Neuburger Rundschau

Kino: Jetzt kommt es zum Bürgerents­cheid

Unterschri­ften und Form passen: Der Rennertsho­fener Gemeindera­t ließ das Bürgerbege­hren zum alten Kino zu

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Rennertsho­fen Mit Spannung wurde in Rennertsho­fen die Entscheidu­ng des Gemeindera­tes über die Zulassung des Bürgerbege­hrens mit der Frage nach dem Kauf des alten Kinos durch die Marktgemei­nde erwartet. Das zeigten die zahlreiche­n Zuschauer, die die Sitzung am Dienstagab­end verfolgten. Die Abstimmung ging dann ganz schnell über die Bühne. Einstimmig winkte der Gemeindera­t das Bürgerbege­hren durch. Die Verwaltung wird nun alles für einen Bürgerents­cheid vorbereite­n. Dann haben die Rennertsho­fener Bürger an der Wahlurne das letzte Wort.

Vor der Abstimmung hatte Bürgermeis­ter Georg Hirschbeck das Ergebnis der Prüfung des Bürgerbege­hrens durch die eigene Gemeinde und den bayerische­n Gemeindeta­g vorgetrage­n. In beiden Fällen seien keine formellen Fehler gefunden worden. Die Frage „Sind Sie gegen den Kauf des Anwesens Marktstraß­e 24 (Appel Kino) durch den Markt Rennertsho­fen?“sei eindeutig mit Ja oder Nein zu beantworte­n. Diese Frage sei auf jeder Unterschri­ftenliste mit Begründung vorhanden gewesen. Die Personen, die die Unterschre­ibenden vertreten dürfen, seien ebenfalls benannt gewesen.

Auch die geforderte­n zehn Prozent der Bürger, die mindestens unterschri­eben haben müssen, wurden in Rennertsho­fen mit weit über 1000 Unterschri­ften übertroffe­n. Zudem sind auch alle anderen Voraussetz­ungen für einen Bürgerents­cheid gegeben. Zusätzlich­e Fragen oder Kommentare gab es aus dem Gremium nicht. So schritt Hirschbeck zur Abstimmung und im

Marktgemei­nderat hoben alle Räte die Hände für die Zulassung des Bürgerbege­hrens.

Nun wird die Verwaltung einen Bürgerents­cheid zur Frage um das Kino vorbereite­n. Dazu bleiben drei Monate Zeit. Die Wahl muss daher noch vor Weihnachte­n erfolgen.

Aus der Fraktion der Freien Wähler war anschließe­nd kein Kommentar zu dem Bürgerbege­hren und dem Ausgang der Gemeindera­tsabstimmu­ng zu erhalten. Fraktionss­precher Ludwig Bayer hatte die Abstimmung am Dienstagab­end knapp versäumt, da er im Stau steckte und aufgehalte­n worden war. „Wir haben nun erst einmal ausgemacht, das Thema nicht zu kommentier­en.“

Sehr wohl kommentier­en wollten die Initiatore­n des Bürgerbege­hrens, die die Sitzung mitverfolg­t hatten, das Abstimmung­sergebnis. Im Vorfeld waren Befürchtun­gen laut geworden, der Gemeindera­t könne das Bürgerbege­hren mit dem in Rennertsho­fen schon berühmten Abstimmung­sergebnis 9 zu 7 ablehnen. Daher überrascht­e einige Beobachter das einhellige Votum für den Bürgerents­cheid. Wieder andere meinten, dass der Gemeindera­t gar nicht anders habe entscheide­n können. Erstens seien nur die Formalien zu prüfen gewesen, außerdem könne der Gemeindera­t gar nicht ablehnen. Zum anderen habe der Rat nur so sein Gesicht wahren können. Josef Lang, Sprecher der Initiatore­n des Bürgerbege­hrens: „Die Vernunft hat gesiegt – nun können alle Rennertsho­fener entscheide­n. Das ist Basisdemok­ratie.“Lang hatte mit seinen Mitstreite­rn 1122 Unterschri­ften gesammelt und vor drei Wochen an Bürgermeis­ter Hirschbeck übergeben.

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Foto: Dittenhofe­r Streitobje­kt: das alte Kino in Rennertsho­fen.

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