Neuburger Rundschau

Fadhel Morou: Rains neuer Flügelflit­zer

Regionalli­ga: TSV hat Aufsteiger Pipinsried zu Gast

- VON CHRISTOF PAULUS

Rain Erst seit etwas mehr als einer Woche ist Fadhel Morou Teil des TSV Rain, zuvor war er monatelang vertragslo­s. Doch sein Kaltstart beim Auswärtssp­iel beim FC Bayern München II wusste zu gefallen, der 24-Jährige dribbelte ein ums andere Mal auf der linken Seite in den Strafraum, holte den Eckball zum 1:3-Anschlusst­reffer heraus, gab trotz Niederlage ein vielverspr­echendes Debüt. „Er wird uns weiterhelf­en“, sagte Rains Trainer Christian Krzyzanows­ki nach dem Spiel, lobte ihn für sein Tempo. Wenn es in Rain so läuft, wie Morou es sich vorstellt, dann wird sein Einsatz für den TSV zu einer Win-WinSituati­on, von der beide profitiere­n.

Denn dass er erst zur Hälfte der Hinrunde, nach 14 Spielen, zum TSV wechselt, liegt unter anderem an seinen Ambitionen, daraus macht er keinen Hehl. „Die Hoffnung darauf, Profi zu werden, habe ich nicht aufgegeben“, sagt er. Probetrain­ings bei 1860 München oder Preußen Münster hat er bereits absolviert, wenn auch ohne einen Vertrag zu bekommen. „In Münster lief es gut, bis ich mich verletzt habe“, erzählt Morou. Und während er auf seine Chance wartete, hätten Arif Ekin, Semir Gracic und Krzyzanows­ki ihre gesehen. Die beiden TSV-Kicker Ekin und Gracic kannten ihn schon länger, haben zu ihm gesagt: „Bevor du gar nicht spielst, komm doch zu uns“, erzählt er. Dass Rain ein harter Brocken werden könnte, habe er sich schon gedacht beim Blick auf die Tabelle. Um dann im Training positiv überrascht zu werden: „Wir haben deutlich mehr Qualität, als wir bisher gezeigt haben“, ist er sicher.

Und der TSV sei für ihn mehr als nur ein Sprungbret­t. „In erster Linie geht es immer um die Mannschaft­sleistung“, sagt Morou. „Wenn ich gut spiele, profitiert die Mannschaft natürlich davon – und wenn es im Team läuft, fällt es auch mir leichter, auf mich aufmerksam zu machen.“„Dass ich noch weiter hoch will, das weiß jeder“, sagt Morou. „Aber der Verein bietet mir jetzt die Plattform, und da möchte ich gerne etwas zurückgebe­n. Und auch länger dazubleibe­n, kann ich mir vorstellen.“Für sein Ziel Profi ist er indes bereit, weit zu gehen, bis nach Holland – oder zumindest fast.

An der niederländ­ischen Grenze, in Straelen, war Morous letzte Station vorm TSV Rain. Weil der Verein ihn nicht mehr habe zahlen können, war dort im Winter 2020 Schluss, erzählt er. In Straelen war Morou weit weg von zu Hause, er kommt aus München, pendelt von dort nun zum Training nach Rain, hat schon für Burghausen oder Memmingen gespielt. Oder den FC Pipinsried – auf den er nun am Samstag trifft.

Der Aufsteiger aus dem Landkreis Dachau ist in Rain zu Gast, 2018/19 hatte Morou beim FCP gespielt. Seine Erinnerung­en an das Jahr seien gut, auch wenn er damals mit dem Team aus der Regionalli­ga absteigen musste. „Natürlich gebe ich Vollgas“, sagt er vor dem Duell mit dem Ex-Verein. „Aber eine Rechnung zu begleichen gibt es nicht, alles lief damals sauber ab.“Den kommenden Gegner lobt er, als eine Mannschaft, die nicht nur kämpferisc­h, sondern auch spielerisc­h überzeugt. Co-Spielertra­iner Nikola Jelisic kenne er persönlich. „Alleine, was er an spielerisc­her Qualität mitbringt, ist stark“, sagt Morou.

Für Rain geht es darum, Anschluss ans untere Mittelfeld zu halten. Gegner Pipinsried steht aktuell auf Rang 13, holte kürzlich Punkte gegen die favorisier­ten Bayreuth, Schweinfur­t und Unterhachi­ng. Anstoß ist um 14 Uhr im Georg-Weber-Stadion.

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Fadhel Morou

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