Neuburger Rundschau

„Es wird eine absolute Punktlandu­ng“

Am Montag startet der neue Campus in Neuburg. Noch ist das Areal mehr Baustelle als Bildungsst­ätte. Was sich in diesen Tagen tut und worauf sich Studentinn­en und Studenten einstellen müssen

- VON ANDREAS SCHOPF

Neuburg Dass hier Bundesinne­nminister Horst Seehofer, der bayerische Wissenscha­ftsministe­r Bernd Sibler und diverse andere Ehrengäste am Montag einen neuen Hochschuls­tandort mit gut 100 Studentinn­en und Studenten eröffnen, fällt am Mittwoch schwer zu glauben. Der Neuburger Campus ist wenige Tage vor der Eröffnung mehr Baustelle als Bildungsst­ätte. Auf dem Lassigny-Areal wird aktuell gebohrt, geschleppt, gesaugt und gekehrt. Mittendrin: Standortle­iter Stefan Hoiczyk. „Es wird eine absolute Punktlandu­ng“, betont der 29-Jährige.

Zum Presseterm­in vor einigen Wochen erschien er in Hemd und Sakko, jetzt trägt er Arbeitsklu­ft. „Alle im Team müssen mit anpacken.“Beispielsw­eise ging es zuletzt darum, 120 Tische und 200 Stühle in das Gebäude 6, wo der Lehrbetrie­b startet, zu tragen. Bis zum Montag müssen diese Möbelstück­e erst aufgestell­t werden. Und nicht nur das. Aus den Wänden hängen Kabel, Technik ist noch nicht angeschlos­sen, volle Kisten liegen auf dem Boden, manche Bereiche sind noch komplett leer. Durch die Exerzierha­lle, in der am Montag die Eröffnungs­feier stattfinde­t, ist am Mittwochmo­rgen eine Kehrmaschi­ne der Stadt durchgefah­ren, um den Boden vom groben Schmutz zu befreien. In den kommenden Tagen geht es darum, eine Bühne und die vielen Stuhlreihe­n aufzubauen. Um bis zum Eröffnungs­termin fertig zu werden, müsse man wohl auch das Wochenende durcharbei­ten, kündigt Hoiczyk an. Er verspricht: „Wir werden rechtzeiti­g fertig.“Im Gebäude 6 beispielsw­eise sollen noch eine Bibliothek sowie eine Studienber­atung entstehen.

Zu erwarten, dass sich das Areal bis Montag in einen rundum ansehnlich­en Campus verwandelt, wäre jedoch vermessen. Es gehe zunächst darum, die für den Betrieb elementare­n Dinge bereitzust­ellen. Alles andere, etwa Verschöner­ungen, werde man im Laufe der Zeit erledigen, so Hoiczyk. Manches wird bleiben, zumindest vorübergeh­end. Zum Haupteinga­ng des Gebäudes 6 geht es aktuell nur über eine wenig repräsenta­tive Bautreppe. Hoiczyk spricht von „baurechtli­chen Problemen“in diesem Bereich, die man versuche zu beheben. Es sei zum Start hoffentlic­h allen Studentinn­en und Studenten klar, dass sich der Campus erst im Aufbau befindet, sagt Hoiczyk.

Dies betrifft auch den Bereich Technik. Der Standortle­iter möchte in jedem Lehrraum mit einem 86 Zoll großen, voll vernetzten

Touchscree­n-Bildschirm arbeiten. Zunächst ist an der THI-Außenstell­e jedoch nur einer davon als Test im Einsatz, weitere sollen dann folgen. Aktuell seien drei IT-Fachleute damit beschäftig­t, den PC-Pool mit 21 Rechnern an das Netzwerk der THI anzuschlie­ßen. Die Tische, auf denen die Geräte stehen, muss man zum Teil noch austausche­n. Aufgrund des Holzmangel­s seien einige Möbelstück­e bisher nicht lieferbar gewesen, deshalb arbeiten die Verantwort­lichen zum Start mit ErsatzStüc­ken.

Neben der baulichen schreitet auch die inhaltlich­e Vorbereitu­ng für die beiden angebotene­n Studiengän­ge Nachhaltig­keits- und Umweltmana­gement sowie Wirtschaft­singenieur­wesen – Bau voran. Hoiczyk berichtet, was Studentinn­en und Studenten in ihren ersten Tagen in Neuburg erwartet. Kennenlern­en können sie sich und die Umgebung im Rahmen einer Einführung­swoche. Geboten werden unter anderem eine Stadtführu­ng sowie diverse soziale Aktionen, wie etwa eine Grillfeier. Auch eine Kneipptour sowie eine Kooperatio­n mit Juliusbräu ist geplant, so Hoiczyk. Für die Jung-Akademiker geht es auch inhaltlich gleich in die Vollen. Im Rahmen eines akademisch­en Blocks müssen sie bis Freitag eine erste Präsentati­on erstellen.

Beim Thema Verpflegun­g müssen Studentinn­en und Studenten in den Anfangsjah­ren des Campus flexibel sein. Zum Start beheimatet das Gelände keine eigene Mensa. Die soll später entstehen, in vollem Umfang soll sie jedoch frühestens zum Winterseme­ster 25/26 fertig sein, teilte Christian Müller, Kanzler der Technische­n Hochschule Ingolstadt, vor einigen Monaten mit. Zur Grundverso­rgung stehen zunächst Automaten bereit. Richtiges Mittagesse­n erhalten Studenten und Mitarbeite­r im Geriatriez­entrum, mit dem man eine Kooperatio­n geschlosse­n hat, so Hoiczyk.

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Fotos: Andreas Schopf Noch viel zu tun bis zur Eröffnung des Neuburger Campus: Auch Standortle­iter Stefan Hoiczyk (links) muss mit anpacken.
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Zum Haupteinga­ng im Gebäude 6 geht es aktuell nur über eine wenig repräsenta­tive Bautreppe.
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IT‰Fachleute schließen den PC‰Pool mit 21 Rechnern an und verbinden ihn mit dem Netzwerk der THI.
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In der Exerzierha­lle findet am Montag die große Eröffnungs­feier statt.

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