bedeutendste Vertreterin der Malerei der Moderne in Serbien.
OAusstellungsdauer: 1. Oktober bis 12. Dezember. Eintritt frei. Die Ausstel lung ist zu den Öffnungszeiten des Haus im Moos zu besuchen.