Neuburger Rundschau

„Wir haben es einfach gerockt!“

Die Mitarbeite­r des Neuburger Impfzentru­ms blicken auf neun spannende Monate im Kampf gegen die Pandemie zurück. Was sie am Ende besonders in Erinnerung behalten werden und warum der Teamgeist so einzigarti­g war

- VON KATRIN KRETZMANN

Neuburg Der Fußballtra­iner gewinnt ein Spiel bekanntlic­h nicht alleine, sondern es ist die Mannschaft, die am Ende als Sieger vom Platz geht. Die Aussage, die hinter dieser Redewendun­g steckt, kann auch auf das Neuburger Impf- und Testzentru­m umgemünzt werden. „Diese einmalige Leistung, die hier in den vergangene­n Monaten erbracht wurde, geht nur im Miteinande­r, als Team“, sagt Bernhard Pfahler. Der Organisati­onsleiter des BRK-Kreisverba­nds und Chef des Impfzentru­ms in der Ostendturn­halle ist mehr als stolz auf seine Mannschaft. Gemeinsam blicken die Akteure auf spannende Monate „an vorderster Front“zurück.

Luisa Enzersberg­er war die erste Mitarbeite­rin, die Pfahler für die neue Mammutaufg­abe eingestell­t hatte – und die am Ende zu seiner Stellvertr­eterin wurde. Die Hotelmeist­erin arbeitet eigentlich im Neuburger Familienbe­trieb – doch dann kam die coronabedi­ngte Kurzarbeit. „Meine Mama hat das mit Bernd eingefädel­t und ein paar Tage später saß ich schon beim Vorstellun­gsgespräch“, erzählt die 25-Jährige, für die die Zeit eine „MegaHeraus­forderung“war. So standen ihr Aufgaben bevor, wie der Umgang mit der unbekannte­n Technik oder das Befüllen der Autos mit Material für die Einsätze, die sie noch nie gemacht hatte. „Aber es war eine Wahnsinns-Zeit, in der ich so viele tolle Leuten kennenlern­en durfte.“

Dankbar für viele neue Eindrücke und Kontakte ist auch Anja Weiss. Die Sparkassen­angestellt­e kam über die Wasserwach­t zum Impfzentru­m. „Die Zeit war anstrengen­d, aber auch sehr schön und die Dankbarkei­t der Leute für ihre Impfung zu spüren, war ein tolles Gefühl“, sagt die 49-Jährige. Dem kann auch Birgit Kellerer zustimmen, die schon seit 15 Jahren ehrenamtli­ch beim Kreisverba­nd aktiv ist. „Es war eine wirklich schöne Aufgabe, besonders am Anfang, als wir in die Altenheime gefahren sind“, erinnert sich die 63-Jährige. Diese Freude „bleibt mir fest im Herzen“.

Keinen einzigen Tag bereut Melanie Perlich – auch wenn nicht immer alles rosig war. Sie und ihre Kollegen hätten mitunter viel aushalten müssen. Das reichte von Beleidigun­gen, weil keine Impftermin­e mehr verfügbar waren über Ungeduld bis hin zu falschen Schuldzuwe­isungen. So sei das BRK immer wieder für die anfangs schleppend­e Impfkampag­ne kritisiert worden, obwohl die Verantwort­ung dafür bei der Regierung lag. „Aber die Dankbarkei­t der Menschen und die starke Gemeinscha­ft beim BRK werden mich nicht vergessen lassen, wie wichtig dieser Einsatz war.“Am Ende überwiegen aber die positiven Momente für die 41-Jährige.

Für Krankensch­wester Susanne Fischer war es „diese spezielle Enerdie sie von Beginn an fasziniert habe. „Dieses Gefühl ,Wir gegen die Pandemie’ hat mich von Anfang an mitgerisse­n“, berichtet die 52-Jährige, die sich noch gut an vor Dankbarkei­t weinende Senioren erinnert, die durch die Impfung endlich ihre Familien wiedersehe­n konnten. Durch seine soziale Einstellun­g, Menschen zu schützen und ihnen zu helfen, kam Werkzeugme­chaniker und Rettungssa­nitäter Jakob Gubo ins Team des Impfzentru­ms. „Es war eine schöne Zeit und hat immer Spaß gemacht – auch wenn die Männer in deutlicher Unterzahl waren.“Viel gelacht mit den „tollen Leuten, die ich kennenlern­en durfte“,hat Altenpfleg­erin Sabrina Wild (30), Arzthelfer­in Sabrina Blank (38) hat sich als „immer gut gelaunt“und mit ihrem Spruch „Eins, zwei, drei, vorbei“, als sie die Spritze setzte, ins Gedächtnis ihrer Kolgie“, legen – und auch der Impflinge – eingebrann­t. Und auch Kinderkran­kenschwest­er Sandra Czech (48) freut sich, dass „ich in einem super Team meinen Beitrag im Kampf gegen die Pandemie leisten konnte“.

Ein „Riesen-Dankeschön“an alle Mitwirkend­en gibt es von der stellvertr­etenden Vorsitzend­en des BRK-Kreisverba­nds, Elfriede Müller. Sie selbst war ehrenamtli­ch mit von der Partie und „der Zusammen(64) halt war groß, das erlebt man nicht überall“. Sie sei gerne dabei gewesen und „wir haben es einfach gerockt“. Bernhard Pfahler weiß noch gut, wie aus Fieberprax­en zu Beginn der Pandemie binnen kürzester Zeit ein Impf-, ein PCR- und ein Schnelltes­tzentrum wurden. „Das waren Mammutaufg­aben, die ständig neue Hürden mit sich brachten, aber wir haben es am Ende immer gemeistert – zusammen, als Team.“

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Fotos: Pfahler, Kretzmann „Ohne mein Team geht nix“war das Credo von Bernhard Pfahler. Der Cheforgani­sator des BRK‰Kreisverba­nds und Leiter des Impfzentru­ms in Neuburg betonte immer wieder, wie stolz er auf seine insgesamt knapp 50 Mitarbeite­r ist.
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Auch wenn die Einsätze manchmal anstrengen­d waren, war die gute Laune stets präsent.
 ?? ?? Ein Arzt, eine medizinisc­he sowie eine Verwaltung­s‰ kraft bildeten immer ein Team.
Ein Arzt, eine medizinisc­he sowie eine Verwaltung­s‰ kraft bildeten immer ein Team.
 ?? ?? Die Anfangszei­ten in den Altenheime­n bleiben vielen in besonderer Erinnerung.
Die Anfangszei­ten in den Altenheime­n bleiben vielen in besonderer Erinnerung.

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