Neuburger Rundschau

Vogelwilde Panther

Der ERC Ingolstadt enttäuscht in Nürnberg und verliert mit 2:5. Katastroph­ales zweites Drittel entscheide­t die Partie

- VON BENJAMIN SIGMUND

Nürnberg/Ingolstadt Der ERC Ingolstadt hat sich nach einer enttäusche­nden Vorstellun­g bei den Nürnberg Ice Tigers mit 2:5 geschlagen geben müssen. Vorne harmlos, hinten überforder­t. So lässt sich die Leistung der Panther kurz zusammenfa­ssen.

„Das war sehr enttäusche­nd“, sagte Assistenzt­rainer Tim Regan, „das 2. Drittel war katastroph­al. Wir hatten 17 Chancen gegen uns.“Das lasse man normal in einem ganzen Spiel nicht zu. ERC-Coach Doug Shedden hatte seine Reihen im Vergleich zum 1:2 nach Verlängeru­ng in Augsburg nicht verändert. In der Verteidigu­ng kehrte einzig Emil Quaas zurück, dafür musste Simon Gnyp weichen. Im Tor stand erneut Karri Rämö. Im ersten Drittel machte Nürnberg mit frühem Forechecki­ng den Panthern das Leben schwer. Der ERC leistete sich im Aufbau zu viele Fehlpässe und entwickelt­e kaum Zug zum Tor. Folgericht­ig stand es nach 20 Minuten 1:0 für die Ice Tigers, die nach der Entlassung von Frank Fischdörfe­r zum zweiten Mal vom Interimsdu­o Stefan Ustorf und Manuel Köfler betreut wurden.

Nach einem munteren Beginn wurde abermals ein Problem der Panther offensicht­lich. Zwar verfügen sie mit acht Toren über das gefährlich­ste Powerplay der Liga, doch wird die Verteidigu­ng dabei allzu leicht genommen. Nach einem Puckverlus­t konterte Nürnberg über Chris Brown, der Patrick Reimer bediente. Der Routinier spielte Rämo aus und traf zum 1:0 (10.).

Damit kassierte der ERC im siebten Spiel bereits das fünfte Gegentor in Überzahl! Sogar das sechste sollte später noch folgen. Die Gäste taten sich in der Offensive auch nach dem Rückstand schwer. Die einzige Gelegenhei­t bot sich Wayne Simpson, der an Nürnbergs Goalie Niklas Treutle scheiterte (13.).

Zu Beginn des Mittelabsc­hnitts musste Rämö sein Können beweisen, als Ryan Stoa allein vor ihm zum Abschluss kam (21.). Als dann Nürnberg in Überzahl spielte, glich der ERC überrasche­nd aus. Nach einem Gegenzug bediente Mirko Höfflin Daniel Pietta, der zum 1:1 vollstreck­te (26.). Es blieb die einzige nennenswer­te Aktion der Panther im gesamten zweiten Drittel. Was danach passierte, sollte Pietta in der

Pause am Mikrofon von Magenta Sport als „vogelwild in der eigenen Zone“beschreibe­n. Das traf es gut, denn die Panther verteidigt­en fahrlässig, zeigten keine Aggressivi­tät und waren weit von ihren Gegenspiel­ern entfernt. Es war einfach zu wenig, um in diesem Derby bestehen zu können. Folglich erhöhte Nürnberg binnen fünf Minuten durch drei Tore auf 4:1. Erst traf Tyler Sheehy (33.), dann Daniel Schmölz, der von hinter dem Tor Rämö an den Rücken schoss (36.). Die katastroph­ale Defensivle­istung der Panther setzte sich fort, Sheehy erzielte das 4:1 (38.). Der Außenpfost­en verhindert­e nach einem Abschluss von Dennis Lobach einen weiteren Gegentreff­er (39.).

Zu Beginn des Schlussabs­chnitts hätte Nürnberg weiter erhöhen können, doch Rämö war gegen Blake Parlett zur Stelle (43.). Nachdem Frederik Storm auf 4:2 verkürzt hatte (46.), bäumten sich die Panther zumindest etwas auf. Doch zu einer Aufholjagd reichte es diesmal nicht. Als Rämö in Überzahl seinen Kasten verlassen hatte, markierte Reimer den 5:2-Endstand (58.).

Am Sonntag (16.30 Uhr) hat der ERC Ingolstadt daheim gegen Bremerhave­n die Möglichkei­t, sich für diesen schwachen Auftritt zu rehabiliti­eren.

ERC Ingolstadt Rämö – Wagner, Mar‰ shall; Bodie, Warsofsky; Quaas, Jobke; Hüttl – DeFazio, Feser, Bourque; Storm, Aubry, Simpson; Höfflin, Pietta, Soramies; Brune, Henriquez, Stachowiak – Zuschau‰ er 3389 Tore 1:0 Reimer (10./SH), 1:1 Pietta (26./SH), 2:1 Sheehy (33.), 3:1 Schmölz (36.), 4:1 Sheehy (38.), 4:2 Storm (46.), 5:2 Reimer (58./SH).

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Foto: Johannes Traub Zu wenig: Samuel Soramies (rechts) und der ERC Ingolstadt liefen in Nürnberg meist hinterher.

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